Blutspende Voraussetzungen in Deutschland - wer darf spenden?
- Blutspenden: Wer darf - und wer nicht? Das sind die Kriterien.
- Foto: DRK Östringen
- hochgeladen von Martin Fellhauer
Blutspenden Voraussetzungen. Wer darf Blut spenden? Hier erfährst du alle Blutspende Voraussetzungen, Intervalle & Tipps – kompakt, aktuell und verständlich. Denn Blut ist ein ganz besonderer Saft, die Blutspende vor allen Dingen für all jene lebenswichtig, die auf eine Spende angewiesen sind. Allerdings gelten bestimmte Kriterien für die Blutspende.
Wer darf Blut spenden?
Spenden darf grundsätzlich jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, soweit keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen und wenn die Person einen Mindest-Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) aufweist. Für Frauen liegt der Hb-Wert bei mindestens 12,5 g/dl und bei Männern bei mindestens 13,5 g/dl. Dieser Wert wird vor der Spende überprüft, um sicherzustellen, dass der Spender durch die Entnahme keine Anämie entwickelt, da Hämoglobin für die Sauerstoffversorgung des Körpers zuständig ist
Für Wiederholungsspender gelten in Deutschland beim Alter keine festen Obergrenzen mehr, jedoch entscheidet man ab dem vollendeten 72. Lebensjahr individuell nach dem Gesundheitszustand der Person über eine Eignung. Gesunde Erwachsene, die mehr als 50 Kilogramm wiegen, kommen generell für die Spende infrage. Potenzielle Spenderinnen und Spender werden vor jeder Blutentnahme ärztlich untersucht. Dabei muss man ehrlich die Einnahme von Medikamenten angeben - auch wenn es sich nur um ein "einfaches" Schmerzmittel handelt. Unter Umständen kann die Einnahme bestimmter Medikamente nämlich zur Wirkungslosigkeit gespendeter Blutzellen führen.
Blutspender sollten bei ihrer ersten Spende in der Regel jünger als 60 Jahre sein. Ausnahmen sind jedoch bis zu einem Alter von 68 Jahren möglich. Grund-Voraussetzung ist, dass man sich gesund fühlt und anderen Menschen helfen will. Wer ganz sicher gehen will, fragt seinen Arzt.
- Voraussetzungen fürs Blutspenden - grundsätzlich gilt: Für den gesunden Menschen gibt es keinen Grund, nicht zu spenden
- Foto: michellegordon2/Pixabay
- hochgeladen von Jessica Bader
Welche medizinischen Kriterien müssen erfüllt sein?
Damit eine Blutspende möglich ist, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören:
- Alter: mindestens 18 Jahre, höchstens 68 Jahre (Erstspender bis 60 Jahre)
- Gewicht: mindestens 50 Kilogramm Körpergewicht
- Hämoglobinwert (Hb): mindestens 12,5 g/dl (Frauen) bzw. 13,5 g/dl (Männer)
- Blutdruck & Puls:Werte im Normalbereich, stabiler Kreislauf
- Gesundheitszustand: keine akuten Infekte, keine schweren chronischen Erkrankungen
- Abstände:mindestens 8 Wochen zwischen zwei Blutspenden
Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, zum Beispiel Schilddrüsenhormone oder Medikamente gegen hohen Blutdruck, sollte vor der Spende mit seinem Arzt oder seiner Ärztin über ein eventuell erhöhtes Risiko sprechen. Sie oder er entscheidet dann individuell, ob für die Spenderin oder den Spender oder für die Empfängerin oder den Empfänger eine Gefahr bestehen könnte.
Die Einnahme der Pille zur Empfängnisverhütung stört bei der Blutspende nicht. Nur wenn man die Minipille nimmt, sollte man bis zu einer Plasma- oder Thrombozytenspende einen Zeitraum von mindestens drei Stunden nach der Einnahme verstreichen lassen.
Wann darf man nicht spenden?
Ob eine Blutspende aktuell möglich ist, darüber entscheidet letztlich die ärztliche Untersuchung vor Ort. Es gibt gute Gründe, warum jemand dauerhaft oder auch nur zeitlich begrenzt ein paar Wochen lang nicht Blut spenden darf. Die Ein- und Ausschlusskriterien werden in der Richtlinienkommission der Bundesärztekammer festgelegt, in der Spendewillige, Blutspendedienste, anwendende Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten sowie Behörden - unter anderem das Paul-Ehrlich-Institut - vertreten sind.
Zu den dauerhaften Ausschlussgründen gehört etwa eine durchgestandene Leberentzündung vom Typ C (Hepatitis C), da diese eventuell auf den Empfänger übertragen werden könnte. Auch eine Infektion mit dem HI-Virus macht eine Blutspende unmöglich.
Wann ist Blutspenden nicht erlaubt?
Nicht in jedem Fall ist eine Blutspende möglich. Diese Gründe können dich zeitweise oder dauerhaft ausschließen:
1. Akute Erkrankungen: z. B. Erkältung, Fieber, Infekte
2. Frische Eingriffe: Operation, Zahnbehandlung, Piercing oder Tattoo (Rückstellung meist 4–6 Monate)
3. Medikamente: bestimmte Antibiotika, Blutverdünner oder andere Präparate
4. Auslandsreisen: Aufenthalt in Malaria- oder anderen Risikogebieten (Rückstellung mehrere Monate möglich)
5. Impfungen: je nach Impfstoff Rückstellung von 1 bis 4 Wochen
6. Chronische Erkrankungen: z. B. schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mit Insulintherapie oder Infektionskrankheiten wie Hepatitis und HIV
7. Blutdruck und Puls: zu niedrige oder zu hohe Werte schließen eine Spende vorübergehend aus
Personen mit schweren Herz- und Gefäßkrankheiten, mit schweren Erkrankungen des Zentralnervensystems, mit klinisch relevanten Blutgerinnungsstörungen, mit wiederholten Ohnmachtsanfällen oder Krämpfen, mit anderen schweren aktiven oder chronischen Krankheiten des gastrointestinalen, urogenitalen, hämatologischen, immunologischen, metabolischen, renalen oder respiratorischen Systems, bei denen die Blutspende eine Gefährdung des Spenders oder des Empfängers nach sich ziehen kann, oder die an bösartigen Neoplasien leiden oder litten sowie Menschen mit Diabetes mellitus, sofern sie mit Insulin behandeln, sind dauerhaft von der Spende ausgeschlossen.
Zeitweise Rückstellung: Gründe für eine Spendenpause
Eine zeitlich begrenzte Rückstellung von der Spende kommt häufiger vor. Gründe für eine Pause von ein paar Tagen, Wochen oder Monaten können offene Wunden oder entzündliche Hauterkrankungen sein, akute allergische Beschwerden, Medikamenteneinnahmen wegen einer Erkältung oder nach bestimmten zahnärztlichen Behandlungen oder zahnärztlichen Eingriffen, ja sogar nach einer professionellen Zahnreinigung. Grundsätzlich gilt: Bei allgemeinem Unwohlsein besser kein Blut spenden. Auch nach der Einnahme bestimmter Schmerzmittel wie Ibuprofen, Aspirin, ASS oder auch Kombipräparaten sollte man eine Zeit lang nicht spenden.
Gründe für eine zeitweilige Rückstellung
In manchen Situationen ist eine Blutspende nicht dauerhaft ausgeschlossen, aber nur für eine bestimmte Zeit nicht möglich. Typische Rückstellfristen sind:
1. Erkältung oder leichter Infekt: mindestens 1 Woche nach vollständiger Genesung
2. Zahnbehandlung: 1 Tag bis 1 Woche, je nach Eingriff
3. Operationen: meist 4 Monate, abhängig von Art und Heilungsverlauf
4. Piercing oder Tattoo: 4 bis 6 Monate
5. Impfungen: 1 bis 4 Wochen, je nach Impfstoff (z. B. Lebend- oder Totimpfstoff)
6. Auslandsreisen: bis zu 6 Monate, abhängig vom Reiseziel und Infektionsrisiko
7. Medikamente: je nach Wirkstoff, Rückstellung nach ärztlicher Einschätzung
Diese Rückstellfristen schützen sowohl die Gesundheit der Spenderin oder des Spenders als auch die Sicherheit der Empfänger. Im Zweifel entscheidet immer die Ärztin oder der Arzt vor Ort.
- Blutspenden: Wer darf - und wer nicht? Das sind die Kriterien.
- Foto: DRK Östringen
- hochgeladen von Martin Fellhauer
Weitere konkrete Gründe, von einer Blutspende Abstand zu nehmen: ein Infekt mit Fieber oder die Einnahme von Antibiotika, ein Magen-Darm-Infekt mit Durchfall oder Erbrechen, ein Zeckenbiss - auch wenn Symptome ausbleiben. Auch nach großen Operationen, Endoskopien oder Biopsien besser erstmal auf eine Spende verzichten. Selbst nach kosmetischen Eingriffen, Tätowierungen, Ohrlochstechen oder Piercing sowie nach Impfungen kann man nicht sofort wieder Blut spenden. Nach der SARS-CoV-2-Impfung ist keine Rückstellung erforderlich. Wer sich wohl fühlt, kann bereits am Folgetag wieder spenden.
Anders sieht es aus, wenn man sich mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert hat: Nach einer symptomatischen SARS-CoV-2-Infektion mit Fieber beträgt die Wartezeit 28 Tage nach Symptomfreiheit. Nach einem leichten SARS-CoV-2 Infektionsverlauf (ohne Fieber) beträgt die Wartezeit sieben Tage ab Symptomfreiheit. Bei einer Impfung mit Totimpfstoffen wie etwa gegen Tetanus, Poliomyelitis, Grippe, HPV, Hepatitis A und nach einer FSME-Impfung kann man bereits nach einem Tag wieder spenden, wenn man sich gesund fühlt.
Impfungen mit lebenden oder abgeschwächten Viren wie etwa gegen Mumps, Masern, Röteln, Gelbfieber oder eine Hepatitis-B-Impfung bedingen eine Wartezeit von vier Wochen. Wer gegen Tollwut geimpft wurde, kann erst wieder zwölf Monate später spenden, da aufgrund der langen Inkubationszeit noch krankheitsauslösende Viren im Körper zirkulieren können.
Nach Reisen ins außereuropäische Ausland - auch in die Türkei - wird man mindestens vier Wochen ausgeschlossen - nach ärztlicher Entscheidung eventuell auch länger. Mindestens sechs Monate lang darf man nicht spenden, wenn man in einem Malaria-gefährdeten Gebiet in den Tropen war. Während und bis sechs Monate nach Ende einer Schwangerschaft und während der Stillzeit darf ebenfalls nicht gespendet werden. Zusätzlich kann jeder Träger eines Blutspendedienstes im Detail noch weitere Kriterien ansetzen.
Wie lange muss ich nach Krankheit, Impfung oder Reise warten?
Problematisch für potenzielle Spender ist auch ein Aufenthalt in Großbritannien zwischen 1980 und 1996, der länger als sechs Monaten gedauert hat, oder bei denen im Vereinigten Königreich Großbritannien/Nordirland nach dem 1. Januar 1980 eine oder mehrere Operationen und/oder Transfusionen durchgeführt wurden. Durch diese Maßnahmen soll eine theoretisch mögliche Übertragung der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit durch Transfusionen ausgeschlossen werden.
Wechselnde temporäre Einschränkungen bei Reisen ins Ausland existieren ebenfalls, wie zum Beispiel in Gebiete, die durch die Asiatische Tigermücke belastet sind. Derzeit werden alle Blutspenden auf das West-Nil-Virus getestet, so dass der Aufenthalt in einem Risikogebiet keine Sperre nach sich zieht. Die Rückstellung für Personen, die sich mit Dengue-Fieber, dem Chikungunya-Virus oder dem Zika-Virus infiziert haben, beträgt sechs Monate nach Ausheilung der Erkrankung.
Für den Fall, dass eine Kontraindikation vorliegt, die Person dies aber aufgrund gesellschaftlichen Drucks nicht frei zugeben möchte, gibt es die Möglichkeit des anonymen Selbstausschlusses: Der Selbstausschluss ermöglicht es, den kompletten Spendeablauf - zum Beispiel in einer Gruppe - mitzumachen und vertraulich darauf hinzuweisen, dass die Spende aufgrund eines bestehenden Infektionsrisikos nicht verwendet werden darf.
Wie läuft eine Blutspende ab? Nächste Termine in der Nähe
Der gesamte Prozess braucht nicht viel Zeit: im Wesentlichen nur etwa zwischen 45 und 60 Minuten. Die nächsten Termine des DRK-Blutspendedienstes und eine Möglichkeit zur Termin-Vereinbarung findet man auf https://www.blutspende.de/blutspendetermine/ Die Vereinbarung von Terminen, aber auch den digitalen Spenderservice bietet auch die Blutspende-App des DRK, die es für iPhone und Android gibt.
Bei der Anmeldung werden zunächst die persönlichen Daten aufgenommen. Mitzubringen ist - nicht nur bei der ersten Blutspende, sondern auch zu jeder weiteren Spende - ein amtlicher Lichtbildausweis. Bei der Anmeldung erhält man einen medizinischen Fragebogen, den man ausgefüllt zur ärztliche Untersuchung vor der Blutspende mitnimmt. Arzt oder Ärztin messen Blutdruck, Puls und Körpertemperatur und besprechen den Anamnese-Fragebogen mit dem Blutspender.
Mittels eines Blutstropfens wird der Hämoglobinwert im Blut bestimmt - die Blutgruppenbestimmung findet erst im Nachgang im Labor statt und wird dann auf dem neuen Blutspendeausweis eingetragen. Die geläufigste Spende ist die Vollblutspende, bei der aus einer Vene, meist in der Ellbeuge, etwa 500 Milliliter Blut entnommen werden. Das dauert selten länger als zehn Minuten. Nach einer etwa zehnminütigen Ruhepause auf der Liege ist es wichtig, dass der Spender etwas isst, viel trinkt und sich entspannt, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.
Wie oft darf man spenden?
Damit sich der Körper ausreichend erholen kann, gibt es feste Abstände zwischen den Blutspenden:
- Männer: bis zu 6 Blutspenden pro Jahr, mindestens 8 Wochen Pause zwischen zwei Terminen
- Frauen: bis zu 4 Blutspenden pro Jahr, mindestens 12 Wochen Pause zwischen zwei Terminen
- Erstspender: gleicher Rhythmus, aber mit ärztlicher Einzelfallprüfung
- Obergrenze: unabhängig vom Geschlecht sind maximal 48 Spenden im Leben vorgesehen
Die Blutspende Kriterien besagen, dass Frauen vier Mal, Männer sogar sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten spenden dürfen. Zwischen den Blutspenden muss ein Abstand von acht Wochen liegen. Über die Zulassung zur Spende entscheidet der beim Blutspendetermin anwesende Arzt beziehungsweise die anwesende Ärztin. Diese Vorgaben stellen sicher, dass die Eisenreserven stabil bleiben. Es geht dabei um den Schutz des potenziellen Spenders selbst, dem durch die Blutentnahme keine Nachteile erwachsen sollen. Andererseits geht es natürlich auch um den Schutz des Empfängers der Blutpräparate.
Blutspende-Check & Vorbereitung
Bevor du Blut spendest, solltest du einige Dinge prüfen und vorbereiten, damit die Spende sicher und angenehm verläuft:
1. Spende-Check online: Viele Blutspendedienste (z. B. DRK) bieten Selbsttests oder Fragebögen an, um deine Eignung vorab zu prüfen.
2. Gesundheitszustand prüfen: Keine akuten Infekte, Fieber oder schwere Erkältungen.
3. Leichte Mahlzeit & Flüssigkeit: Iss vorher etwas Gesundes und trinke ausreichend Wasser oder Saft, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.
4. Personalausweis oder Blutspenderausweis mitbringen: Erforderlich für die Anmeldung.
5. Kleidung: Bequemes Oberteil mit kurzem Arm erleichtert die Spende.
6. Nach der Spende: Plane ein paar Minuten Ruhe ein, gönn dir einen Snack oder ein Getränk, um den Kreislauf zu stabilisieren.
Mit dieser Vorbereitung stellst du sicher, dass die Blutspende sowohl für dich als auch für die Empfänger sicher und effektiv ist.
Weitere Informationen zu Blutspenden Voraussetzungen
www.blutspende.de
Spende-Check: Kann ich Blut spenden?
Termine & Terminreservierung: https://www.blutspende.de/blutspendetermine/
Gründe für Rückstellung:
https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/rueckstellung-und-ausschluss/
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Blutspende Voraussetzungen
Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
|
| Cornelia Bauer auf Facebook | |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.