Endlich Maßnahmen gegen die Staufalle in Karlsruhe

- Mit Anzeigetafeln des Verkehrsleitsystems informiert die Stadt Karlsruhe über die momentane Staugefahr im Karoline-Luise-Tunnel.
- Foto: Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin
- hochgeladen von Jo Wagner
Karlsruhe. Seit dem Beginn des zweiten Bauabschnitts zur Umgestaltung der Karlsruher Kriegsstraße - unter anderem mit weniger Spuren, neuen Radwegen und weniger Parkplätzen - gibt es am Knoten Brauer-/Kriegs-/Reinhold-Frank-Straße aktuell im Straßenverkehr - gerade nach Westen - täglich Kapazitätsprobleme.
Hat man diesen Flaschenhals nicht kommen sehen?
Allerdings sollte diese Erkenntnis für die zuständigen Planer nicht überraschend sein, denn man hat eine Spur auf der Hauptdurchgangsstraße der Stadt reduziert, dazu gibt es nach der Tunnelausfahrt eine Zufahrt, eine Einmündung - und dazu eine Querung für Radler und Fußgänger mit Ampel, die kaum eine Verzögerung beim Drücken des Knopfes hat, somit den fließenden Verkehr auf der Kriegsstraße laufend unterbricht.
Kein Wunder kommt es dadurch häufig - besonders in den Hauptverkehrszeiten - Fahrtrichtung Westen zu Rückstaus entlang der Kriegsstraße, der einzigen noch halbwegs tragfähigen Ost-West-Verbindung in Karlsruhe, die dann sogar auch weit in den Karoline-Luise-Tunnel reichen. Zeitweise sogar zurück bis zum Ettlinger Tor, wo viele aus dem Tunnel dann vor dem Stau ausfahren!
Nachdem der Unmut der Bürger im Rathaus immer deutlicher hörbar wurde, hat die Stadt nun Maßnahmen ergriffen, um diese Staufalle zu entschärfen! "Es ist nun vorgesehen, die Aufteilung der Fahrstreifen zu ändern, so dass in Richtung Westen dann zwei und in Richtung Osten ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen", so die Stadt Karlsruhe in einer MItteilung. Zudem soll die Fahrbahnverschwenkung aus der Rampe des Tunnels heraus verlegt werden; eine Maßnahme, die man erst gar nicht hätte treffen dürfen! Mitte Juli soll die Änderung erfolgen - mit nächtlichen Sperrungen!
Radverkehr nicht mehr durch das Baufeld
Der Flaschenhals mit enormen Rückstaus entstand, weil die Planer einen separaten Radfahrstreifen Richtung Osten aufrechterhalten wollten - obwohl in den mehr oder minder parallel verlaufenden Straßen - Sophienstraße und Gartenstraße - entsprechende Möglichkeiten für Radler vorhanden sind. Man hätte nicht die Hauptverkehrsader Kriegsstraße beschneiden müssen!
Die jetzt geplante Anpassung der Verkehrsführung bedeutet, dass der Radverkehr Richtung Osten nicht mehr durch das Baufeld fahren soll. Daher wird für diese Richtung ab der Lessingstraße eine Umleitung, über die Sophienstraße oder alternativ über die Gartenstraße ausgeschildert. In der Gegenrichtung ist bereits seit Beginn der Baumaßnahme eine Umleitung ausgeschildert. Es sei zwar durchaus üblich, dass sich bei der Einrichtung von Baumaßnahmen verkehrliche Probleme ergeben, doch aufgrund der länger anhaltenden Kapazitätsprobleme auf der Hauptverkehrsachse hat sich das Tiefbauamt endlich zu Anpassungen entschlossen
Verkehrsleitsystem soll mit Hinweisen unterstützen
Unterstützen sollen die Anpassungen auch die elektronischen Anzeiger des Verkehrsleitsystems, denn sie sollen schon im Umfeld auf die Staufalle hinweisen. Die Stadtverwaltung bittet in diesem Kontext "um großräumige Umfahrung der Innenstadt, beispielsweise über die Südtangente oder den Adenauerring". Was jedoch nur für jene gilt, die nicht in die Innenstadt wollen! Sollte es im Tunnel zu Rückstaus kommen, müssten Autofahrer auch keine Bedenken wegen der Luftqualität haben, denn die Belüftungsanlage im Kriegsstraßentunnel arbeite ordnungsgemäß.
Durchgangsstraße bleibt bis Sommer 2026 "Staugegend"
Die aktuellen Bauarbeiten in der Kriegsstraße betreffen die Schaffung einer weiteren Radwegeverbindung in Ost-West-Richtung, dazu werden Ver- und Entsorgungsleitungen, Fernwärmeleitungen, Gas- und Wasserleitungen sowie die Leerrohrsysteme für Straßenbeleuchtung und Signalanlagen unterhalb der Kriegsstraße erneuert beziehungsweise ergänzt. Anschließend erfolgt die Umgestaltung des Straßenraumes, die Erneuerung der Fahrbahnbeläge sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Die Mittelinsel wird dazu verbreitert, sodass hier neue Bäume gepflanzt werden können. Der gesamte Umbau des Abschnittes der Kriegsstraße bis zur Reinhold-Frank-Straße wird noch bis Sommer 2026 andauern.
Autor:Jo Wagner |
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