Im roten Reich der Türme und Wände
Dahner Felsenpfad

Der Dahner Felsenpfad führt durch zahlreiche Felsdurchbrüche | Foto: Markus Pacher
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  • Der Dahner Felsenpfad führt durch zahlreiche Felsdurchbrüche
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Wandertipp.Ein Dutzend Felsen verteilt auf ein Dutzend Kilometer: Nirgendwo sonst im Pfälzerwald vereinen sich auf engstem Raum vergleichbar viele bizarre Sandsteinformationen zu einer beispiellosen Naturarena. Willkommen im Reich der roten Felsen: Ein Hauch von Arizona verströmt der Dahner Felsenpfad. Wir wandern und staunen fünf Stunden lang und wollen bald wiederkommen und uns immer wieder daran erinnern, dass das Gute liegt so nahe.

Von Markus Pacher

Entstanden sind die Bundsandsteinmassive durch Ablagerungen von Sedimentschichten. Das war vor über 250 Millionen Jahren, als in der Pfalz noch Wüstenklima herrschte. Die Beimischung von Eisenoxid verleiht den Felsen ihre 
rote Farbe und im Licht der Abendsonne beginnen sie zu glühen und zu brennen. Zuweilen verläuft man sich ja gerne im Pfälzerwald, nicht aber bei der Begehung der als Premiumwanderweg klassifizierten und entsprechend perfekt ausgeschilderten Rundwanderung – das schwarz-orangefarbene Logo mit der Aufschrift „Dahner Felsenpfad“ weißt uns zuverlässig den Weg. Wir parken unser Auto am Parkplatz „Felsland Badeparadies“, starten unsere Tour also mitten im sogenannten Büttelwoog. Vom früher vorhandenen, der Holztrift dienendem Stausee ist auf dem heutigen Campingplatz- und Badeparadiesgelände nichts mehr zu sehen.

Braut und Bräutigam

Nach kaum dreihundert Metern türmt sich der erste geologische Paukenschlag vor uns auf: „Braut und Bräutigam“ nennt sich das beeindruckende Felsenpaar und Wahrzeichen Dahns. Danach folgt ein Fels und ein Aussichtspunkt dem anderen, begleitet von erfrischenden Quellen, erholsamen Picknick- und Einkehrmöglichkeiten. Wichtiger Tipp: Wer seinen Wanderproviant vergessen haben sollte – die etwa auf halber Strecke, im Naturschutzgebiet Moosbachtal gelegene Dahner PWV Hütte lädt zur zünftigen Einkehr ein.

Gigantische Lämmerfelsen locken Kletterer

Wir aber bleiben auf dem Pfad der Pfade. Er ist meist schmal, aber nie ausgesetzt, dabei immer abwechslungsreich und daher gerade für einen Tagesausflug mit Kindern wärmstens zu empfehlen. Als äußerst spannend entpuppt sich nach dem grandiosen Auftakt mit unserem berühmten Felsenpaar die Besteigung des über eine Stahltreppe bequem erreichbaren Wachtfelsen, bevor die gigantischen senkrechten Wände der Lämmerfelsen wie Pilze aus dem Boden schießen. Hier wie am nächsten Highlight in Gestalt des 15 Meter hohen Büttelfelsen erproben an schönen Tagen zahlreiche Kletterer ihr Können. In der Tat wie ein Ungeheuer ragt die bizarre Felskonstruktion des Ungeheuerfelsen aus dem sandigen, von Kiefern bewachsenen Sandböden heraus. Jetzt tut eine Erfrischung und Stärkung am unweit des gelegenen Rotsteigbrunnen richtig gut, denn nun gilt es Kraft zu schöpfen, wenn Schlag auf Schlag ein Naturkuriosum dem anderen folgt: Roßkegelfels, Schusterbänkle, Hirschfelsen.

Elwedritsche auf der Spur

Haben wir etwas vergessen? Ach ja, der Elwedritschefels. Schade, dass es taghell ist, denn laut Volksmund kann man die flugunfähigen und lichtscheuen Vögel leider nur in der Dämmerung oder nachts beobachten. Wir stattdessen genießen den herrlichen Blick ins Moosbachtal, setzen uns gemütlich auf die Bank und lassen die Seele baumeln. Dass muss ein schöner Tor sein, der sagt, wer rastet der rostet! Und das Beste kommt zum Schluss: Der Schwalbenfelsen, der wie ein Schiffsbug hoch über dem Tal schwebt, der mächtige Felsbogen des Schillerfelsen mit seinem schönen Blick hinüber zum Jungfernsprung, bevor wir vom Pfaffenfelsen aus zum letzten Mal die herrliche Aussicht auf Dahn genießen und tief beeindruckt zum Büttelwoog absteigen – und dort vielleicht die Tour mit einem erfrischenden Aufenthalt im gleichnamigen Badeparadies beenden.

Eckdaten

12,3 Kilometer; 315 Höhenmeter; 5 Stunden
Parkplatz Büttelwoog – Braut und Bräutigam – Wachtfelsen – Büttelfelsen - Ungeheuerfels
Rotsteigbrunnen – Roßkegelfels – Schusterbänkle – Hirschfels - Dahner Hütte - Elwedritschefels - Schwalbenfels - Schillerfels -Pfaffenfels

Einkehr

Wasgauperle, Goethestraße 4, 66694 Dahn, Telefon 06391 1340, Montag und Dienstag Ruhetag

Gaststätte am Campingplatz Büttelwoog, Im Büttelwoog 3, 66994 Dahn, Telefon 06391 5277
PWV Dahner Hütte, 06391 1793, geöffnet April bis Oktober von 10-18 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag

Gaststätte am Sportpark Dahn, Telefon 06391 2131 oder 5961

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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