Wohnungsbaugesellschaft Neustadt feiert 100. Geburtstag
„Funktionierendes Wohnumfeld“

Frühjahr 1965, Spitalbachstraße 47-55.  | Foto: WBG
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Neustadt. Am 26. Februar 1919 unterzeichneten 32 Neustadter Bürger den Gründungsvertrag der gemeinnützigen Gesellschaft. Im Februar 1991 wurde aus der Gemeinnützigen Baugesellschaft die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) der Stadt. Zum 100. Jubiläum sind vor allem Projekte für die Mieter geplant. Auch soll mit dem Bau weiterer Wohnungen begonnen werden.

„Die Besserung der Wohnungsverhältnisse durch den Bau von Mittleren- und Kleinwohnungen durch ihre Überlassung zur Miete oder zum Eigentum unter Ausschluss jeglicher Spekulation“ wird im Gesellschaftsvertrag als Gegenstand des Unternehmens genannt. Außerdem „der Erwerb und die Veräußerung von Baugelände sowie die Vermittlung von Hypotheken an Käufer von Gesellschaftshäusern“. Im Dezember 1932 musste der Bau von „Mittleren Wohnungen“ aus dem Gesellschaftsvertrag gestrichen werden, sonst hätte das zuständige Landesfinanzamt Würzburg der Baugesellschaft aufgrund einer geänderten Gesetzeslage die Gemeinnützigkeit nicht mehr zugebilligt.
260.000 Mark betrug das Stammkapital bei der Gründung der Gesellschaft. Gesellschafter
waren neben der Stadt honorige Neustadter Bürger, vor allem Fabrikanten und Weinhändler, sowie die Neustadter Volksbank.
Im Juli 1919 wurde mit dem Bau der ersten beiden Häuser mit insgesamt 24 Wohnungen in der Sauterstraße 37 bis 43 begonnen. Fünfzig Jahre nach der Gründung der Gemeinnützigen Baugesellschaft hatte sich das Stammkapital auf drei Millionen DM erhöht. Der Gesellschaft, die inzwischen zu 99,9 Prozent im Besitz der Stadt war, gehörten 233 Häuser mit 1053 Wohnungen und 20 gewerbliche Mieteinheiten. Inzwischen besitzt die WBG 2188 Wohnungen, 92 Gewerbeflächen sowie 642 Garagen und 933 Park- und Stellplätze.
In den kommenden fünf Jahren sollen 70 bis 120 weitere Wohnungen dazu kommen, kündigt Oberbürgermeister Marc Weigel, der Vorsitzender des Aufsichtsrats der WBG ist, an. „Das ist viel für Neustadt“, so Weigel. Im Jubiläumsjahr soll mit den Planungen für acht behindertengerechte Wohnungen in der Stettiner Straße begonnen werden, so die Geschäftsführer Dietmar Kurz und Ingo Röthlingshöfer. Für kommendes Jahr ist der Baubeginn vorgesehen.
14 Single-Wohnungen in der Roßlaufstraße und 32 Wohnungen auf dem Jahnplatz gehören zu den weiteren Plänen der WBG.
Zum 100. Jubiläum wird es keinen großen Festakt geben. „Wir wollen stattdessen etwas für unsere Mieter tun“, betont Röthlingshöfer. So werden in den Sommerferien etwa 150 Kinder von Mietern zu einem Ausflug in den Kurpfalzpark Wachenheim eingeladen. Etwa 50 Senioren, die schon lange in Wohnungen der WBG leben, dürfen sich auf drei Tage „Urlaub ohne Koffer“ im September freuen. Geplant sind drei Tagesausflüge.
Ein Projekt zum Jubiläum ist ein Mietergarten, der in der Breslauer Straße entstehen soll. Hier sollen Mieter die Gelegenheit erhalten, sich als Hobbygärtner zu betätigen. Das seit einiger Zeit geplante „Neustadter Modell“, das sich am Bielefelder Modell orientiert und ältere, pflegebedürftige Mieter unterstützen will, soll im Jubiläumsjahr mit der Eröffnung einer Beratungsstelle in der Spitalbachstraße starten.
Die rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen wird am 5. Juli bei ihrer Sommerreise
nach Branchweiler kommen und sich über das Engagement der WBG im Stadtteil informieren.
Auch nach 100 Jahren sei es das Hauptziel der WBG „Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen guten und bezahlbaren Wohnraum anzubieten“, sagt Röthlingshöfer. Dabei
seien die gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen sowie ein ansprechendes aber auch funktionales Wohnumfeld von hoher Priorität. „Darüber hinaus leisten
wir wirtschaftlich vertretbare Investitionen in unsere Stadtentwicklung“, so Kurz. ps

Frühjahr 1965, Spitalbachstraße 47-55.  | Foto: WBG
Frische Farben brachte das Frühjahr 2014. | Foto: WBG
Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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