KSC-Ausstellung wächst in Karlsruhe weiter

- Schatzkammer-Vorstand Tom Beck beim Aufbau der Ausstellung
- Foto: Privat
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Karlsruhe. Erinnerungsstücke, viel Fußballleidenschaft und Einblicke in die Geschichte des Karlsruher SC gibt’s noch bis 6. Juli bei der Sonderausstellung „Die Goldenen 50er des KSC“ im Karlsruher Wildparkstadion. Der neu gegründete Verein „KSC-Schatzkammer e.V.“ hat mit viel Liebe zum Detail viele Objekte zusammengetragen, so dass Besucher regelrecht eintauchen können in die KSC-Geschichte. Wir haben rund um die Ausstellung nachgefragt bei Tom Beck, dem Vorsitzenden der „KSC-Schatzkammer“.
???: KSC-Artikel, Pokale, Wimpel, persönliche Erinnerungsstücke … KSC-Geschichte hautnah! Zum ersten Mal gibt es jetzt eine Ausstellung zur KSC-Geschichte, angelehnt an die erfolgreichen 50er Jahre, im Wildpark?
Tom Beck: Das ist richtig, es ist tatsächlich eine Premiere. Es gab noch nie eine KSC-Ausstellung im Wildpark oder auf dem Wildparkgelände. Wir sind die ersten und wir sehen das auch als Startschuss für weitere Projekte. Wir sind ein junger Verein, können schon ein Dreivierteljahr nach der Gründung das erste Mal öffentlich zeigen, was wir geschafft haben, was wir auch leisten können – und hoffen, dass es entsprechend auch angenommen wird, dass es gesehen wird, dass wir vielleicht auch mal in zehn Jahren sagen können: Dieser Tag war ein Meilenstein auf dem Weg zu einem KSC-Museum.
???: Es sind wirklich schöne, ausgefallene und auch persönliche Stücke dabei …
Beck: Das stimmt. Zum Beispiel der Original „Tschammerpokal“, den wir aus dem DFB-Museum Dortmund geliehen haben. Das war auch nicht selbstverständlich, dass man den kriegt, das war nicht so ohne. Da gab es einen Haufen Papierkram zu bewältigen. Den Meisterpokal „Victoria“ haben wir auch, der muss natürlich mit rein, das ist schon auch das Prunkstück, auch optisch. Aber sie ist ein Replikat – und sie gehört dem KSC. Den „Tschammerpokal“ müssen wir aber zum Ende der Ausstellung wieder nach Dortmund zurückbringen.
???: Was ist sonst noch so alles in der Ausstellung?
Beck: Wir haben viele persönliche Erinnerungsstücke, die uns auch Nachfahren der verstorbenen Spieler für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Rund um den Tag der Eröffnung – und auch seither immer wieder – haben sich zudem noch etliche Menschen gemeldet, angekündigt, dass sie nach Original-Sachen vom KSC hätten. Erfreulicherweise auch mit der passenden Geschichte dazu.
???: Und? Hat der Schatzkammer-Verein daran Interesse?
Beck: Das ist auch ein wichtiger Punkt, weshalb diese Ausstellung so wichtig ist für uns, um einfach auch bekannt zu werden als Ansprechpartner, als Anlaufstelle. Damit es nicht passiert, wie leider seit Jahrzehnten, dass irgendwelche Dinge von sporthistorischem Wert auf Ebay vertickt werden oder gar im Müll landen.
???: Wie läuft das dann ab mit sporthistorischen Sachen?
Beck: Man muss zumindest mal bei uns anfragen, ob das einen entsprechenden Wert für die Geschichte hat, wo man das einordnen kann, dass wir es vielleicht dann auch aufnehmen können in unser digitales Archiv, Fotos davon machen, Details dazu aufnehmen. Wenn man es dann braucht, wissen wir, wo es ist. Oder am liebsten die Sachen natürlich gleich uns als Spende oder als Dauer-Leihgabe zur Verfügung stellen. Und auch das ist ein wichtiges Ergebnis der ersten Ausstellung.
???: Wurden viele Sachen angeboten?
Beck: Wir haben mit mehreren Nachfahren der Spieler reden können, die uns einiges angeboten haben. Wenn wir nochmal so etwas machen, sollen wir anfragen, da können noch einiges für eine Ausstellunghaben. Einige haben auch betont, wenn wir ein Museum hinbekommen, würden sie einiges dem Museum stiften. Das ist ein ganz wichtiger Punkt für uns, dass die Leute sehen, wir gehen verantwortungsvoll mit den Sachen um, wir halten sie in Ehren – und wir zeigen sie auch der Öffentlichkeit. Dazu noch eine nette Anekdote: Wir sind wohl eine der wenigen Ausstellungen, die während der Öffnungszeit noch weiter wächst, denn die Leute bringen uns Exponate und sind ganz stolz, dass wir sie teilweise noch im Raum unterbringen können. Wir mussten nachträglich noch etliche neue Vitrinenkärtchen machen.
???: Die KSC-Geschichte wird damit hautnah erlebbar?
Beck: Ja, die Sachen werden für andere sichtbar, verschimmeln nicht irgendwo auf dem Speicher oder im Familienalbum, sondern KSC-Geschichte wird so lebendig, kann dann von Generation zu Generation weitergeben werden. In 20, 30 Jahren oder so reden wir vielleicht genauso über die Zeit heute, wie die älteren Besucher heute über die 50er Jahre reden.
Infos: Die Ausstellung (angenehm klimatisiert) ist bis Sonntag, 6. Juli 2025, dem KSC-Familientag terminiert. Öffnungszeiten in den kommenden Tagen sind jeweils ab 15 bis 18 Uhr, am Mittwoch, dem Tag des Testspiels, ab 14 Uhr – und zum KSC-Familientag am Sonntag zum gesamten Programm, www.ksc-schatzkammer.de


Autor:Jo Wagner |
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