Bärlauchsaison 2019 beginnt
Selbst sammeln ist besonders beliebt, es gibt jedoch manches zu beachten

- Bärlauch: Das Sammeln ist nur außerhalb von Naturschutzgebieten gestattet.
- Foto: K.H.Harms, Naturschutzbildarchiv
- hochgeladen von Jo Wagner
Region. Seit einigen Jahren erfreut sich der Bärlauch einer wachsenden Popularität. Die botanisch "Allium ursinum" genannte Pflanze hat sich vom unbekannten Geheimtipp zum weithin bekannten und beliebten Wildgemüse entwickelt. Vielerorts werden Veranstaltungen rund um den Bärlauch angeboten. Diese reichen vom gemeinsamen Sammeln, über botanische Führungen bis hin zu Kochkursen. Die Stadt Eberbach am Neckar hat sich gar den Titel „Bärlauch-Hauptstadt“ gegeben.
Reichhaltige Inhaltsstoffe
Begehrt ist der Bärlauch besonders wegen seiner reichhaltigen Inhaltsstoffe. Nebeneiner Vielzahl an Mineralien und Vitaminen finden sich viele sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und Sulfide. Dank dieser wird ihm in der Naturheilkunde eine reinigende Wirkung zugeschrieben. Beliebt ist auch sein frischer, an Knoblauch erinnernder Geschmack. Zugleich ist er merklich milder als andere Lauchgewächse.
Wie erkenne ich Bärlauch?
Erkennen kann man den Bärlauch leicht am typischen Geruch, den die Pflanzenverströmen. Weitere Erkennungsmerkmale sind die lanzettlichen Blätter und die weißen, zu einer Scheindolde zusammengesetzten, sternförmigen Blüten. Doch es ist Vorsicht geboten! Es besteht eine nicht zu unterschätzende Verwechslungsgefahr zu Maiglöckchen, Herbstzeitlose und geflecktem Aronstab!
Aufpassen!
Zur Unterscheidung wird oft der Geruchstest herangezogen. Hat man jedoch den Duft des Bärlauchs erst an den Fingern haften, führt dies schnell in die Irre. Unerfahrene Personen sollten sich unbedingt von Sammlern mit fundierten botanischen Kenntnissen sichere Sammelstellen zeigen lassen. Doch mit der Identifikation der Pflanze allein ist es nicht getan. Entgegen mancher Meldungen ist das Sammeln von Wildpflanzen gar nicht überall gestattet. Das Regierungspräsidium Karlsruhe weist darauf hin, dass einige der typischen Bärlauchstandorte, zum Beispiel in feuchten Laubwäldern, entlang von Bachläufen und in den heute selten gewordenen Auwäldern teilweise unter Naturschutz stehen.
Auf Naturschutzgebiete achten
Im Regierungsbezirk Karlsruhe gibt es insgesamt 229 Naturschutzgebiete. In diesen ist das Pflücken von Pflanzen strengstens verboten! Schon das Verlassen der Wege ist, zum Schutze der Tiere und Pflanzen, nicht gestattet. Dies sollte bei der Planung von Sammeltouren oder Führungen unbedingt beachtet werden.
Informationen zur exakten Lage dieser besonders geschützten Gebiete finden sich über den Daten- und Kartendienst der LUBW (www.lubw.de). Für viele der Naturschutzgebiete hat das Regierungspräsidium Karlsruhe zudem Informationsfaltblätter herausgegeben. Diese können kostenlos über die LUBW Homepage (Angebote>Publikationen>Bestellshop) bezogen werden.
Tipp: Und noch ein Tipp: wer einen Garten sein Eigen nennt, kann sich mithilfe der Samen an geeignetem Standort leicht ein eigenes Bärlauchfeld anlegen.
Autor:Jo Wagner |
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