Neustadt plant naturnahes Glamping-Areal am Landesgartenschau-Gelände

- Camping mit Aussicht: Neustadt entwickelt nachhaltiges Tourismusprojekt.
- Foto: Landesgartenschau 2027 Neustadt an der Weinstraße gGmbH
- hochgeladen von Eva Bender
Neustadt. Die Stadt Neustadt an der Weinstraße will das Gelände des zurückgebauten Abfallwirtschaftszentrums in der Branchweilerhofstraße einer neuen, touristischen Nutzung zuführen.
Gemeinsam mit der städtischen Tochtergesellschaft LGS gGmbH wurde ein Konzept für ein naturnahes Camping- bzw. Glamping- Areal entwickelt. Die mit Stellplätzen rund acht Hektar große Fläche grenzt nördlich direkt an die neue Parkanlage der Landesgartenschau am ehemaligen Deponieberg an.
Machbarkeitsstudie empfiehlt naturnahes Camping mit hohem Potenzial
Basis der Planung ist eine Machbarkeitsstudie des renommierten französischen Campinganbieters „Huttopia“, der auf nachhaltige und naturnahe Übernachtungskonzepte spezialisiert ist. Vorgesehen ist ein Mix aus rund 230 Mieteinheiten, bestehend aus 83 Campingzeltplätzen, 58 Wohnmobilstellplätzen sowie 92 Chalets und Mietzelten. Das Konzept ist dabei flexibel und kann auf die Vorstellungen künftiger Betreiber angepasst werden.
Perspektive: Hochwertige Nutzung statt Innenstadt-Stellplatz
Sollte das Projekt realisiert werden, könnte perspektivisch der bestehende Wohnmobilstellplatz in der Martin-Luther-Straße aufgegeben werden – zugunsten einer hochwertigeren Nutzung an anderer Stelle. Die Stadt setzt dabei auf eine Aufwertung des Campingangebots entlang der Weinstraße und eine nachhaltige touristische Entwicklung.
Baurechtliche Grundlagen ab 2025
Die Umwidmung des Geländes ist ab dem Jahr 2028 – im Anschluss an die Landesgartenschau – vorgesehen. Bereits ab Juni 2025 sollen jedoch die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Geplant sind eine Teiländerung des Flächennutzungsplans sowie eine Erweiterung des Bebauungsplans „Landesgartenschau“. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Fachbehörden startet mit den entsprechenden Beschlüssen des Stadtrats am 1. Juli 2025.
75.000 zusätzliche Übernachtungen möglich
Laut Machbarkeitsstudie kann das Areal bei einer durchschnittlichen Auslastung von 60 Prozent und einer Belegung von drei Personen pro Einheit jährlich rund 75.000 zusätzliche Übernachtungen generieren. Die Saison soll sich dabei von Anfang April bis Ende Oktober erstrecken. Geplant sind unter anderem ein zentral gelegenes Rezeptionsgebäude, Sanitäranlagen sowie ein Werkstattbereich.
Standort überzeugt durch Lage und Anbindung
Die Lage direkt am Gelände der Landesgartenschau bietet nicht nur reizvolle Ausblicke in die Rebenlandschaft, sondern auch eine attraktive Nähe zu Spiel- und Freizeitflächen. Die Innenstadt ist mit dem Fahrrad schnell erreichbar, und auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie das regionale Straßennetz ist gegeben.
Betreiber gesucht – Stadt setzt auf langfristige Partnerschaft
Parallel zur Schaffung des Baurechts beginnt die Stadt gemeinsam mit der LGS gGmbH die Suche nach einem geeigneten Betreiber. Ziel ist ein langfristiges Pachtverhältnis.
Zusätzliche Wertschöpfung für Neustadt
Mit dem Projekt will Neustadt dem wachsenden Bedarf an naturnahen, komfortablen Übernachtungsangeboten innerhalb Deutschlands gerecht werden – und gleichzeitig eine Lücke im touristischen Angebot der Region schließen. Die Pfalz als beliebte Urlaubsregion bietet dafür ideale Voraussetzungen. „Ein solches Potenzial an Gästen würde eine erhebliche zusätzliche Wertschöpfung am Standort Neustadt ermöglichen“, erklärt Beigeordneter Bernhard Adams. [red]
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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