Rennwagen Formula Student: Monicar auf Zielgraden

- Nicht ohne Stolz präsentieren die Studierenden ihren neuen Rennwagen Monicar oder weniger prosaisch CM-25x
- Foto: DHBW MA
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Mannheim. Wie immer wurden die Abende lang und wenn ein Problem gelöst war, stellte sich die nächste Herausforderung. Doch nun steht er da: Monicar, wie die Studierenden des Formula Student Team CURE Mannheim der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim (DHBW) ihren autonom fahrenden E-Rennwagen liebevoll nennen. Anfang Juni stellte das Team seinen neuen Rennwagen "CM-25x" am Campus Coblitzallee vor.
Dieses Rollout ist ein erster Höhepunkt monatelanger Entwicklungs- und Fertigungsarbeit. Nun steht die Test- und Wettbewerbsphase an. Jetzt muss sich Monicar auf der Rennstrecke bewähren.
Die Studierenden haben für den CM-25x vielen Neuerungen und fortschrittlichen Details entwickelt. Erstmalig setzt der CM-25x mit einem Kohlefaser-Monocoque-Fahrgestell neue Maßstäbe in puncto Leichtbau und Performance. Angetrieben wird das Fahrzeug von vier Radnabenmotoren, die in Kombination mit einer eigenentwickelten Traktionskontrolle und Torque Vectoring für einen optimierten Antrieb sorgen. Ein neu entwickelter Akkumulator versorgt sowohl das 600V Antriebssystem als auch die 24V Bordelektronik des Fahrzeugs. Zudem nutzt die überarbeitete Softwarestruktur in Verbindung mit einem neuen Bremssystem die Bremsenergie (Rekuperation). Insbesondere der Umstieg vom klassischen Gitterrohrfahrzeug auf das geschlossene Monocoque-Fahrgestell stellte das Team vor erhebliche technische Herausforderungen, führte aber gleichzeitig zu einem der innovativsten Fahrzeuge, das CURE Mannheim je gebaut hat.
In Wirklichkeit ist auf'm Platz
Bereits im Januar konnte sich CURE für die Formula-Student-Saison 2025 qualifizieren. Bei den Wettbewerben von Freitag bis Mittwoch, 11. bis 16. Juli, in der Schweiz und von Montag bis Samstag, 4. bis 9. August, in Tschechien liegt der Fokus auf das autonomes Fahren. Bei dem Heimspiel der Formula Student Germany auf dem Hockenheimring von Montag bis Sonntag, 18. bis 24. August, sind sowohl der elektrische Antrieb als auch das autonome Fahren gefragt. Die Fahrzeugpräsentation ist also auch der Start für eine spannende und herausfordernde Saison, in der das Team mit Stolz, Motivation und Teamgeist sein Können unter Beweis stellt.
CURE ist seit 13 Jahren am Start
Seit 13 Jahren engagieren sich Studierende unterschiedlichster Studienrichtungen bei CURE Mannheim (Cooperative University Racecar Engineering). Ziel ist es, jedes Jahr einen elektrischen und autonom fahrenden Rennwagen zu entwerfen, zu bauen und bei der Formula Student zu starten. Dieser internationale Ingenieur- und Konstruktionswettbewerb, bei demTeams aus der ganzen Welt nicht nur Fahrzeuge entwickeln, testen und fahren, bewertet neben der Technik auch Innovation, Effizienz, Wirtschaftlichkeit, Marketing und Teamarbeit. Es handelt sich also um ein komplexes Projekt , das nicht nur technisches Know-How auf die Rennstrecke bringt, sondern vom Team auch Kompetenzen in den Bereichen Sponsoring, Design, IT, BWL und Eventmanagement erfordert.
„Auch wenn die Tage lang, die Nächte oft kurz und die Herausforderungen nicht selten größer waren als erwartet, hat sich kein Teammitglied entmutigen lassen", sagte der technische Projektleiter Jacob Graf, "mit Engagement und Durchhaltevermögen hat jeder dazu beigetragen, den CM-25x Realität werden zu lassen – von der ersten Skizze bis zur letzten Schraube! Unser besonderer Teamgeist, unser Wissen und das gemeinsame Ziel vor Augen haben uns immer motiviert", so Graf, "jetzt freuen wir uns, dass unser CM 25x die Werkstatt verlassen und die Rennstrecke erobern wird.“
„Das CURE Mannheim Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie unsere Studierenden aus den beiden Fakultäten Technik und Wirtschaft gemeinsam die an der DHBW erworbenen Studieninhalte in die Praxis umsetzen", sagte Claus Mühlhan, Prorektor der DHBW Mannheim. Hier verbinden sich Theorie und praktische Anwendung auf einzigartige Weise, von der Entwicklung und Konstruktion über den Einsatz einer zukunftsweisenden Elektromobilität bis hin zur Realisierung autonomer Fahrsysteme vereint mit wirtschaftlichen und marketing-spezifischen Aspekten. "Das Engagement und die Innovationskraft, die das Team in den CM-25x gesteckt hat, spiegeln den hohen Qualitätsanspruch unserer Ausbildung wider und bereiten unsere Absolventinnen und Absolventen optimal auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vor“, so der Prorektor. Die Hochschule und das Team danken allen Unterstützern, Partnern und Sponsoren. rko/red


Autor:Roland Kohls aus Mannheim |
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