Feldhamster im Aufwind
Mannheims Naturschutz-Erfolg

- Prof.Dr.Diana Pretzell, Erste Bürgermeisterin Mannheims.
- Foto: Wolfgang Neuberth
- hochgeladen von Wolfgang Neuberth
Kleine Rückkehrer mit großer Wirkung – Feldhamster kehren nach Mannheim-Straßenheim zurück
Am 22. Mai 2025 war es so weit: In Mannheim-Straßenheim wurden zehn junge Feldhamster in die Freiheit entlassen – ein weiterer Hoffnungsschimmer für eine Art, die in Baden-Württemberg kurz vor dem Aussterben stand. Die Auswilderung ist Teil eines langfristigen Wiederansiedlungsprojekts, das zeigt, was möglich ist, wenn Naturschutz, Landwirtschaft und Politik an einem Strang ziehen. Mit ihren runden Knopfaugen und dem auffälligen rotbraunen Fell sind Feldhamster nicht nur faszinierende Tiere – sie sind auch ein Sinnbild für den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt auf unseren Äckern. Umso erfreulicher ist die Entwicklung in Mannheim: Während im Frühjahr 2024 noch 152 Hamsterbaue gezählt wurden, waren es im Sommer bereits 552. Ein Zeichen, dass sich die Tiere wieder heimisch fühlen. Die Grundlage für diesen Erfolg ist die enge Zusammenarbeit mit den Landwirten vor Ort, die über 165 Hektar Ackerfläche feldhamstergerecht bewirtschaften. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Mannheim, dem Regierungspräsidium Karlsruhe sowie der Aufzuchtstation im Zoo Heidelberg unter Leitung von Dr. Ulrich Weinhold. Hier werden die Tiere auf ihre Rückkehr in die Natur vorbereitet – mit viel Fachwissen und Herzblut. Seit 2004 wurden bereits über 2.370 Feldhamster in die Freiheit entlassen, und ihr Lebensraum wächst weiter: Auch im Rhein-Neckar-Kreis und südlich von Viernheim in Hessen wurden wieder Tiere gesichtet. „Der Feldhamster ist nur eines von vielen Gliedern in einem komplexen Ökosystem“, sagt Prof. Dr. Diana Pretzell, Erste Bürgermeisterin Mannheims. „Wenn es ihm gut geht, profitieren auch andere Arten – von der Feldlerche über den Feldhasen bis hin zur Kornblume. Das zeigt: Naturschutz lohnt sich – für die Natur und für uns alle.“
Text und Bilder: Wolfgang Neuberth
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim |
|
Wolfgang Neuberth auf Facebook |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.