Klima konkret
Der Germersheimer Wanderwald - Schaufenster für Zukunftsbäume und grüne Oase im Herzen der Stadt

Marcus Schaile und Manfred Westermayer im Wanderwald | Foto: Heike Schwitalla
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Germersheim. Seit 2022 hat Germersheim etwas, was sonst wenige Städte ihr Eigen nennen können: Germersheim hat einen Wanderwald. Der Wanderwald ist eine temporäre Grünfläche, die aus 20 Baumkübeln besteht und über den Sommer an verschiedene Plätze im Stadtgebiet "wandert". "Eine Art Baumschule auf Rädern", erklärt der zuständige Gärtnermeister Manfred Westermayer. Nach rund drei bis fünf Jahren im Topf können die jungen Bäume an einem neuen, dauerhaften Standort eingepflanzt werden - so der Plan. Dort sollen sie dann für Schatten sorgen oder kranke Bäume ersetzen. 

Zukunftsbäume

Bis dahin "wandern" die Babybäume jedes Jahr durch Germersheim und Sondernheim, sorgen dort an besonders belebten Plätzen für Schatten, gutes Klima und eine angenehme Atmosphäre. Aber sie haben noch eine andere Aufgabe: Sie sollen dort auch Werbung machen, wie Bürgermeister Marcus Schaile ausführt. "Eine Art Schaufenster, in dem sich Hausbesitzer und Hobbygärtner Anregungen für den eigenen Garten und die eigenen Grundstücke holen können", sagt er. Denn die Baumarten sind ganz bewusst gewählt: Stadtbäume der Zukunft, die aus einem Klima kommen, das sich in den nächsten Jahrzehnten auch bei uns in der Südpfalz etablieren wird. Diese Bäume zeichnen sich durch eine hohe Trockenverträglichkeit und ein großes Maß an Resistenz gegen Umwelteinflüsse, Pilze und Krankheiten aus. Natürlich wird bei der Auswahl auch auf die Verwandtschaft mit einheimischen Bäumen geachtet -  denn sie sollen verträglich sein, mit der hiesigen Flora und Fauna.
Derzeit sind im Wanderwald sieben Baumarten vertreten - darunter Ahorn, Ulmen, Felsenbirne Rotdorn und Ginkgo - dazu sollen in den nächsten Jahren aber weitere Sorten kommen. "Wir ergänzen die Arten jedes Jahr", sagt Manfred Westermayer - so wird das Wanderwald-Portfolio Stück für Stück erweitert, denn eines ist den Organisatoren klar: Nur meckern und über den Klimawandel jammern hilft nicht, wir müssen alle gemeinsam etwas machen.  "Wir wissen, dass wir mit Baumpflanzungen viel für das Klima hier in der Region tun können. Es ist also wichtig, dass Bäume gepflanzt werden. Aber nicht nur auf städtischen Grundstücken, denn die Kommunen können das alleine nicht leisten. Auch die Bürger selbst müssen in ihren Gärtenaktiv werden", erklärt der Bürgermeister, der mit dem Wanderwald das dafür notwendige Wissen vermitteln will. "Wir machen immer wieder Informationsveranstaltung im und über den Wanderwald, die gut angenommen werden", erklärt er. Außerdem finden Passanten Informationen zu den Baumarten auch auf den Texttafeln in den Pflanzkübeln. "Und über die Jahre können sie auch beobachten: Wie wächst so ein Baum und welche Art kann ich mir am besten auf meinem Grundstück vorstellen", ergänzt Manfred Westermayer. 
 

Marcus Schaile und Manfred Westermayer im Wanderwald | Foto: Heike Schwitalla
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Die Idee zum Germersheimer Wanderwald hatte Schaile übrigens, nachdem er über ein ähnliches Projekt in einer Stadt in Baden-Württemberg las. "Ich dachte mir, das brauchen wir hier auch, das können wir hier auch", lacht er.  Über Vandalismus und Diebstahl hat man sich bei der Umsetzung nie Sorgen gemacht - und das sei bisher auch nicht vorgekommen, so Gärtnermeister Westermayer. "Und da vertrauen wir den Germersheimer*innen auch weiterhin völlig",  so Bürgermeister Marcus Schaile abschließend. 

Mehr zum Thema "Klima konkret"

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind in aller Munde. Doch wo betrifft das konkret unsere Alltag? Was können wir tun, um bewusster zu leben und dabei gleichzeitig Ressourcen zu schonen? Und wie kann ein nachhaltiger Lebensstil begeistern, statt eine Last zu sein? Diese und weitere Fragen will die Wochenblatt-Serie Klima konkret beantworten. Alle zum Thema bereits veröffentlichten Beiträge finden Sie auch auf https://www.wochenblatt-reporter.de/tag/klima-konkret

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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