BDKJ Speyer
Irritation über die Anerkennung der Katholischen Pfadfinder Europas

Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Katholische Pfadfinderschaft Europas als privaten kanonischen Verein anerkannt. Das stößt bei anderen Pfadfinderorganisation, bei katholischen Jugendverbänden und Betroffenenvertretungen auf Unverständnis, denn die KPE vertritt bis heute ein ausgesprochen traditionalistisches Weltbild. In der Vergangenheit waren "sexualisierte und spiritualisierte Grenzverletzungen" bekannt geworden. | Foto: DPSG Speyer
  • Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Katholische Pfadfinderschaft Europas als privaten kanonischen Verein anerkannt. Das stößt bei anderen Pfadfinderorganisation, bei katholischen Jugendverbänden und Betroffenenvertretungen auf Unverständnis, denn die KPE vertritt bis heute ein ausgesprochen traditionalistisches Weltbild. In der Vergangenheit waren "sexualisierte und spiritualisierte Grenzverletzungen" bekannt geworden.
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Speyer. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) Ende 2021 als privaten kanonischen Verein anerkannt. Und das, obwohl in den vergangenen Jahren bekannt geworden war, dass es innerhalb der KPE zu sexualisierten wie auch spiritualisierten Grenzverletzungen und Übergriffen kam. Die Bundesverbände der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die Pfadfinderschaft Sankt Georg (PSG) und des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) haben dazu eine Stellungnahme herausgegeben, der sich der Diözesanvorstand des BDKJ Speyer, die Diözesanleitung der DPSG sowie die Stammesleitung des DPSG-Stammes St. Albert in Landau anschließen. Auch im Bistum Speyer gibt es nämlich eine Gruppierung der KPE.

„Nach vielen Jahren der Beratung durch die Bundesverbände der DPSG, PSG und des BDKJ wie auch hier im Bistum ist die Entscheidung der DBK schwer nachvollziehbar", so Andreas Rubel, Geistliche Verbandsleitung des BDKJ. „Wir verstehen nicht, woher diese plötzliche Meinungsänderung der DBK nun rührt.“

Der KPE ist weder im BDKJ anerkannt, noch im Ring der Pfadfinder (RdP), sondern gehört der vom Päpstlichen Rat für die Laien als Laienorganisation anerkannten "Union Internationale des Guides et Scouts d’Europe" (UIGSE) an. Die KPE wurde 1976 als konservative Abspaltung von der DPSG gegründet und vertritt bis heute ein traditionalistisches Weltbild und Theologie. Bei der Synodalversammlung in Frankfurt am Main zeigten sich Betroffenenvertreter sowie weitere Mitglieder der Versammlung irritiert über die Anerkennung der KPE auf Bundesebene, da nicht transparent ist, inwieweit Missstände in Strukturen und Pädagogik, die Übergriffe begünstigen, behoben wurden.

Im Bistum Speyer führe der Ansatz der KPE immer wieder sowohl bei Eltern als auch bei Kindern und Jugendlichen zu Irritationen und Verunsicherungen. Da der Begriff „Pfadfinder“ nicht geschützt ist, stoßen manche Familien auf der Suche nach einem geeigneten Angebot immer wieder auch auf die KPE. Im Erleben der dort weitergegebenen Werte sind sie dann häufig verwundert und schließen daraus auch auf andere Pfadfinderorganisationen beziehungsweise katholische Jugendverbände. Das  schade der katholischen Jugendarbeit im Bistum und erschwere Kindern und Jugendlichen den Zugang zu einer pädagogisch wertvollen Arbeit, heißt es von Diözesanleitung der DPSG, vom Vorstand des BDKJ und von der Stammesleitung des DPSG-Stammes St. Albert in Landau in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Und weiter: "Wir grenzen uns hiermit ganz klar von der KPE ab. Wir treten ein für eine Kinder- und Jugendarbeit, die sichere Räume bietet, ein modernes pädagogisches Konzept, gewaltfreie Sprache, und ein Leitungsmodell, das auf dem Grundsatz 'Jugend leitet Jugend' aufbaut. Die freiheitliche Entwicklung des Einzelnen wird so gefördert – dazu zählt auch die individuelle spirituelle Entwicklung." 

Diözesanleitung der DPSG, Vorstand des BDKJ und Stammesleitung des DPSG-Stammes St. Albert in Landau fordern in ihrer Stellungnahme die Bistumsleitung in Speyer wie auch die Deutsche Bischofskonferenz dazu auf, die Anerkennung der KPE kritisch zu hinterfragen. Die Bistumsleitung müsse Verantwortung übernehmen, wenn es darum geht, missbräuchliche Strukturen sowie konkrete Übergriffe aufzuarbeiten. Die DBK wie auch die einzelnen Bistumsleitungen müssten dafür Sorge tragen, dass Prävention und Intervention von sexualisierter und spiritualisierter Gewalt die KPE zu einem sicheren Ort für Kinder und Jugendliche machen  und zwar transparent.

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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