Stadtrat gibt grünes Licht: Großes Photovoltaik-Projekt in Benzenloch nimmt Fahrt auf

- Neustadt plant eine der größten PV-Anlagen der Region (Symbolbild)
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Neustadt. Mit einem einstimmigen Beschluss hat der Stadtrat den nächsten Schritt für das geplante Photovoltaik-Projekt in der Gemarkung Benzenloch eingeleitet. Damit bringt die Stadt eines ihrer zentralen Vorhaben für den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voran.
Der entsprechende Bebauungsplan wurde durch die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken auf den Weg gebracht. Ziel ist es, eine der größten Freiflächen-Solaranlagen in der Umgebung zu errichten – ein Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität der Stadt.
Die geplante Anlage im Übergangsbereich der Ortsbezirke Duttweiler, Geinsheim und Lachen-Speyerdorf, unweit des Diakonissen-Hauses Lachen, soll auf rund 24 Hektar Fläche entstehen. Sie sieht eine Photovoltaikleistung von 25 Megawatt Peak vor (MWp = Maßeinheit für die maximale Leistungsfähigkeit unter Idealbedingungen). Damit können jährlich 28.000 Megawattstunden Strom erzeugt werden – genug, um 7.000 Vier-Personen-Haushalte vollständig mit klimafreundlicher Energie zu versorgen.
Die Umsetzung erfolgt im Schulterschluss mit den Stadtwerken, die die Anlage bauen und betreiben wollen. Damit soll Neustadt unabhängiger von fossilen Energien werden – ein wesentlicher Bestandteil der städtischen Klimaschutzstrategie. Diese wurde durch die Stabsstelle für Klimaschutz, Klimaanpassung und nachhaltige Entwicklung erarbeitet und vom Stadtrat beschlossen.
„Das Benzenloch-Projekt ist gelebter Klimaschutz“, erklärte in der Stadtratssitzung Bürgermeister Stefan Ulrich, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke: „Wir stellen die Weichen für eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung unserer Stadt.“
Ziel ist es, bis 2030 zwei Drittel des in Neustadt verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen lokal zu produzieren. Spätestens bis 2040 soll die Energieversorgung der Stadt vollständig klimaneutral sein. Dazu zählen nicht nur PV-Freiflächenanlagen, sondern auch die Ausstattung kommunaler Gebäude mit Solaranlagen, etwa auf Schulen, Kitas und Verwaltungsgebäuden.
Die landwirtschaftlich genutzte Gemarkung Benzenloch liegt zwischen dem Diakonissen-Mutterhaus Lachen, der Bundestraße B39 und der Landesstraße L530. In den vergangenen Monaten wurde für die formalen Planungsschritte eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Fachbehörden durchgeführt. Stellungnahmen und Hinweise – unter anderem zum Natur- und Artenschutz - wurden berücksichtigt und in die Planungen integriert.
Der nun beschlossene Bebauungsplanentwurf sieht umfangreiche Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen vor. Dazu gehört unter anderem die Schaffung von Habitaten für besondere Feldvögel. Ein Teil dieser Maßnahmen wird auf städtischen, ein anderer auf externen Flächen realisiert – auch als Beitrag für optimierten Artenschutz über die Stadtgrenzen hinaus.
Mit dem Beschluss des Stadtrats zur Durchführung der förmlichen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange wurde jetzt ein weiterer Schritt im Planverfahren erreicht.
Informationen zu allen städtischen Klimaschutzmaßnahmen finden sich unter www.neustadt.eu/klimaschutz.
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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