Tag der offenen Tür
Zwei Kultfiguren, Gruselspass für die ganze Familie

- Gruselige Unterhaltung
- Foto: Wolfgang Neuberth
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Tag der offenen Tür auf der Freilichtbühne Mannheim 2025
(BT) Alle Jahre wieder lädt die Freilichtbühne Mannheim (FLB) vor Beginn der neuen Spielzeit alle Interessierte, Familien und Theaterbegeisterte ein, einmal hinter die Kulissen zu schauen, einmal ihre Neugierde zu befriedigen und zu schauen, wo eigentlich all die tollen Kostüme, Möbel, Kulissen oder Accessoires für die einzelnen Inszenierungen gelagert werden, wo die Kulissen hergestellt werden, wo sich die Schauspieler/innen aufhalten, wenn sie nicht gerade auf der Bühne stehen und spielen. Und wer sich trotz des launischen Wettergottes auf den Weg gemacht hatte, wurde mit einem vielfältigen Programm, mit Führungen hinter die Kulissen, Spielen und leckeren Angeboten für das leibliche Wohl belohnt.
Sabine Valentin (künstlerische Leitung), Thomas Nauwartat-Schultze (Geschäftsleitung) sowie der 1.Vorsitzenden Dominik Kobel begrüßten freudig die zahlreichen Gäste, die schon zu Beginn erwartungsvoll auf das Gelände Freilichtbühne geströmt waren und wurden dabei vom lautstarken Trommelwirbel der Karlsternhexen bestärkt. Den Auftakt des Programms machte der FLB-Chor „Art-in-Takt“ unter der Leitung von Thomas Nauwartat-Schultze mit Auszügen aus ihrem reichhaltigen Repertoire. Am Klavier begleitet wird dieser seit vielen Jahren von Ryoko Aoyagi.
Zweimal an diesem Mittag wurde es „gruselig“ auf der FLB-Bühne. Das Ensemble der FLB zeigte kurze Ausschnitte aus den beiden Stücken der beginnenden Sommerspielzeit 2025. Für das Abendstück „Dracula – Ein Grusical“, ein gruseliges Musical um Graf Dracula und seiner Jagd auf immer neues „Frischblut“ füllten sage und schreibe 50 (!!) Akteure die Bühne und überzeugten die fast vollen Ränge mit der Darbietung stimmgewaltiger Auszüge aus den beiden Spielakten. Das machte sicherlich neugierigen Appetit auf den Genuss des ganzen Stückes. Gleichermaßen überzeugten die Eröffnungsszenen des Familienstückes „Hui Buh“, in denen im Jahre 1399 Ritter Balduin wegen Spielbetrugs der Blitz traf und dieser seit nunmehr 500 Jahre auf Schloss Burgeck ein geruhsames Leben als Gespenst „Hui Buh“ führt, bis König Julius 111. auftaucht und in eben diesem Schloss Hochzeit halten möchte. Auch dieses Familienstück verspricht ein Renner zu werden, ist es doch eine gelungene Bühnenadaption des gleichnamigen Filmes von und mit Bully Herbig aus dem Jahre 2006. Für die Umsetzung des Stückes war es eine wahre Herausforderung, den durch Wände gehenden durchsichtigen Geist Hui Buh für die Bühne zu realisieren.
Ein Highlight des Nachmittags war sicherlich der musikalische Auftritt von Jeannette Friedrich und Bernd Nauwartat mit einem bunten Strauß an Liedern. Aber auch für die Kinder war abseits der Bühne einiges geboten, sei es die „märchenhafte“ Spielstraße der Kinder- und Jugendgruppe des Vereins, das Kinderschminken vom Maskenteam sowie die Einladung, sich an diversen Bastelarbeiten künstlerisch zu versuchen in den Räumlichkeiten des Kulissenbaus unter der kundigen Anleitung der „Holzwürmer“, dem rührigen Team, das für alle Kulissenaufbauten und technischen Belange zuständig ist. Unter dem Titel „Weeschd noch“ gab Urgestein Christa Krieger im Zimmertheater einen humorvollen Rückblick über das Entstehen der Freilichtbühne im Mannheimer Norden von seinen Anfängen im Jahre 1913 noch als „Dramatischer Club“ über die wachsende Idee der Einrichtung eines Freilufttheaters, weil die zuvor benutzten Säle nach dem Krieg zerstört und unbespielbar waren. Ebenso bekamen die Zuhörer/nnen einen kleinen Überblick über die zahllosen Inszenierungen, den kleinen Abstecher auf die Seebühne (Luisenpark) in den 70er Jahren und welch großen technischen und künstlerischen Herausforderungen sich die Verantwortlichen bei der Umsetzung der Inszenierungen im Wandel der letzten zig Jahrzehnte stellen mussten.
Zu jeder vollen Stunde gab es eine überaus spannende Führung durch das Gelände, hinter die Kulissen, in die heiligen Hallen, den Garderoben- und Requisitenfundus und so mancher technische Überraschungseffekt wurde hier aufgeklärt bzw. verraten. Und wer nicht an einer Führung teilnehmen konnte oder wollte, bekam doch alle aufkommenden Fragen beantwortet von den zahlreichen Mitgliedern der FLB-Familie, die sich ,gut erkennbar an ihren blauen T-Shirts, unter das interessierte Publikum gemischt hatten.
Auch für das leibliche Wohl wurde im idyllischen Biergarten bestens gesorgt. Und wer nach diesem unterhaltsamen Nachmittag zusätzlich Appetit auf die ein oder andere Produktion bekam, konnte an der Theaterkasse, die an diesem Tag geöffnet war, Karten erwerben.
Die Premiere für beide Sommerstücke ist das Wochenende vom 6./.7.Juni. Der genaue Spielplan finden Sie unter www.flbmannheim.de. Karten können für die einzelnen Stück online unter reservix oder telefonisch erworben werden. Mittwochs ist zudem das Kassenhäuschen geöffnet.
Text: Beate Tilg Bilder: Wolfgang Neuberth
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim |
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