Papst Franziskus verstorben

Papst Franziskus: Der Oberhirte der römisch-katholischen Kirche liebt es, unter Menschen zu sein. Das Foto stammt aus einer Zeit, als er gesundheitlich noch nicht angeschlagen war. | Foto: commons.wikimedia.org/Alfredo JGA Borba
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Vatikan. Um 9.45 Uhr verkündete Kardinal Kevin Farrell, Camerlengo der Apostolischen Kammer, vom Casa Santa Marta aus den Tod von Papst Franziskus mit folgenden Worten:

„Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefem Schmerz muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekanntgeben. Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst am Herrn und an Seiner Kirche gewidmet. Er lehrte uns, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, besonders zugunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten. Mit großer Dankbarkeit für sein Vorbild als wahrer Jünger des Herrn Jesus empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des dreieinen Gottes.“

Der Papst wurde am Freitag, 14. Februar 2025, nach mehreren Tagen mit Bronchitis in das Agostino-Gemelli-Poliklinikum eingeliefert. Der klinische Zustand von Papst Franziskus verschlechterte sich allmählich, und seine Ärzte diagnostizierten am Dienstag, 18. Februar, eine beidseitige Lungenentzündung. Nach 38 Tagen im Krankenhaus kehrte der verstorbene Papst in seine vatikanische Residenz im Casa Santa Marta zurück, um sich dort weiter zu erholen. Vatikan News

Auch das Bistum Speyer trauert

In einem Brief an die Pfarreien und alle Mitarbeitenden des Bistums bringt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann seine tiefe Trauer um den verstorbenen Papst Franziskus zum Ausdruck. Mit Blick auf das knapp zwölfjährige Pontifikat von Franziskus betont der Speyerer Bischof: „In dieser Zeit hat sich das Gesicht der katholischen Kirche tiefgreifend verändert. Vom ersten Tag seiner Wahl zum Bischof von Rom und zum Hirten der Gesamtkirche hat er sich – mit aufrüttelnden Worten und durch eindrückliche Gesten – für eine demütige und den Menschen zugewandte Kirche eingesetzt.“

Wiesemann erinnert in seinem Schreiben an seine persönlichen Begegnungen mit Papst Franziskus beim Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro oder beim Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe 2022. „Die Kirche muss, so hat Papst Franziskus es stets betont, an die Ränder gehen, um dort ihr Wesen und ihren Auftrag tiefer zu erkennen.“

Bischof Wiesemann weiter: „In seiner Verkündigung und noch mehr in der unmittelbaren Begegnung mit Menschen – auch und gerade mit denen, deren Lebensentwürfe nicht in allem dem christlichen Ideal entsprechen –, ging es Papst Franziskus stets darum, etwas von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu allen Menschen aufscheinen zu lassen.“ Franziskus zufolge, sollte Kirche ein Ort sein, der nicht ausschließt, sondern an dem sich alle dazugehörig wissen.

Papst Franziskus, so Bischof Wiesemann, war ein wichtiger Wegbereiter und Impulsgeber, der „sich für eine umfassende, an den Grundlinien des II. Vatikanums ausgerichtete Reform der Kirche“ einsetzte. Papst Franziskus habe „den synodalen Charakter der Kirche gestärkt, das ökumenische Miteinander mit anderen Kirchen vertieft, manche Entscheidungswege dezentralisiert und die Rolle der Frauen aufgewertet.“ Kritik und Angriffe, so Wiesemann, seien dabei nicht ausgeblieben, „weil die von ihm angestoßenen Reformschritte für manche zu weit gingen, für andere wiederum zu zaghaft waren.“

Die Lehrschreiben und Auslandsreisen von Papst Franziskus seien von den „den großen Herausforderungen unserer Zeit: der Überwindung von Kriegen und deren grausamen Folgen; der Suche nach einer gerechten Wirtschafts- und Sozialpolitik; der Bewahrung der Schöpfung als Lebenshaus für alle“, geprägt gewesen. Bischof Wiesemann erinnert daran, dass Franziskus unermüdlich dazu aufrief, „dass durch den konkreten Einsatz von uns Christen für eine friedlichere und gerechtere Welt etwas aufleuchten soll von der Reich-Gottes-Vision Jesu.“

Als Zeichen der Trauer und Dankbarkeit ordnete Wiesemann für das ganze Bistum ein viertelstündiges Glockenläuten am Dienstag, 22. April 2025, um 12 Uhr an. Er rief dazu auf, bis zum Begräbnis von Franziskus an allen Kirchen Trauerbeflaggung anzubringen und in allen Gottesdiensten für den Verstorbenen zu beten. Ebenso sollten Gläubige im Bistum für einen guten neuen Nachfolger auf dem Stuhl Petri beten, „der den eingeschlagenen Weg einer evangeliumsgemäßen Erneuerung der Kirche mutig und entschlossen weitergeht“. Bistum Speyer

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Papst Franziskus: Der Oberhirte der römisch-katholischen Kirche liebt es, unter Menschen zu sein. Das Foto stammt aus einer Zeit, als er gesundheitlich noch nicht angeschlagen war. | Foto: commons.wikimedia.org/Alfredo JGA Borba
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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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