Parabel auf den Verlust des Transzendenten
Tobias Kratzers Rheingold an der Staatsoper München
Kaum waren die Lichter verloschen, entfaltete sich etwas Ungewöhnliches, Vladimir Jurowski ließ das Rheingold tatsächlich in völliger Dunkelheit beginnen. Ohne Notenbeleuchtung intonierte das Bayerische Staatsorchester die berühmten ersten Takte des Vorspiels auswendig – nur ein Taschenlampenlicht glomm am Arm des Dirigenten. In dieser absoluten Finsternis erhob sich der mitreißende Urklang des Rheins in Es-Dur wie aus dem Nichts und zog mich augenblicklich in seinen Bann. Jurowski wählte dabei...