„Gemeinschaft schafft Hoffnung“ Online Buß- und Bettag, der Kirche und Arbeitsleben verbindet
Ökumenischer Gottesdienst aus Unionskirche auf Youtube

Ökumene und Solidarität werden am Buß- und Bettag, dem Gedenktag, der seit 25 Jahren kein offizieller rheinland-pfälzischer Feiertag mehr ist, großgeschrieben. Die evangelische und katholische Kirche sind seit Jahrzehnten Anlaufstellen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie unterstützen Personal- und Betriebsräte bei ihrer Arbeit und beraten und begleiten Menschen bei psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Komplementiert wird die Betreuung und Beratung der Beschäftigten durch den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften, welche sich um die Belange der Beschäftigten bei Arbeits- und Tarifkonflikten, sowie der Beratung der Gremienarbeit kümmern. Daher fand dieser arbeitsbezogene Gottesdienst in den vergangenen Jahren in Fabrikhallen, Firmenräumen, bei der Agentur für Arbeit oder am Westpfalz-Klinikum statt. 2020 ist alles anders: Die Unionskirche im Herzen Kaiserslauterns ist Schauplatz dieses Gottesdienstes ohne Besuchende, der am 18. November ab 18 Uhr auf dem Youtube-Kanal der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft und den Webseiten der Arbeitsstelle und des DGB Westpfalz gezeigt wird.

Auch dieses Jahr greifen die evangelische und katholische Kirche sowie der DGB ein Thema aus den Lebensbereichen der Menschen auf, welches es (selbst)-kritisch und neu zu bedenken gilt: In einer Zeit, in der Gemeinschaft nicht mehr analog stattfinden sollte, wachsen Gemeinschaften im Internet, doch wächst auch die Hoffnung?

Marcel Divivier-Schulz, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbunds Westpfalz, kennt die Entwicklungen, die Mitarbeitende in regionalen Unternehmenszweigen wie z.B. Automobilzulieferung, Gastronomie, Handwerk oder Einzelhandel erfahren mussten: Kurzarbeit, Stellenstreichungen, Betriebsschließungen, Arbeiten unter erschwerten Bedingungen und die Umstellungen die allen auch im privaten Bereich abverlangt werden. Und was die Unsicherheit mit den Menschen gemacht hat.

„Die letzten Monate haben wie durch ein Brennglas die Probleme und Herausforderungen unserer Zeit deutlich gemacht. Die Geiz-ist-Geil-Mentalität der letzten Jahre fällt uns nun auf die Füße. Es gibt nur eines was wir tun können: solidarisch Zusammenhalten und Kämpfen.“

Pfarrer Gerd Kiefer ist Leiter der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft und gestaltet den Gottesdienst zu Buß- und Bettag seit vielen Jahren.

„Innehalten, besinnen und sich neu orientieren sind Anliegen, die wir mit dem Buß- und Bettag verbinden. Gerade angesichts der aktuellen Situation und den besonderen Herausforderungen, vor die uns die gegenwärtige Entwicklung stellt, steht dieser Tage besonders die Frage nach der Tragfähigkeit von Gemeinschaften im Vordergrund. Wer trägt welche Verantwortung? Wer kann wie stark belastet werden und wer braucht besonderen Schutz.“

Für Stefanie Minges vom Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer ist es der erste mitgestaltete Gottesdienst und sie kann das Thema „Gemeinschaft schafft Hoffnung“ aus der Perspektive junger Arbeitnehmender beleuchten:

„Die derzeitige Situation zwingt uns zum Kurswechsel: andere Formate wie dieser Online-Gottesdienst und mehr Kooperationen. Für mich ist die steigende Zahl ökumenischer Projekte ein Zeichen für die Gemeinschaft der Christen. Hoffnung ist für mich der Funke, der das Feuer des Miteinanders schürt und der Brennstoff, sich gemeinsam für eine Sache zu engagieren. Zusammen schimpft es sich zwar leichter, aber das gemeinsame Hoffen ist das, was uns Chancen sehen und neue Wege gehen lässt."

Vor und während des Gottesdienstes sorgen Claudia Botzner und Lothar Bendel für Saxophon- und Tastenklang. Auf Youtube können sich Gottesdienstbesucherinnen und -Besucher live im Chat austauschen.

Weitere Infos: www.westpfalz.dgb.de, www.evangelische-arbeitsstelle.de

Autor:

Nadja Donauer aus Kaiserslautern

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