Mittelalter trifft hier Moderne
48 Stunden in Nürnberg

- Diese Kulisse kennt man in Nürnberg
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Reise-Tipp. Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, verzaubert mit einer einzigartigen Mischung aus mittelalterlichem Flair und zeitgenössischer Lebendigkeit. Auch bei einem Wochenendausflug lässt sich in dieser Stadt mit der malerischen Altstadt eine beeindruckende Vielfalt erleben: von historischen Sehenswürdigkeiten über kulinarische Genüsse bis hin zu modernen Kunst- und Kulturerlebnissen.
Anreise und Überblick
Nürnberg blickt auf eine über 950-jährige Geschichte zurück und war einst eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches. Heute ist die Stadt, die bequem und zentral auch mit der Bahn erreichbar ist, ein erlebenswertes Zentrum für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft in Franken. Die Altstadt, umgeben von einer gut erhaltenen Stadtmauer, lädt dabei zum Flanieren ein, bietet zahlreiche historische Bauwerke, Museen und Plätze, die genügend Anregungen für einen Besuch bieten. Sinnvoll ist, sich in zentraler Lage - an der Stadtmauer zum Beispiel im Süden - ein Quartier zu suchen, denn vom Bahnhof kommt man gut zum Hotel - und von dort aus kommt man auch gut durch die Stadt, ob in die Altstadt oder zum hippen Viertel Gostenhof.

- Das abendliche Ambiente hat etwas in Nürnberg
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Sehenswertes in Nürnberg
Die Kaiserburg ist das Wahrzeichen Nürnbergs, thront über der Altstadt und bietet einen herrlichen Ausblick, dazu auch eine grüne Oase mit dem Burggarten. Wer in die Stadt kommt, muss hierher, nicht nur Geschichtsinteressierte. Das Albrecht-Dürer-Haus ist das ehemalige Wohnhaus des berühmten Malers; hier gibt es Einblicke in sein Leben und Schaffen. Das größte noch bestehende Gebäudeensemble alter Fachwerkhäuser in Nürnberg befindet sich in der Weißgerbergasse. Das Germanische Nationalmuseum bietet das größte kulturhistorische Museum des deutschen Sprachraums - und es beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunst und Alltagsgegenständen.
Wer sich für "Special Interest"-Sachen in Nürnberg interessiert, der findet in Nürnberg auch etliche Themen; den Christkindlesmarkt, der im Bereich Altstadt – St. Sebald stattfindet, unter anderem auch die historischen Felsengänge, ein unterirdisches Labyrinth aus Gängen und Kellern, das die Stadtgeschichte lebendig werden lässt - und früher auch Lager war, unter anderem auch für Bier.
Die eher dunkle deutsche Geschichte ist in Nürnberg auch präsent; ob Reichsparteitagsgelände mit Dokumentationszentrum, das Zeppelinfeld an der alten Autorennstrecke Norisring, und das Memorium Nürnberger Prozesse, die Ausstellung zu den Kriegsverbrecherprozessen beim damaligen Gerichtssaal im Justizpalast (in der Fürther Straße). Übrigens ist der Raum, in dem der Prozess stattfandet, der Saal Nummer 600. Oder für sportlich (Fußball) Interessierte das Max-Morlock-Stadion, die Heimat des 1. FC Nürnberg.

- Wenn in Nürnberg, dann gehört auch ein Spiel der "Clubberer" zu einem Aufenthalt dazu.
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Zentraler Platz in der Stadt ist der Hauptmarkt mit dem "Schönen Brunnen" aus dem 14. Jahrhundert, der die Form einer Kirchturmspitze hat. Über den goldenen Ring am Brunnen sagt man, wer einmal daran dreht, bekommt drei Wünsche erfüllt! Locals sind aber der Meinung, der goldene Ring sei nur für Touristen; der "echte Wünschebringer" sei der schwarze Ring. Sie werden bei genauer Betrachtung beide sehen - probieren Sie es einfach aus!

- Am Ring drehen ...
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Vergessen Sie dabei aber die Frauenkirche nicht. Das Spielzeugmuseum ist ein erlebenswerter Besuch für große und kleine Interessierte - schließlich ist Nürnberg schon seit rund 600 Jahren die Stadt der Spielzeuge.
Auch der Handwerkerhof bietet sich an, ein charmantes Ensemble aus Fachwerkhäusern, in dem traditionelles Handwerk lebendig bleibt. Unser Tipp: Nahmen Sie ein Rad, denn in Nürnberg macht man gerne Strecke. Der Tiergarten, der weitläufige Zoo, ist Heimat für zahlreiche Tierarten und bietet zugleich auch Erholung im Grünen.

- Den Tag ausklingen lassen - in der Nähe des Dürerhauses: Diese Gelegenheit nutzen viele in gemütlicher Runde
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Das sollte man in Nürnberg erleben
Die Geschichte Nürnbergs lässt sich hautnah bei einem (geführten) Rundgang erleben. Vergessen Sie nicht, dass man in der Altstadt einfach eine Pause für den Genuss machen sollte. Die Einkaufsmeile - entlang der Karolinenstraße - bietet von großen Marken bis zu kleinen Boutiquen alles, was das Herz begehrt. Für die abendliche Kneipentour lassen sich von traditionellen Wirtshäusern bis zu modernen Cocktailbars viele Lokalitäten entdecken.
Kultur im Blick: Nürnberg bietet eine vielfältige Kulturlandschaft, die sowohl klassische als auch moderne Kunstformen umfasst. Das "KunstKulturQuartier" ist ein kulturelles Zentrum, das Einrichtungen wie die Kunsthalle, das Künstlerhaus, das Filmhaus und die Tafelhalle vereint. Hier finden regelmäßig Ausstellungen, Filmvorführungen, Konzerte und Theateraufführungen statt. Das neue Museum Nürnberg ist ein Haus für moderne und zeitgenössische Kunst sowie Design, das in einem architektonisch beeindruckenden Gebäude untergebracht ist. Ein interaktives Museum ist der "turmdersinne", der sich mit Wahrnehmung und Sinnestäuschungen beschäftigt und in einem historischen Stadtmauerturm untergebracht ist.
Das Nürnberger Volksbad ist ein Jugendstilbad aus dem Jahr 1914, das derzeit umfassend saniert wird. Die Wiedereröffnung ist für das Ende des Jahres 2025 geplant, danach soll das denkmalgeschützte Volksbad wieder als öffentliches Hallenbad (mit Sauna/Wellness-Bereich) dienen und zugleich auch Raum für kulturelle Veranstaltungen sein. Drei Schwimmhallen, 66 Wannenbäder: Es ist ein Eintauchen in frühere zeiten, was Stück für Stück in Teilen unter der alten Kuppel mit alten Kabinen erhalten wird.

- Das Bad wird aktuell noch saniert, danach steht es als Bad und Kulturzentrum wieder zur Verfügung
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Tipps für einen Aufenthalt
Es bietet sich in Nürnberg an, sich ein recht zentrales Hotel zu suchen; entlang der Stadtmauer am Frauentorgraben - in der Nähe des Bahnhofs. Hier gibt es einige Angebote wie das "Premier Inn", von dem aus man zügig die Stadt erkunden kann. Die meisten Hotel haben auch einen Fahrradverleih; womit man seinen Radius bei den Besuchen deutlich erweitern kann. Unter Umständen bietet sich auch die "Nürnberg Card" bei einem Besuch an, denn mit dieser Karte gibt's freien Eintritt zu vielen Museen und freie Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Erlebenswert ist sicherlich auch der Gostenhof, das aktuell angesagte Viertel der Stadt, in dem zahlreiche nette Lokale am Start sind, in dem man die Zeit auch so richtig angenehm verbringen kann. Zentraler Platz hier ist der Petra-Kelly-Platz, eher einer Kreuzung, an dem es einige Angebote aus den Bereichen Kultur, Kreative und Gastro gibt, unter anderem die Weinbar "1897". Kleine Erklärung am Rande: Kelly (1947 - 1992), eine der Grünen-Gründerinnen, lebte in den 1980er Jahren in Nürnberg, zog von hier aus in den Bundestag. Heute ist der Platz gewissermaßen der Mittelpunkt des angesagten Viertels.
Auf historischen Spuren unterwegs sein: Wer einen Faible für Eisenbahnen hat, sollte auf alle Fälle eine Fahrt von Nürnberg mit der Bahn nach Fürth machen. Heutzutage ist das im Stadttarif, doch 1835 war das eine Sensation, als die Dampflokomotive "Adler" - übrigens aus England importiert - mit neun angehängten Wagen auf die Strecke ging. Das DB Museum verfügt über zwei Nachbauten dieser Lokomotivlegende - und den sehenswerten Salonwagen des königlich-bayerischen Hofzugs von Ludwig II.

- ... nur echt "im Weggla", also im Brötchen.
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Genuss muss sein
Wenn in Nürnberg, dann stehen natürlich auch die Rostbratwürste auf dem Programm: Die kleinen Würste sind angesagt, schmecken am besten frisch vom Grill - entweder unterwegs in der Stadt an einer der zahlreichen Buden (Unser Tipp: "Bratwursthäusle“ an der Sebalduskirche) im Brötchen, im "Weggla", oder mit Sauerkraut in einem Lokal. Wenn Sie eine Pause machen wollen, besuchen Sie einfach mal "Bratwurst Röslein" am Rathausplatz. Es ist das weltweit größte Bratwurstrestaurant, das traditionelle Küche bietet. Auch eine Option ist das "Gulden Stern", das offenbar älteste Bratwurstlokal der Welt.
Süßes im Blick: Wer zur Weihnachtszeit nach Nürnberg kommt (früh Hotels buchen!), der sollte den süßen Genuss der Stadt probieren, die Original Nürnberger Lebkuchen. Immer eine gute Adresse - und wohl fast jede Familie hat so eine Blechdose von der Oma zuhause - ist "Schmidt" oder "Fraunholz".

- Im Schanzenbräu gibt es auch Probiergläser, um die Vielfalt des Angebots zu testen
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Eine regionale Bierspezialität ist das Rotbier, mit malzigem Geschmack, das in vielen Brauereien der Stadt angeboten wird. Das Original Nürnberger Rotbier wird bereits seit dem Mittelalter nach eigenen Braugesetzen gebraut.
Im "Schanzenbräu" gibt's zum Beispiel neben der Vielfalt des Angebots auch Brauereiführungen - und hier in diesem Viertel ist es eine gemütliche Schankwirtschaft mit Biergarten. Erste Brauversuche gab es ab 2004 in der Bärenschanzstraße - daher auch der Name. Ob "Helles", "Rotbier", "Pils" oder "Märzen": Seit 2016 wird in eigener Braustätte gebraut. Doch längst ist das "Rotnbier" nicht mehr die Nummer 1 in Nürnberg, das wurde durch das traditionelle "Helle" abgelöst!
Zum Thema Bier: Im 16. Jahrhundert gab es über 40 Brauereien in der Stadt, doch mittlerweile sind nur noch Tucher (mit Patrizier 1994 fusioniert), Altstadthofbrauerei (bei der Burg) und Schanzenbräu (im Gostenhof) sowie Craftbiere und Hausbrauereien übrig, aber dafür etliche Biergärten.
Für den gemütlichen Drink am Abend bietet sich die "Z-Bau-Kulturfabrik" an, ein beliebter Treffpunkt für Konzerte, Bier und Begegnungen - oder das "Café Bar Wanderer" direkt an der Stadtmauer. Wo Sie auch immer einkehren, genießen Sie die Zeit in Nürnberg.
Nürnberger Motive im Blick
Ein Blick in Social Media offenbart, dass Nürnberg für einen Aufenthalt angesagt ist. Bei Influencern stehen einige Motive hoch im Kurs, zum Beispiel Weinstadel & Henkersteg oder Street-Art in Gostenhof ("GoHo-Viertel").
Die Stadt ist eine perfekte Mischung aus Geschichte, Kultur & Genuss
Unser Fazit: Nürnberg bietet eine perfekte Mischung aus Geschichte, Kultur und Genuss - und die macht es auch aus. Mittelalter trifft Moderne, Tradition begegnet Aufbruch: Ob bei einem Spaziergang durch die Altstadt, dem Besuch eines Museums oder dem Genuss fränkischer Spezialitäten – auch in 48 Stunden lässt sich hier viel erleben und entdecken. Die Stadt, die nicht aufgesetzt daherkommt, sondern eher authentisch, bietet für jeden Geschmack etwas. (© www.jowapress.de)
Mehr zu Nürnberg gibt's zum Beispiel unter https://tourismus.nuernberg.de
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Autor:Jo Wagner |
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