Fedderwardersiel in Butjadingen
Auf großer Fahrt

Sonnenuntergang am Hafen von Fedderwardersiel | Foto: Roland Kohls
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Von Roland Kohls

Meer. Wir hängen fest – mitten auf der Nordsee. Immer wieder heult der Diesel des Ausflugsschiffs Wega auf, doch bald kennen wir das Geräusch, das die Vergeblichkeit des Unterfangens begleitet. Jetzt sind die Sommerfrischler aufgeregt, schauen am Oberdeck über die Reling, schauen ins Führerhaus, wo auch das Sonar signalisiert: Nicht einmal eine Handbreit Wasser unterm Kiel.

In der Ferne sah man den Katamaran uns entgegenkommen

Auf große Fahrt sollte es gehen. Eine kleine Schar Touristen hatte sich Ende März an dem Ausflugsschiff „Wega“ im Hafen von Fedderwardersiel zur ersten Tour der Saison versammelt. Das Ausflugsschiff fährt mit den Feriengästen in Butjadingen zur „Piratenfahrt“ oder „Schatzsuche“ mit Fisch- oder Krabbenfang im Wattenmeer zur Nordsee hinaus. An diesem frühen Abend war der Überseehafen von Bremerhaven das Ziel, um „Große Schiffe ganz nah“ zu erleben. Die Flut hatte eingesetzt und das Schiff schlängelte sich durch die Fahrrinne. Schmale Pfähle im Wasser wiesen den Weg. Nachdem das Schiff abgelegt hatte und Fedderwardersiel im Dunst verschwunden war, trieb die Kälte die Gäste unter Deck.
In der Ferne hatte man den Katamaran in der Fahrrinne uns entgegenkommen gesehen. Die Landratten hatten sich gefragt, wie die beiden Schiffe in der schmalen Fahrrinne aneinander vorbeikommen. Doch auf der Brücke der Wega herrschte geschäftige Ruhe – keinerlei Hektik, keine Aufregung… Der Segler kam näher, der Steuermann stoppte die Motoren und das Schiff wurde langsamer, bis es schließlich zum Stehen kam. Der Segler glitt an uns vorüber und wir winkten fröhlich. Der Motor der Wega brummte, doch nichts passierte. Aber der Kapitän blieb ganz ruhig: die Flut wird kommen und uns freispülen – und so kam es dann auch. Schließlich schipperten wir an den riesigen Pötten in Bremerhaven vorbei: so hoch wie Wolkenkratzer und hunderte Meter lang. Die bunten Container wirkten vom Wasser aus wie bunte Legosteine.

Nationalpark Wattenmeer

Wattenmeer bei Fedderwardersiel  | Foto: Roland Kohls
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Tags zuvor waren wir bereits bei einer geführten Wanderung im Watt und haben uns die Zusammenhänge von Ebbe und Flut, Wattwurm und Vogelwelt erklären lassen. Auch im Museum des Nationalparkhauses, direkt am Hafen von Fedderwardersiel geht es um die faszinierende Natur des Nationalparks Wattenmeer. Auf dem Naturerlebnispfad Langwarder Grooden wandert man durch die Salzwiesen. Oder man spaziert direkt am Meer entlang ins benachbarte Burhave, wo im Sommer auch das Strandbad Nordsee-Lagune lockt. Ende März ließ sich nur ein unerschrockener Kitesurfer vom Wind über das Wattenmeer ziehen, während auf den Campingplätzen die Chalets aufgebaut wurden. Nach der Wanderung zurück am Hafen von Fedderwardersiel stärkten wir uns mit einem Matjesbrötchen aus dem Laden der Fischereigenossenschaft.
Als wir am Abend nach der großen Fahrt mit der Wega den Hafen von Fedderwadersiel erreichten, war es bereits spät. Wir waren durchgefroren, aber voller Erinnerungen an das Erlebte. Die Bierbude „Achterdeck“ am Hafen hatte bereits geschlossen. Aber am nächsten Abend hatten wir bei diesem Treffpunkt der Einheimischen mit den Campern, Seglern und anderen Touristen auch etwas Seemannsgarn beizutragen.

Gehen im Sand
Sonnenuntergang am Hafen von Fedderwardersiel | Foto: Roland Kohls
Wattenmeer bei Fedderwardersiel  | Foto: Roland Kohls
Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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