Wurstmarkt, Andechser und Deutsches Weinlesefest
Absage nur noch Formsache

Das größte Weinfest der Welt: Der Bad Dürkheimer Wurstmarkt.  Foto: Stadtverwaltung Bad Dürkheim
  • Das größte Weinfest der Welt: Der Bad Dürkheimer Wurstmarkt. Foto: Stadtverwaltung Bad Dürkheim
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Von Kim Rileit und Tim Altschuck

Bad Dürkheim
/Kaiserslautern/Haßloch/Neustadt
Ein herber Rückschlag für alle, die noch auf ein ereignisreiches Spätjahr mit Kerwen, Weinfesten und Konzerten gehofft haben. Denn Großveranstaltungen sollen auch über den 31. August hinaus verboten bleiben. Das geht laut übereinstimmender Medienberichte aus einer Beschlussvorlage des Landes Bayern hervor, welche mit anderen Bundesländern beraten werden soll. Welche Bundesländer sich dem Verbot anschließen, bleibt offen.
Bund und Länder haben sich am Mittwoch, 17. Juni, darauf verständigt, das Verbot zur Durchführung von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober zu verlängern. Dies gelte laut Bund-Länder-Beschluss für solche Veranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung sowie die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich sind. 


Das Aus für Veranstaltungen und Feste in Rheinland-Pfalz 2020?

Durch die neu bekannt gewordenen Informationen ist es möglich, dass in Rheinland-Pfalz ebenfalls Großveranstaltungen abgesagt werden müssen. Dies würde dann auch den Wurstmarktin Bad Dürkheim, das Andechser Bierfestin Haßloch, das Deutsche Weinlesefest in Neustadt aber auch dieKerwe in Kaiserslautern betreffen.  Momentan wird nur über eine Verlängerung des Verbots bis Ende Oktober diskutiert. Somit könnten im November und Dezember erste Veranstaltungen stattfinden. Doch ob dies möglich ist, hängt von der Entwicklung des Infektionsgeschehens ab. Der Dürkheimer Wurstmarkt, das Deutsche Weinlesefest, der Landauer Herbstmarkt sowie das Andechser Bierfest sind nicht nur den Pfälzern ein Begriff, sondern besitzen eine überregionale Strahlkraft, von der sich jährlich zahlreiche Besucherinnen und Besucher begeistern lassen.Die vier Verwaltungschefs der Städte Neustadt, Landau und Bad Dürkheim sowie der Gemeinde Haßloch hatten sich bereits im Mai untereinander verständigt. Trotz zunehmender Lockerungen war allen Beteiligten klar, dass die vier Feste in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise werden stattfinden können. „Deshalb war uns eine enge Abstimmung und eine gemeinsame Linie wichtig. So unterschiedlich die Feste im Einzelnen sind, uns eint nicht nur die Pfälzer Lebensfreude, sondern auch die große Verantwortung für die vielen tausend Gäste aus Nah und Fern“, so der Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel, Bad Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger und Haßlochs Erster Beigeordneter Tobias Meyer.

Dürkheimer Wurstmarkt, Herbstmarkt, Deutsches Weinlesefest und Andechser Bierfest seien zweifelsohne Großveranstaltungen, die aufgrund ihrer Ausrichtung eine Einhaltung der geltenden Hygienevorgaben unmöglich machen. „Wenn so viele Menschen auf engstem Raum zusammenkommen, um sich dann wieder in alle Himmelsrichtungen zu verstreuen, ist das Risiko einfach zu groß, dass Infektionsketten entstehen, die sich nicht nachvollziehen lassen“, so die vier Verwaltungschefs. Auch ein coronagerechtes Konzept mit Anmeldung oder Reservierung, um anströmende Besuchermassen zu lenken, ist nach Einschätzung der Veranstalter kaum zu vermitteln und schwer realisierbar. Daher wird eine Durchführung aller vier Feste in bisheriger Form nicht möglich sein.

Die vier Verwaltungschefs der Städte Neustadt, Landau und Bad Dürkheim sowie der Gemeinde Haßloch hatten sich bereits im Mai untereinander verständigt. Trotz zunehmender Lockerungen war allen Beteiligten klar, dass die vier Feste in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise werden stattfinden können. „Deshalb war uns eine enge Abstimmung und eine gemeinsame Linie wichtig. So unterschiedlich die Feste im Einzelnen sind, uns eint nicht nur die Pfälzer Lebensfreude, sondern auch die große Verantwortung für die vielen tausend Gäste aus Nah und Fern“, so der Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel, Bad Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger und Haßlochs Erster Beigeordneter Tobias Meyer.

Wurstmarkt 2020 abgesagt?

In Bad Dürkheim soll das letzte Wort der Stadtrat am 30. Juni haben, so lautet die Vereinbarung im Wurstmarkt- und Festausschuss. Dort soll auch diskutiert werden, welche Alternativen etwa in Anlehnung an die guten Erfahrungen beim digitalen statt|fest möglich sind. „Das Wunder wird wohl ausbleiben“, sagt Bürgermeister Christoph Glogger, „auch wenn uns allen das Herz blutet. Für die Schausteller ist das besonders bitter, aber die Gesundheit der Menschen geht vor.“ Der Dürkheimer Wurstmarkt findet traditionell an neun Tagen über das zweite und dritte Septemberwochenende statt.
Die Vermutung liegt nahe, dass die Absage auch den Wurstmarkt in Bad Dürkheim trifft. Das größte Weinfest entlang der Salinen ist ein Publikumsmagnet für die ganze Region. Eine offizielle Mitteilung der zuständigen Behörde liegt noch nicht vor. Die ausfallende Fahrt zum Wurstmarkt im September wird vielen Pfälzern schmerzen.

Absage: Andechser Bierfest und Weinlesefest 2020

Der Aufsichtsrat der Tourist, Kongress und Saalbau GmbH (TKS) hat sich bei der jüngsten Aufsichtsratssitzung für die Absage des Deutschen Weinlesefestes in Neustadt entschieden. „Die Auflagen der Kontaktverfolgung und das Einhalten der Hygieneregeln sind beim Deutschen Weinlesefest in seiner bisherigen Form nicht einzuhalten“, so Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel. Der Aufsichtsrat hat parallel grünes Licht für die Erarbeitung eines Alternativkonzeptes gegeben. Wie das aussehen könnte, ist aber noch offen. „Ideen gibt es bereits einige. Doch entscheidend wird sein, wie sich die Infektionsrate entwickelt und welche Corona-Spielregeln dann gelten“, so Weigel weiter.
Noch vor einigen Tagen gab sich der Haßlocher Pressesprecher Marcel Rossmann optimistisch: „Das Zeitfenster für eine Entscheidung ist noch nicht geschlossen. Die endgültige Entscheidung soll bis Ende Juni im Rahmen einer Telefonkonferenz fallen“, informierte Rossmann auf Wochenblatt-Anfrage. Doch diese Entscheidung stehe nun kurz bevor. Haßloch hätte Ende September Andechser Bierfest veranstaltet. Kurz darauf, Anfang Oktober, hätte Neustadt das Deutsche Weinlesefest gefeiert.

Für das Andechser Bierfest in Haßloch liegt die endgültige Entscheidung über die Absage beim Gemeinderat, der am 01.07.2020 zu einer weiteren Sitzung zusammen kommen wird. „Wir als Gemeindeverwaltung und Veranstalter des Andechser Bierfestes empfehlen dem Gremium die Absage, zumal uns der Beschluss von Bund und Ländern kaum eine andere Wahl lässt. Daher wird die Absage vermutlich nur noch Formsache sein“, so die Einschätzung des Ersten Beigeordneten Tobias Meyer. „Die Absage ist schmerzlich für alle Beschicker, Schausteller und auch Vereine, für die das Andechser eine wichtige Einnahmequelle ist, die nun wegbrechen wird. Doch aktuelle Fälle aus Nordrhein-Westfalen oder Hessen zeigen, dass das Virus weiterhin unter uns ist und wie schnell es sich ausbreiten kann“, so Meyer weiter. Alternativangebote im Rahmen der Corona-Richtlinien sind denkbar und werden derzeit erörtert. „Das Team im Bereich Veranstaltungen und der Tourist-Information erarbeitet bereits Ideen und Konzepte“, kündigt Meyer an.

Lautrer Kerwe 2020 wird wohl abgesagt

Von Freitag, 16. Oktober, bis Montag, 26. Oktober, hätte der Kaiserslauterer Messeplatz wieder Kopf gestanden. Bei der Lautrer Okotoberkerwe wäre wieder so allerhand geboten gewesen. Das Feuerwerk zur Eröffnung und zum Schluss, rasante Fahrgeschäfte, gemütliche Biergärten und eine Menge Gaumenfreuden müssen wohl aufs nächste Jahr verschoben werden. Eine Kerwe im üblichen Umfang wäre selbst ohne die neuen Regelungen illusorisch gewesen. Inzwischen ist es auch offiziell: Die Lautrer Kerwe fällt im Jahr 2020 aus.

Autor:

Kim Rileit aus Ludwigshafen

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