Radsport
Olympiasieger Günter Haritz beigesetzt
- Foto: Jockel Faulhaber
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Leimen – Radsportfamilie nimmt in großer Geschlossenheit Abschied von Olympiasieger Günter Haritz
Die deutsche Radsportgemeinde hat in Leimen mit einer bewegenden und eindrucksvoll besuchten Trauerfeier Abschied von Olympiasieger Günter Haritz genommen. Unzählige Weggefährten, Fans und Vertreter des Sports waren angereist, um dem früheren Ausnahmesportler die letzte Ehre zu erweisen. Der große Zulauf führte zeitweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen rund um den Friedhof. Die Polizei sah sich gezwungen, die Zufahrtsstraße phasenweise zu sperren – ein Bild, das viele der Anwesenden an die Menschenmengen bei großen Rundfahrten oder traditionsreichen Sechstagerennen erinnerte, bei denen Haritz regelmäßig für Furore gesorgt hatte.
Die Trauerfeier selbst war geprägt von großer Anteilnahme und spürbarer Betroffenheit. In mehreren Ansprachen würdigten frühere Teamkollegen, Trainer und Funktionäre sowohl die sportlichen Leistungen als auch die Persönlichkeit des 1972 in München im Bahn-Vierer olympiakrönenden Athleten. Sie erinnerten an einen Sportler, der nicht nur durch seine Erfolge auffiel, sondern vor allem durch seine Zuverlässigkeit, seinen Teamgeist und seine respektvolle Art im Umgang mit Konkurrenten wie Wegbegleitern.
In Leimen, wo Haritz viele Jahre seines Lebens verbrachte, zeigten sich auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger tief berührt. Viele von ihnen hatten den früheren Weltklassefahrer regelmäßig bei Veranstaltungen oder Trainingsfahrten erlebt und beschrieben ihn als offen, bescheiden und stets ansprechbar für Fans wie Nachwuchsfahrer. Mehrere lokale Radsportvereine waren mit Abordnungen vertreten und stellten eine Ehrenformation entlang des Zugangsweges zum Friedhof.
Die Trauerfeier bot zudem Raum für persönliche Erinnerungen. Bekannte aus dem Radsport erzählten von prägenden Momenten gemeinsamer Rennen, von der besonderen Atmosphäre der Sechstagerennen, bei denen Haritz über Jahre hinweg ein Publikumsliebling war, und von seiner Fähigkeit, jungen Fahrern Mut zu machen und ihnen Orientierung zu geben. „Günter hat uns gezeigt, was es heißt, fair zu kämpfen und dabei Mensch zu bleiben“, sagte ein ehemaliger Mitstreiter.
Haritz’ Tod hat eine spürbare Lücke hinterlassen. Für viele der Anwesenden war die Zusammenkunft in Leimen nicht nur ein Abschied, sondern auch ein Zeichen der Verbundenheit innerhalb der Radsportfamilie. Die zahlreichen Kränze und Abschiedsbotschaften, die im Anschluss niedergelegt wurden, zeugten von der tiefen Wertschätzung, die ihm über Jahrzehnte entgegengebracht wurde.
Mit einem stillen letzten Gruß verabschiedeten sich Freunde, Fans und Weggefährten von einem Sportler, der weit über seine Medaillen hinaus wirkte. Günter Haritz wird in der deutschen Radsportgeschichte und in den Herzen vieler Menschen einen festen Platz behalten.
Rudi Birkmeyer
Autor:Rudi Birkmeyer aus Offenbach |
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