Millionenbetrug bei Seniorenresidenz? Großrazzia auch in Kaiserslautern

17. Juni 2025, 18:24 Uhr
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Redaktion

Eingestellt von Ralf Vester

Die Durchsuchungen erfolgten auf Grundlage umfangreicher Vorermittlungen, insbesondere zur Aufklärung der Firmenstrukturen und Zahlungsflüsse
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Kaiserslautern. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern (Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen) hat das Polizeipräsidium Westpfalz am Dienstag, 17. Juni 2025, zahlreiche Durchsuchungen durchgeführt. Betroffen waren Wohn- und Geschäftsräume in Kaiserslautern, München, dem Landkreis Bergstraße, Berlin und Bremerhaven. Unterstützt wurden die Maßnahmen durch Einsatzkräfte der Polizeipräsidien München und Südhessen, des Landeskriminalamts Berlin sowie der Ortspolizeibehörde Bremerhaven. Zwei Staatsanwälte begleiteten die Durchsuchungen vor Ort.

Hintergrund ist ein seit Frühjahr 2024 geführtes Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit dem Bau einer Seniorenresidenz in Ottersheim (Donnersbergkreis). Auslöser waren Strafanzeigen mehrerer Wohnungskäufer. Im Fokus stehen zwei Verantwortliche des Bauträgers. Ihnen wird Betrug, Insolvenzverschleppung, Bankrott, Urkundenfälschung sowie ein Verstoß gegen das Bauforderungssicherungsgesetz zur Last gelegt.

Laut Ermittlungen sollen sie seit Mitte 2022 Käufer der geplanten Seniorenresidenz über den tatsächlichen Baufortschritt getäuscht haben. Die Geschädigten leisteten daraufhin Zahlungen in Höhe von mindestens 3,5 Millionen Euro – obwohl diese vertraglich noch nicht fällig waren.

Trotz spätestens Anfang 2024 eingetretener Zahlungsunfähigkeit stellten die Beschuldigten keinen Insolvenzantrag. Stattdessen sollen sie die Bauträgerfirma auf einen Strohmann übertragen haben, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Zu den Vorwürfen äußerten sich die Beschuldigten bislang nicht.

Die Durchsuchungen erfolgten auf Grundlage umfangreicher Vorermittlungen, insbesondere zur Aufklärung der Firmenstrukturen und Zahlungsflüsse. Es wurden zahlreiche Unterlagen und digitale Daten gesichert, deren Auswertung nun erfolgt. Die Ermittlungen dauern an. Staatsanwaltschaft Kaiserslautern/rav

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