Den Dom zu Speyer kann man jetzt auch online erkunden
Führungen am heimischen Computer erleben

online-Führung durch den Speyerer Dom | Foto: Heike Schwitalla
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Speyer. Am vergangenen Samstag gab es im Dom zu Speyer eine echte Premiere: Domführerin Waltraud Ritscher-Kohl nahm rund 20 Teilnehmer mit auf den ersten virtuellen Rundgang durch die Speyerer UNESCO-Weltkulturerbestätte. Die Teilnehmer erlebten exklusive Einblicke, die sie bei einer klassischen Führung normalerweise nicht erleben können: Detailansichten von Zierelementen, die sich in luftiger Höhe befinden und daher bei einem Gang durch den Dom gar nicht im Detail betrachtet werden können,  historische Bilder aus der Entstehungs- und Renovierungsgeschichte des Kaiserdomes, auch der Dachstuhl wurde virtuell erkundet.

Keine Führungen wegen Corona

Da die realen geführten Touren durch den Dom zu Speyer derzeit aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden können, sollen interessierte Menschen aus aller Welt so die Möglichkeit erhalten, trotzdem in den Genuss einer Domführung zu kommen. "Mit der Online-Führung möchten wir ein Angebot an alle machen, die den Dom auf Grund der derzeit bestehenden Begrenzungen nicht in gewohnter Art und Weise besuchen können“, so Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. „Solange noch keine Gruppenführungen vor Ort möglich sind, ist dies eine Möglichkeit, den Dom von zu Hause aus zu erkunden“. Die Besucher verfolgen dabei auf dem Bildschirm eine Präsentation, die live erläutert wird - Interaktionen mit den Teilnehmern sind über die Plattform "Zoom" möglich, auch Fragen können  – genau wie bei einer Führung vor Ort – natürlich gestellt werden.

Ein bisschen nervös war Domführerin Waltraud Ritscher-Kohl schon vor ihrer ersten Online-Führung, aber die Premiere hat hervorragend funktioniert. "Nervös bin ich eigentlich vor jeder Führung. Diese Form der positiven Anspannung gehört dazu. Aber ich wusste, nach einigen Probeläufen mit Familie und Freunden, dass es klappt. Mein Sohn hat sogar einige Störmanöver gemacht, damit ich üben kann darauf zu reagieren und dann ruhig bleibe. Zum Glück hat aber alles gut funktioniert". 
Die erste Online-Führung sei eine tolle Erfahrung gewesen, berichtet sie. "Vor allem auch, weil es so viele dankbare Rückmeldungen gab. Bei einer Familie hat die 90-jährige Oma mitgeschaut, andere Teilnehmer kamen von weit her. Natürlich war die Form etwas ungewohnt. Ich habe aber auch gemerkt, dass es Vorteile hat, sich den Dom auf diese Art und Weise zu erschließen", so die erfahrene Domführerin. 

Blick ins Details aber ohne Gefühl

Tatsächlich bietet das digitale Format - neben dem virtuellen Blick ins Detail - noch andere entscheidende Vorteile. Denn für viele Menschen ist der Besuch historischer Monumente eine Geldfrage. Bei einer virtuellen Führung spart man sich Reisekosten und kann dennoch berühmte Bauwerke hautnah erleben. Ein positiver Nebeneffekt der online Führung - vom Studenten bis zur Großfamilie, von körperlich eingeschränkten Menschen bis hin zu all jenen, die nicht reisen können oder wollen, können am damit heimischen Computer noch viel mehr Interessierte an den Führungen teilnehmen. Diese Vorteile sieht auch Friederike Walter, Leiterin des Kulturmanagements im Domkapitel: "Die Barrierefreiheit ist ein großer Vorteil, auch, dass keine Anreise notwendig ist. Sonst unzugängliche Orte  - wie der Dachstuhl -  können gezeigt werden und es werden Details sichtbar, die man vor Ort leicht übersieht. Außerdem kann man auch historische Dokumente, Bilder und andere Quellen zeigen."
Aber sie sieht auch Nachteile: "Die Gruppendynamik ist sicher eine andere, außerdem fehlt die körperliche Erfahrung, der 'Originaleindruck': Dass man die Größe des Doms, seinen Geruch, die Kühle nicht wahrnimmt und dass man den Raum nicht durchschreiten kann ist sicher ein Nachteil. Deshalb werden Online-Führungen immer ein besonderes Angebot bleiben, dass zu besonderen Tagen gemacht wird oder sich an spezielle Zielgruppen richtet",betont sie. 

Angebot bleibt bestehen - zunächst für Gruppen

Dennoch, das Angebot bleibt nach der erfolgreichen Premiere am Samstag weiter bestehen. Nach der ersten "Testführung" werden die Online-Domführungen auch als buchbares Angebot für Gruppen zur Verfügung stehen. Anfragen nimmt das Domführungsbüro (domfuehrungen@bistum-speyer.de) entgegen.
Die Online-Führung findet auf der Video-Konferenz-Plattform Zoom statt. Die Teilnahme erfordert aus diesem Grund eine stabile Internetverbindung. Zuschauen kann man sowohl von einem Smartphone oder Tablet als auch von einem Laptop oder Computer. Die Teilnehmenden erhalten nach der Anmeldung per E-Mail den Link für das Zoom-Event.

online-Führung durch den Speyerer Dom | Foto: Heike Schwitalla
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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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