Skandinavische Lebensfreude erleben
48 Stunden in Kopenhagen

- Nyhavn: Der bunte Hafenkanal mit seinen historischen Giebelhäusern und Segelbooten ist das Fotomotiv schlechthin – und war einst die Heimat von Märchendichter Hans Christian Andersen.
- Foto: © www.jowapress.de
- hochgeladen von Jo Wagner
Reise-Tipp. Wer Kopenhagen besucht, merkt es schnell: Diese Stadt (rund 600.000 Einwohner) ist nicht einfach nur die dänische Hauptstadt, sie ist ein Lebensgefühl. Eine Stadt voller Kontraste, royaler Glanz und moderne Architektur, jahrhundertealte Tradition und grüne Zukunftsvisionen, hygge und Hipness zugleich. Gerne sollte man länger bleiben, doch auch in nur 48 Stunden kann man tief eintauchen in das skandinavische Lebensgefühl, wenn man weiß, wo’s langgeht. Praktisch ist es, wenn man sich ein Hotel in der Nähe der zentralen Radwege oder des ÖPNV sucht; denn das erleichtert die Besichtigung.
Ankommen und durchatmen: Das ist Kopenhagen
Kopenhagen zählt zu den lebenswertesten Städten der Welt, die Anreise ist in der Regel mit dem Flieger oder per Landweg mit Auto, Zug oder Rad mit vielen Brücken. Doch auch auf dem Wasserweg erreichen viele Besucherinnen und Besucher die Stadt, auch mit einem Kreuzfahrtschiff über das Cruise Terminal Oceankaj. Das hat übrigens seit 2025 eine Landstromanlage (eingeweiht von König Frederik X. von Dänemark), die die Schiffe während der Liegezeit mit Energie von Land aus versorgt. Kopenhagen ist übrigens bei vielen "Nord-Touren" fester Bestrandteil der Route; alleine bei "AIDA" jährlich mit über 70 Anläufen.
Wenn man in der Stadt ist, merkt man das gleich: Die Mischung aus hoher Lebensqualität, ausgeklügelter Stadtplanung und einer ausgeprägten Fahrradkultur (Fahrrad leihen) macht diese Metropole zu einem Vorbild in Sachen urbaner Nachhaltigkeit. Dazu kommt, dass jene, die hier unterwegs sind, schnell merken, auf was es ankommt im Leben. Wer Kopenhagen gleich mit dem Rad erreichen möchte, hat auch die Gelegenheit, den internationalen Fernradweg zu nutzen. Dabei geht es zum Beispiel in zehn Tagen (insgesamt rund 400 Kilometer) von Hamburg in die dänische Hauptstadt.
"Ankommen" in der Stadt
Die Menschen in Kopenhagen sind entspannt, offen – und stolz auf "ihre" Stadt, das sie übrigens auch gerne Besucherinnen und Besuchern zeigen wollen, so kann man herrlich "ankommen" in dieser Stadt. Perfekt für ein (verlängertes) Wochenende: Die Stadt ist kompakt, gut zu Fuß, mit dem Boot oder mit dem Fahrrad erkundbar. Hilfreich ist, sich ein zentrales Hotel auswählen, zum Beispiel das "25 Hours" auf "Paper Island", einem historischen Viertel auf der Insel Christiansholm, das neu angelegt (ehemals aufgeschüttet) wurde, Wohnraum im beliebten Quartier bietet - im Herzen des Kopenhagener Hafens.
Wurde die Gegend im 17. Jahrhundert als Werft errichtet, war dann Lazarett, Arsenal und Papierlager - und nicht zugänglich, hat sich die Gegend längst zu einem Trendviertel entwickelt, eine urbane Stadtoase, die neben Wohnraum (auch mit Hausbooten) und Hotels wie dem "25 Hours" auch viel Streetfood, Lokale und Kultur bietet. Besonders punktet die Gegend mit kurzen Wegen zwischen Sehenswürdigkeiten, Szenevierteln und Wasserzugängen.

- Nyhavn: Der bunte Hafenkanal mit seinen historischen Giebelhäusern und Segelbooten ist das Fotomotiv schlechthin – und war einst die Heimat von Märchendichter Hans Christian Andersen.
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"Must-Sees", was man in Kopenhagen gesehen haben muss
Die Stadt bietet einige Klassiker, die auf jede To-Do-Liste bei einem Aufenthalt gehören! Ob Nyhavn, der ikonisch-bunte Hafenkanal mit seinen historischen Giebelhäusern (tolle Lokale) und Segelbooten. Das ist das Fotomotiv schlechthin, immer eine Anlaufstelle bei einem Besuch – und es war einst auch die Heimat von Märchendichter Hans Christian Andersen. Der Tivoli ist der nostalgische Vergnügungspark mitten in der Stadt, er verzaubert mit Lichterketten, Achterbahnen und Live-Musik, ist vor allem abends ein Erlebnis - und er soll Walt Disney inspiriert haben. Die kleine Meerjungfrau ist vielleicht kleiner, als es viele denken, aber sicherlich das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt, ein Denkmal für Andersens Erbe (seine Märchen prägten Generationen und seine Spuren findet man überall in der Stadt) und am Wasser immer ein äußerst beliebtes Fotomotiv!

- Da ist sie, die kleine Meerjungfrau - immer ein beliebtes Fotomotiv
- Foto: © www.jowapress.de
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Frederiks Kirke und Schloss Amalienborg sind einmal Kopenhagens prachtvolle Marmorkirche und der Königspalast; sie erzählen von Dänemarks monarchischer Geschichte - samt sehenswertem Wachwechsel, der täglich Touristen anzieht. Dazu nicht die königliche Oper vergessen, ein modernes Opernhaus (am Wasser) mit beeindruckender Architektur.
Erleben, was man wirklich machen sollte
Neben den Sehenswürdigkeiten geht es gerade in Kopenhagen auch ums Erleben der Stadt, das Eintauchen ins Lebensgefühl. Das lässt sich wirklich mit dem Rad bestens machen. Kopenhagen gilt als fahrradfreundlichste Stadt der Welt, die Radwege sind breit, sicher und schnell, es gibt eigene Radspuren und sogar Radbrücken - und die Radl gibt's echt an jeder Ecke, dazu auch in vielen Hotels. Angebote für Besucher gibt es einige - immer abhängig von den persönlichen Interessen.
Mitunter lohnt sich zum Beispiel "CopenPay", ein System, das Besucher belohnt, wenn sie sich nachhaltig verhalten und zum Beispiel mit dem Rads hinkommen (dann kann es Gratiskarten für Museen geben). Die Aktion wird es auch im Sommer 2025 wieder geben, ob Anreis emit dem Radl oder Müll sammeln - und wer mit dem Zug anreist, bekommt kostenlose Leih-Radl. Ansatz: Man wolle, so "Wonderful Kopenhagen", das Bewusstsein der Touristen für nachhaltigeres Reisen schärfen.
Immer ein Erlebnis ist eine Bootstour - ob auf den Kanälen oder mit dem Wasserbus: Vom Wasser aus zeigt sich die Stadt noch einmal ganz anders. Warum nichgt mal bei "Christiania" reinschauen? Das alternative, autonome Viertel mit Street Art, Werkstätten, Konzerten und entspannter Atmosphäre ist einzigartig. Ein Besuch zeigt aber meist nur in den frühen Abendstunden oder an Wochenenden die gesamte Vielfalt, doch sollten Besucher die Gassen mit Respekt erkunden. Immer ein Thema in Städten ist auch das "Leute schauen" - was man hier in Kopenhagen auch gerne macht. Besonders beliebt ist dafür die Brücke zwischen Innenstadt und Nørrebro, denn hier kann man mit einem Glächen gemütlich sitzen und die Welt an einem vorbeiziehen lassen. So wird Kopenhagen zu einer Art Theaterstück.
Stadt-spezifisch: Das macht Kopenhagen besonders
Was Kopenhagen von anderen Städten unterscheidet, ist eine klare Vision: Die Stadt will die erste CO₂-neutrale Hauptstadt der Welt sein. Das zeigt sich überall, von solarbetriebenen Hafenbädern über die Müllverbrennungsanlage mit Skipiste ("CopenHill") bis hin zu einer geplanten Stadtentwicklung, wobei es nicht das Anliegen dogmatisch aufgreift, sondern zeigt, dass Nachhaltigkeit hier einfach Teil des Alltags ist. Gerade "CopenHill" hat was: An sich eine Müllverbrennungsanlage, die für einen großen Teil der Stadt Energie liefert. Wer mag, kann hier hoch, hat eine tolle Aussicht, kann sich dazu Ski und Snowboard ausliehen - und die Piste runterfahren; zwar nicht auf Schnee, sondern auf Matten, aber dafür rund ums Jahr.
Eine Auszeit lässt sich auch in den Botanischen Gärten mit den Gewächshäusern genießen (Öffnungszeiten beachten), denn das sind auch eher ruhige Oasen im Trubel der Stadt. Aber auch hier ist Kopenhagen anders, denn man kann diese Fleckchen auch für Pausen nutzen, dafür stehen Foodtrucks dort.
Zum Meer geht es auch; obwohl Kopenhagen an sich ja am Meer liegt, doch mit der Metro kommt man zum Amager Strandpark, kann dort sandeln, auf das Meer blicken und etwas Strandfeeling erleben.

- Verbindendes Element sind die Brücken
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Kultur erleben; Kunst, Geschichte & Co.
Ob Louisiana Museum of Modern Art, was zwar etwas außerhalb der Kernstadt liegt, aber ein echtes Highlight ist – aber moderne Kunst in spektakulärer Lage am Meer bietet. Die Glyptoteket ist eine atemberaubende Mischung aus antiker Kunst, Skulpturen und einem tropischen Wintergarten, gegründet übrigens von Carlsberg-Brauer Carl Jacobsen. Das "Bakkehuset" ist ein kleines, charmantes Literaturmuseum, in dem einst unter anderem Andersen und Adam Oehlenschläger lebten.
Die Stadt, die viele Persönlichkeiten hervorgebracht hat - unter anderem auch Søren Kierkegaard, den Philosophen, der als Vater des Existenzialismus gilt, oder Niels Bohr, den Nobelpreisträger und Pionier der Quantenphysik, atmet an fast jeder Ecke Kultur und Geschichte. Die vielen kleinen Täfelchen an den Häusern weisen dabei den Weg. Noch ein Tipp für den Herbst: Der KulturNatten ist ein Abend voller Kunst, Musik, Theater und Lichtinstallationen, bei dem die gesamte Stadt dabei ist.

- Fluffiges Brötchen, Ketchup, Remoulade, Gurken, Röstzwiebeln & natürlich das meist rötliche (Lebensmittelfarbstoff Karmin) Würstchen: An so gut wie jeder Ecke gibt es die dänischen Hotdogs an den "Pølsevogn", den Buden
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Schlemmen; was man in Kopenhagen probieren sollte
Klare Ansage: Die dänische Küche hat mehr zu bieten als Hotdogs - obwohl es die an so gut wie jeder Ecke der Stadt gibt; dazu natürlich mit den gewohnten Beilagen. Aber in Kopenhagen gibt es viel mehr kulinarische Highlights: Das klassische Smørrebrød, an sich ein belegtes Brot - was aber deutlich mehr ist. Je nach Betrieb sind es wahre geschmackliche Kunstwerke, belegt zum Beispiel mit Hering, Roastbeef und/oder Eiersalat. Das Stegt flæsk med persillesovs ist ein gebratener Schweinebauch mit Petersiliensauce, das inoffizielle Nationalgericht. Die Rød pølse ist eine rote Wurst, die es auch an fast jeder Straßenecke gibt - und für viele Besucher ein schneller Snack für zwischendurch ist. Unser Tipp: Street Food in Torvehallerne: Zwei große Markthallen bieten lokale und internationale Leckereien, dazu eine Fülle an frischen Erzeugnissen - die übrigens auch bei vielen Influencern immer zu sehen sind!
Wenn in Kopenhagen, dann auf alle Fälle das dänische Eis (zum Beispiel „Gammeldags Isvaffel“, die aus 2 bis 3 Eiskugeln in einer großen Waffel bestehen, dazu mit hausgemachter Schlagsahne, Marmelade und frischen Erdbeeren) oder/und die Produkte einer dänischen Bäckerei probieren. Ob Zimtschnecken, Kardamomknöpfe oder "Ballen"; probieren Sie es einfach je nach Geschmack!
Wir haben uns etwas durch die lokale Szene gefuttert; wo nicht nur Touristen aufschlagen. Eines vorweg: Kopenhagen ist nicht unbedingt eine "billige" Destination, aber für den Preis bekommt man eben auch Service und Qualität. Im "Schønnemann's", einem echten Traditionslokal, gibt es klassische Mahlzeiten. Der "Reffen Street Food Market" ist direkt am Wasser, das Angebot zudem kreativ, nachhaltig - und man kann einen sonnigen Nachmittag hier herrlich genießen. Das "Noma" ist das einst "beste Restaurant der Welt" (steht für "Nordic Cuisine"), revolutionierte das Verständnis von regionaler Küche, hat aber seinen Preis. Wer nur einen Snack zu sich nehmen möchte, sollte im Vorhof bei „Popl“ abbiegen, denn dort gibt es "günstigere" Burger.
Praktisches für den Aufenthalt
Die Stadt bietet sich immer für einen Trip an, aber auch 48 Stunden sind lohnenswert. Nur keine Sorge; so gut wie jeder spricht hier Englisch! Unter Umständen lohnt sich ein "City Pass", dann sind Busse, Bahnen und auch die Metro (vom Flughafen) inklusive. Die wohl beste beste Reisezeit dürfte Mai bis September sein, denn dann sind die Tage lang, die Temperaturen eher mild - und zudem gibt es viele Events. Wer unterwegs ist, sollte dran denken, dass in Kopenhagen der Euro nicht gilt, sondern die Dänische Krone, aber viele Läden akzeptieren auch keine Barzahlung mehr, so dass Kreditkarten Standard sind - auch für Kleinstbeträge!
Kopenhagen ist immer eine Reise wert
In Kopenhagen verschmelzen Geschichte, kulturelle Entdeckungen, kulinarische Genüsse, Design und auch Nachhaltigkeit zu einem stimmigen Gesamtbild. Ob man durch historische Gassen flaniert, modernes dänisches Design bewundert oder in einem Hafenbad ins Wasser springt: Die Stadt fühlt sich leicht, lebendig und zuglich auch zukunftsgewandt an. Wer also nur 48 Stunden Zeit hat, bekommt hier trotzdem das volle skandinavische Lebensgefühl. Unser Fazit: Kopenhagen macht glücklich – und das ziemlich schnell und zu jeder Jahreszeit. Übrigens wurde Kopenhagen 2025 zur "glücklichsten Stadt der Welt" gekürt. Wenn das also kein Anreiz ist! (© www.jowapress.de)
Mehr Infos gibt es unter https://www.visitcopenhagen.com und https://www.visitdenmark.com

- Das Tor - verstärkt durch vier Elefanten - von Carlsberg (1880 errichtet), erbaut für seine vier Kinder. Im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert wurden viele der heute noch existierenden historischen Gebäude mit aufwendigen Verzierungen errichtet, doch ab 2008 wurde nicht mehr quasi mitten in der Stadt gebraut. Seitdem wandelt sich das große Areal.
- Foto: © www.jowapress.de
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Autor:Jo Wagner |
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