Auch Speyerer Schausteller demonstrieren heute in Berlin
"Volksfeste sollen wieder stattfinden"

Foto: Kollross

Speyer/Berlin. Die deutschen Schausteller sind durch das Verbot der Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober faktisch mit einem Berufsausübungsverbot belegt. Ihre letzten Einnahmen haben sie auf den Herbst- oder Weihnachtsmärkten im Jahr 2019 erzielt.

Damit seien mehr als 5.000 Familienunternehmen massiv in ihrer Existenz bedroht. Darauf weist der Deutsche Schaustellerverbund hin - und organisiert heute  in Berlin eine "rollende Großkundgebung". Schaustellerfahrzeuge werden am Bundeswirtschafts-, Bundesgesundheits- und Bundesfinanzministerium vorbei um 13 Uhr zum Brandenburger Tor fahren. Neben einer Ansprache des Präsidenten des Deutschen Schaustellerverbundes, Albert Ritter, werden weitere politische Gäste erwartet.

Ebenfalls am Brandenburger Tor mit dabei: Alexander Lemke, der Vorsitzende des Speyerer Schaustellerverbandes. Gemeinsam mit etwa 200 Kollegen kritisiert er, dass fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens wieder geöffnet sind - nur die Schausteller dürfen ihren Beruf auf den traditionellen Volksfesten nicht ausüben. Dabei steht ihnen das Wasser bis zum Hals.

„Wenn unsere Kinder im Freibad gemeinsam im Planschbecken sitzen dürfen, muss es auch möglich sein, dass sie gemeinsam Karussell fahren können. Wenn es wieder erlaubt ist, dicht gedrängt im Flugzeug nach Mallorca zu fliegen, muss es erst recht gestattet sein, im Autoskooter nebeneinander zu sitzen", sagt DSB-Präsident Albert Ritter. Und Lemke ergänzt: "In den Freizeitparks geht es doch auch."

"Volksfeste sollten wieder stattfinden können", da sind sich die Schausteller bundesweit einig. Das pauschale Verbot auch der kleinsten Kerwe sei eine Ungleichbehandlung des Schaustellergewerbes gegenüber anderen Gewerbetreibenden. Die deutschen Schausteller fordern die politischen Vertreter mit der Großkundgebung auf, hierüber auf Bundes-, Landes- und auch kommunaler Ebene umgehend ins Gespräch zu kommen.

Mit der Stadtspitze bereits im Gespräch sind auch die Speyerer Schausteller. Gerade gestern gab es eine Marketingsitzung, auf der noch Möglichkeiten gesucht wurde, wie die Schausteller in Speyer Geschäft machen könnten. Mit Ständen oder Fahrgeschäften in der Stadt zum Beispiel - vergleichbar etwa mit Landau oder Heidelberg. Doch noch ist das nicht in trockenen Tüchern. 

Einig ist man sich wohl auch schon darüber, dass der Speyerer Weihnachtsmarkt nicht in seiner gewohnten Form wird stattfinden können: zu eng für einen Markt unter Pandemie-Bedingungen. Eine Absage kommt für Lemke allerdings nicht in Frage; stattdessen ist man auf der Suche nach neuen Ideen.

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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