NABU ruft zum Mitmachen auf: Mähfreier Mai - Jede Blüte zählt und lässt den Garten zwitschern

Zitronenfalter auf Rotklee | Foto: NABU BW/Ralph Budke

NABU. Wer weniger mäht, lässt Blumen wachsen und Insekten summen. Auf selten gemähten Grünflächen dürfen Gänseblümchen, Wilde Karde oder Zaunwicke blühen. Hier finden Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge deutlich mehr Nektar und damit auch mehr Vögel ausreichend Nahrung. „Fast alle unsere Gartenvögel füttern Insekten an ihren bettelnden Nachwuchs. Wer Insekten schützt, hilft auch unseren Vögeln, damit ihre Jungen satt werden“, erklärt Stefan Bosch. Der NABU-Ornithologe sorgt sich schon lange um die schwindende Vogelvielfalt in unserer Natur. Die Roten Listen der bedrohten Arten werden immer länger und die Rasenmähintervalle zugleich immer kürzer.

Der NABU ruft deshalb dazu auf, sich der aus England stammenden „NoMowMay“-Bewegung anzuschließen. Das Prinzip gelte auch für Kommunen: „Werden öffentliche Grünflächen, Böschungen, Weg- und Straßenränder weniger gemäht, spart das Zeit und Personalkosten und fördert die Artenvielfalt - weniger ist eben auch mal mehr“, so Bosch.

Leider war bisher im Wonnemonat Mai in vielen Gärten trotz der Artenkrise immer noch häufiges Mähen angesagt. Das Wort Wonne stammt wohl aus dem Althochdeutschen für Weide, weil im Mai traditionell die Kühe erstmals ausgetrieben wurden. Damit ist leider schon lange Schluss. In vielen Orten muten Kühe auf Wiesen schon fast exotisch an. Die immergrünen Flächen werden intensiv gemäht. Blüten fehlen weitgehend. Dasselbe Bild zeigt sich in vielen Gärten. Damit der Wonnemonat seinen Namen verdient, sollten Vögel und Insekten wieder in den Gärten Einzug halten können. Dort sorgen sie für Wohlfühlstimmung - denn eine vielfältige, artenreiche Natur macht auch uns Menschen glücklicher.

Blüten locken Insekten an

In wilden Gartenecken wächst die Große Brennnessel und ernährt die Raupen vom Kleinen Fuchs und Tagpfauenauge. „Alle lieben diese wunderschönen Tagschmetterlinge, viele mähen trotzdem die Brennnesseln ab. Machen Sie einfach mit beim Mähfreien Mai und lassen Sie – bis auf kurze Wegstreifen – einfach mal Rasen und Wiese länger wachsen und wilde Ecken stehen“, rät Stefan Bosch. Manche Gartenbesitzerinnen und -besitzer mögen sich sorgen, dass sie mit ihrem Rasenmäher dann nicht mehr durchs dschungelartige Dickicht kommen, wenn sie nicht alle zwei Wochen mähen. Doch auch dafür gibt es Lösungen: Wer mag, kann die entstehende Blumenwiese zwei bis drei Mal im Jahr mit der Sense kürzen. Oder alternativ ein vielfältiges Staudenbeet anlegen, das gut für Insekten und relativ pflegeleicht ist.

Natürliches Vogelfutter von Kräutern, Gräsern und Stauden

„Vor allem unsere Finkenvögel profitieren von selten gemähten Gärten, wo sie feine Sämereien an Kräutern, Gräsern und Stauden picken können“, führt NABU-Vogelkenner Bosch aus. Besonders in der Brutzeit nutzen sie natürliche Quellen, die für sie vielfältiger und wertvoller sind als Futtersilos.
Auch der munter schwatzende Haussperling und der Gimpel fressen neben Insekten kleine Sämereien. Der Grünfink, ein Sorgenkind mit Bestandsrückgang, mag halbreife und reife Samen von Gräsern und Kräutern, die er zum Teil auch an Nestlinge verfüttert. „Der Distelfink ernährt seine Küken weitgehend mit Sämereien von Löwenzahn, Disteln, Kratzdisteln, Flockenblumen, auch Blattläuse sind willkommen, und der Girlitz nutzt kleine Sämereien. Wer weniger mäht, lässt also das Vogelfutter ganz natürlich im Garten wachsen.“red

Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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