Start des Auswilderungsprojekts: Rückkehr des Luchses stellt eine Bereicherung dar

Auswilderungsprojekt Luchs / Symbolbild | Foto: allexclusive/stock.adobe.com
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NABU. Der NABU begrüßt den Start des Luchs-Wiederansiedelungsprojektes in Baden-Württemberg. „Es ist gut, wenn die Landesregierung das im Koalitionsvertrag angekündigte Programm zur Bestandsstützung nicht auf die lange Bank schiebt. Eine genetisch fitte und sich reproduzierende Luchs-Population in unseren Wäldern stellt eine Bereicherung für den Südwesten und Mitteleuropa dar. Das Vorkommen in Baden-Württemberg ist ein wichtiger Trittstein für die anderen Populationen im Schweizer Jura, in den Vogesen und im Pfälzer Wald. Ein Verbund aus allen vier Teilpopulationen würde die Chancen deutlich erhöhen, dass sich Europas größte Raubkatze wieder dauerhaft im Südwesten ansiedelt“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.
„In unseren Wäldern gibt es genügend Platz und Wild für den scheuen Jäger mit den Pinselohren. Geeignete Flächen befinden sich im Schwarzwald, aber auch im Donautal oder im Odenwald, wo bereits drei Männchen leben. Wir sollten nicht länger abwarten. Wer weiß, wie lange die Single-Männchen noch hier herumstreifen und auf eine Luchs-Dame warten, bevor sie in vielversprechendere Gebiete abwandern.“

Wegen seines kostbaren Pelzes und weil er als Jagdkonkurrent galt, wurde der Luchs in der Vergangenheit stark verfolgt und vor mehr als 200 Jahren in Baden-Württemberg mit Gift, Schlageisen und Gewehr ausgerottet. 1970 begannen erfolgreiche Wiederansiedlungsversuche, etwa in der Schweiz und in Slowenien. Gesicherte Hinweise auf Luchse im Schwarzwald liegen seit 1998 vor. Im Jahr 2022 konnten bisher mindestens fünf männliche Luchse nachgewiesen werden, wovon vier dauerhaft im Süden leben. Sie sind im Donautal, im Odenwald und im südlichen Schwarzwald heimisch. Weil bei Luchsen vor allem die männlichen Kuder wandern, die Luchsweibchen aber nur relativ kurze Distanzen zurücklegen, ist die Re-Etablierung einer gesunden Luchspopulation in Baden-Württemberg ohne menschliches Zutun sehr unwahrscheinlich.red

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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