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Netz-Trend mit gefährlichen Folgen
Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor der "Deo-Challenge"

Warnung vor der Deo-Challenge  | Foto: Heike Schwitalla
  • Warnung vor der Deo-Challenge
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Ratgeber. Nach der Hot Chip-Challenge, bei der ein einziger, extrem scharfer Tortilla-Chip verzehrt werden musste, gibt es nun den nächsten gefährlichen Trend aus dem Internet: die Deo-Challenge
In den Sozialen Medien kursiert derzeit mit der „Deo-Challenge“ ein gefährlicher Anreiz zur missbräuchlichen Anwendung von Deodorants. Die Teilnahme wird insbesondere von Jugendlichen als Mutprobe aufgefasst und entsprechend mit Fotos und Videos
dokumentiert. Von besagter Challenge sind zwei Varianten dabei besonders verbreitet. Bei der ersten soll man das Deo so lange auf ein und dieselbe Hautstelle sprühen, wie man es auszuhalten vermag. Es können im Extremfall innerhalb weniger Sekunden
Temperaturabsenkungen auf bis zu –30 °C erreicht werden. Dabei entstehen je nachindividueller Empfindlichkeit Schmerzen und im schlimmsten Fall massive Hautschädigungen.
Bei der zweiten Variante wird sogar zum Einatmen des Deosprays angeregt, was unmittelbar zu Bewusstseinsverlust, Herzversagen und Atemlähmung führen kann. Inzwischen werden medial auch schon Todesfälle von Jugendlichen in Deutschland mit der „Deo-Challenge“ in Verbindung gebracht. Daher rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) altersunabhängig allen Personen von einer Nachahmung dieser stark gesundheitsgefährdenden und mitunter lebensbedrohlichen Aktionen ab.

Es drohen schwere und schmerzhafte Kälterverbrennungen

Das absichtliche, nahe und anhaltende Besprühen der Haut mit einem Deodorant kann dazu führen, dass das betroffene Hautareal im Extremfall nekrotisiert („abstirbt“) und ersetzt werden muss, da so genannte Kälteverbrennungen auftreten. Die Temperaturabsenkung auf der Haut ist nicht die Folge einer spezifischen Chemikalieneinwirkung, sondern ein physikalischer Effekt, bedingt durch die Entspannung des komprimierten Treibgases. Kälteverbrennungen sind ein Spezialfall von Erfrierungen und zeigen ähnliche Symptome wie „klassische“ Verbrennungen. Kommt eine sehr kalte Substanz mit der Haut in Kontakt, gefriert das Wasser in den betroffenen Hautzellen. Es bilden sich Eiskristalle, die dazu führen, dass die Proteine in diesem Bereich denaturieren, also ihre Struktur verändern und somit ihrer Funktion nicht mehr nachgehen können. Schmerzrezeptoren in der Haut funktionieren dann nicht mehr, was dazu führt, dass kein Schmerzsignal an das Gehirn mehr übermittelt werden kann, so dass das Besprühen fortgesetzt wird, obwohl schon eine massive Hautschädigung vorliegen könnte. Welche weiteren Prozesse in dem betroffenen Bereich ablaufen und zu einer Schädigung führen, ist noch nicht vollständig geklärt. Je nachdem wie lange die sehr kalte Substanz auf die Haut einwirkt und wie stark die Temperaturabsenkung ist, entstehen unterschiedlich schwere und tiefe Gewebeschädigungen. Unter Umständen kann auch eine Hauttransplantation nötig werden.

Hirnschäden und Herzprobleme beim Einatmen von Deo

Nach der exzessiven Aufnahme über die Lunge bedingt durch die missbräuchliche Nutzung können bestimmte Inhaltsstoffe des Sprays in hohen Konzentrationen in den Körper gelangen und dort vor allem das Herz und das Gehirn schädigen. Zusätzlich kann es durch das Spray zu einer Verdrängung der normalen Atemluft in der Lunge kommen, was zu einer schweren Sauerstoffunterversorgung führen kann. Neben eher leichten Beschwerden, wie Benommenheit und Erbrechen, kann es auch zu schwerwiegenden Symptomen, wie Atemstörungen, epileptischen Anfällen und Kreislaufversagen kommen. Schwere Verläufe
können tödlich enden oder zu einem dauerhaften Hirnschaden führen. (BfR)

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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