Omikron-Welle steht bevor
Schulbeginn in Rheinland-Pfalz

Die Omikron-Welle steht bevor - in welchem Ausmaß, ist noch nicht abzusehen  | Foto: Stefan Keller /  Pixabay
  • Die Omikron-Welle steht bevor - in welchem Ausmaß, ist noch nicht abzusehen
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Rheinland-Pfalz. Am Montag, 3. Januar 2022, beginnt in Rheinland-Pfalz in den Schulen nach den Ferien wieder der Unterricht. Die Kultusministerkonferenz hatte sich am 10. Dezember 2021 in einem aktuellen Beschluss zum Umgang mit der Corona-Pandemie deutlich für Präsenzlernen in der Schule ausgesprochen. Der kontinuierliche Präsenzunterricht an den Schulen habe weiterhin höchste Priorität. Dabei sei aber der Gesundheitsschutz der Schülerinnen und Schüler und aller an den Schulen Beschäftigten zu gewährleisten.

Dies sorgte bei Befürwortern strengerer Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen für Spott. Anwalt Thorsten Frühmark wies bei Twitter darauf hin, dass wenn Kultusminister vollen Präsenzunterricht ohne Einhaltung der Pandemie-Grundregeln damit rechtfertigen würden, dass Kinder nur leichte Verläufe bekommen, sie damit Langzeitschäden und Long Covid ignorieren würden.

Virologin Jana Schröder wies am Sonntag, 2. Januar 2022, auf Twitter darauf hin, dass Long Covid auch bei milden Durchbruchsinfektionen möglich sei. 

An Lage angepasst handeln

Jüngst hatte es angesichts der drohenden Omikron-Welle Mahnungen an die KMK-Minister gegeben, nicht um jeden Preis am Präsenzunterricht festzuhalten. Der thüringische Bildungsminister Helmut Holter mahnte an, die Rechtslage zu überdenken und einen flächendeckenden Distanzunterricht zu ermöglichen, da die Lage sich verändert habe und diese daher nun auch neu bewertet werden müsse. „Am Ende laufen wir ja Gefahr, dass die Schulen leer sind, weil Kinder und Erwachsene an den Schulen nicht mehr da sind, weil sie entweder leider erkrankt sind, infiziert sind und sich in Quarantäne befinden“, sagte Holter.

Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Rheinland-Pfalz, hatte bereits im Dezember gefordert, dass noch vor den Weihnachtsferien Entscheidungen getroffen und Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Schulen auf die neue Situation Anfang Januar einzustellen. Aus Sicht der GEW müssen die bisher geltenden Maßnahmen erweitert werden, damit ein sicherer Schulbetrieb gewährleistet werden kann. Neben der Einhaltung von Abstandsregeln und dem Tragen von Masken würden dazu auch die Ermöglichung von täglichen anlasslosen Selbsttests auf das Corona-Virus, mindestens aber an drei Tagen pro Schulwoche für alle Beschäftigten und Schüler*innen gehören. Außerdem müssten den Schulen rechtzeitig ausreichend FFP2-Masken zur Verfügung gestellt werden. Es müsse sichergestellt sein, dass alle Lehrkräfte sowie alle Schüler*innen mit einsatzbereiten digitalen Endgeräten versorgt seien, was immer noch nicht der Fall sei. Und die bestehenden Forderungen nach kleineren Lerngruppen mit der Möglichkeit, mehr Abstand einhalten zu können und der Einbau von Luftfilteranlagen, wo immer dies geboten sei, bleiben aufrechterhalten. „Schon vor den Weihnachtsferien ist der Krankenstand an fast allen Schulen so enorm angestiegen, dass in einzelnen Schulformen kein verstetigter Unterricht mehr möglich ist. Die Omikron-Variante lässt ein weiteres Anwachsen der Krankheitswelle bei den Lehrkräften befürchten. Jetzt nur zögerlich zu handeln, könnte fatale Auswirkungen haben.“ so Hammer.

Der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, forderte eine enge Abstimmung mit Virologen und eine Festlegung, was jeweils mit Blick auf die Gesundheit von Lehrkräften und Schülern verantwortbar sei. Dabei könne es aber nicht um Wunschdenken gehen, sondern es sei der Realität in den Schulen Rechnung zu tragen. Zu dieser Realität gehöre, dass bei voller Präsenz Abstandhalten in der Regel in den Klassenräumen nicht möglich sei.

S3-Leitlinie

Die S3-Leitlinie, in dem Corona-Schutzmaßnahmen für den Schulbetrieb zusammengefasst sind, wurde im vergangenen Jahr auf Initiative des Bundesbildungsministeriums von 40 Verbänden und Fachgesellschaften entwickelt und abgestimmt.

Darin wird keineswegs ein uneingeschränkter Präsenzunterricht empfohlen, wie ihn die Bundesregierung nach eigenem Bekunden favorisiert. Vielmehr heißt es darin: „Bei mäßigem Infektionsgeschehen sollte eine Kohortierung von Klassen/Jahrgängen erfolgen. Bei hohem Infektionsgeschehen soll zusätzlich eine gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen und/oder eine Halbierung der Klassen erfolgen.“

Schule in Pandemiezeiten

Was bedeutet dies für die Schülerinnen und Schüler?

Seit einigen Tagen (Stand 2. Januar 2022) steigen die Corona-Inzidenzen wieder an, obwohl an den Feiertagen weniger getestet und vielerorts Fälle weniger oder gar nicht gemeldet werden. Es wird noch eine ganze Zeit unklar bleiben, wie weit Omikron mittlerweile in Deutschland verbreitet ist und welche Auswirkungen dies haben wird.

Die Bildungsminister*innen der Länder treffen sich am Mittwoch, 5. Januar 2022, zu einer Krisensitzung, aufgrund der Pandemielage virtuell. Hier soll es nach Aussagen der Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) Karin Prien nicht um Schulschließungen in der Fläche gehen. Die nächste ursprüngliche Sitzung war erst für den 10. Februar geplant und damit nach der für den 7. Januar angesetzten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz. bas

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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