Neue Hochwassergefahren: Bürger in der Pflicht zum Eigenschutz

 Retentionsfläche: Bei hohen Rheinpegeln wird die Schleuse geöffnet , die dahinter liegenden Auen geflutet.  | Foto: Julia Glöckner
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Ludwigshafen. Mit dem Klimawandel steigt das Risiko für Starkregen und damit für Überflutungen. Szenariostudien ermöglichen vorherzusagen, was bis 2100 auf die Anwohner der Stadt am Rhein zukommen kann. Die Stadt erarbeitet derzeit präventive Maßnahmen. Doch damit ist es nicht getan. Auf Privatgrundstücken sind Bürger in der Pflicht, sich vor möglichen Fluten zu schützen. Hochwasserschäden können sonst teuer werden.

Von Julia Glöckner

Extreme Starkregenereignisse lassen sich nicht genau lokalisieren. Sie werden klimabedingt flächendeckend überall mit gleicher Größe zu erwarten sein. Auch eine zeitliche Vorhersage ist äußerst schwierig.

Dagegen ist anhand vergangener Überschwemmungen, von Grundwasserpegeln und Regenkarten durchaus prognostizierbar, wo es Gefahrenstellen in Ludwigshafen gibt. Stadt und Land erarbeiten auf dieser Grundlage seit Jahren Risikokarten, die diese Stellen ermitteln. Dort muss die Stadt mit dem Ausbau von Deichen, mehr Poldern am Rhein sowie Rückhaltebecken beim Hochwasserschutz nachbessern. Auch Überflutungsflächen wie an der Isenach sowie kleine Entsiegelungen auf Bürgersteigen sind denkbar. Nach Erwägung der Maßnahmen will man in die Umsetzung kommen, die das Land zu 95 Prozent fördert.

Eine besonders wichtige Maßnahme: Die Stadt wird das Kanalnetz in den nächsten Jahren ausbauen, vor allem Regenrückhaltebecken in die Erde bringen, um Starkregen aufzunehmen. Bei extremen Starkniederschlägen werden diese aber nicht ausreichen. Denn laut Wasserversorger WBL würde das Kanalnetz trotzdem volllaufen. Es käme zum Rückstau. Ein Kanalnetz von einer Kapazität, dass extremen Starkregen schnell und sicher aufnimmt, sei wie vielerorts in anderen Städten technisch und wirtschaftlich nicht realisierbar, so der Wasserversorger. Die Kosten dafür müsste man an Verbraucher weitergeben. Die historische gewachsene dichte Bebauung ließe Rückhaltebecken in der notwendigen Menge außerdem nicht zu.

Verdichtung und Versiegelung gehen mit einem weiteren Problem einher. Bei Extremwettern fließt das Wasser auf der Straße nicht schnell genug ab. Dafür fassen die Abläufe zum Kanalnetz hin nicht schnell genug große Mengen an Wasser. Ihre Kapazität reicht dafür nicht aus.

Bürger in der Pflicht

Kommt es zum Rückstau aus der Kanalisation, tritt das Wasser nicht nur auf die Straße zurück. Es läuft in die Keller, und zwar durch Abläufe im Boden, Waschmaschinen und Sanitäranlagen. Hausbesitzer sind in der Pflicht, ihr Grundstück und Gebäude selbst vor Starkregen zu sichern – durch Pumpen im Abwasserkanal oder Rückstausicherungen. Tun sie dies nicht, kann dies teuer werden. So zahlen etwas Versicherungen im Schadenfall nicht.

Auch Gebäude in Senken, auf stark versiegelten Flächen oder am Rheinufer sind stärker gefährdet als anderswo. Wasserfluten, die nicht schnell genug in die Kanalisation gelangen, können sich den Weg übers Grundstück bahnen. Um die Gefahr von zugelaufenen Kellern zu bannen, müssen Hausbesitzer unterirdische Fenster, Kellertüren, Lichtschächte, Garagen, bodennahe Fenster und Türen durch Entsiegelung am Bürgersteig, Bodenschwellen oder Abdichtungen schützen.

Auf der anderen Seite der Schleuse profitiert die Auenlandschaft von dem Hochwasser.   | Foto: Foto: Julia Glöckner
  • Auf der anderen Seite der Schleuse profitiert die Auenlandschaft von dem Hochwasser.
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In einem breit angelegten Bürgerdialog informiert die Stadt zu den gesetzlichen Pflichten, die außerdem Versicherungen und korrektes Verhalten im Hochwasserfall umfassen. Zudem bezieht sie die Bevölkerung in die Weiterentwicklung der städtischen Präventionsmaßnahmen ein. Denn diese und die private Vorsorge greifen ineinander. Maßnahmen zur Vorsorge und Schadensminderung sollen dabei aufgezeigt werden, Risikokarten helfen dabei, die eigene Situation besser einzuschätzen. Es gibt Stadtteilbegehungen im November und Dezember sowie Online-Sprechstunden mit Experten, über die das Wochenblatt informiert. Über Warn-Apps Katwarn und Nina kann man sich vor Starkregen künftig warnen lassen.

Weitere Informationen:
Die WBL begeht auf Anfrage private Gebäude im Stadtgebiet und berät individuell zu passenden Maßnahmen am Haus. Mitarbeiter helfen beim technisch korrekten Einbau, um Auflagen einzuhalten.

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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