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Tag des offenen Denkmals – Das atemberaubende Herschelbad

Hier macht Schwimmen Spaß! Atemberaubendes Hallenbad | Foto: Brigitte Melder
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  • Hier macht Schwimmen Spaß! Atemberaubendes Hallenbad
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Mannheim. Am 11. September war es wieder so weit, nämlich der bundesweite Tag des offenen Denkmals. Unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ hatte sich auch das Herschelbad in Mannheim an dieser Aktion beteiligt. Heute ohne Badetaschen beladen, dafür mit Kameras und iPhones im Gepäck pilgerten interessierte Besucher zuhauf zu diesem Bauwerk. Noch nie drin gewesen und schon viel davon gehört entschloss ich mich heute für die Besichtigung DIESES Bauwerkes.

Herr Bernd Kupfer, stellvertretender Vorsitzender vom Verein „Freunde und Förderer des Herschelbades in Mannheim e.V.“, nahm uns mit zu einem Rundgang als Privatführung. Er zeigte und erklärte uns alles sehr nett. Eigentlich hatte er schon Feierabend und um 13 Uhr war das Herschelbad für Instagram-Zwecke gebucht worden, zu welchen ich auch auf den Leiter und Fotografen Marcus Walter traf.

Bernd Kupfer erzählte, dass diese Veranstaltung in einer Kooperation mit der Stadt Mannheim entstanden sei mit dem Thema Sanierung, dass das Bad nicht vergessen wird, denn der Zahn der Zeit nagt an ihm und Gelder fehlen. Das Bad soll der Öffentlichkeit erhalten bleiben unter anderem für Schulsport und Schwimmkurse. Bernhard Herschel sei ein engagierter vermögender Bürger gewesen, der das Bad der Stadt Mannheim vererbt habe. Die Stadt kann das Bad aber nicht verkaufen, bleibt also in der Hand von Mannheim. Die Kommune muss sich überlegen, wie es weitergeht und ein Nutzungskonzept vorlegen. Es wurden bereits neue beschichtete Fenster eingebaut, damit die alten Holzfenster nicht durch das Chlor angegriffen werden. Herr Kupfer zeigte uns mit Stolz die wunderschönen im Jugendstil strotzenden Schwimmhallen und machte es bei dem Begriff „Schlüssellochbad“ spannend. Dieses bekamen wir zuletzt zu sehen und erkannten wie so dieses Bad diesen Namen hatte: Die Form erinnert an ein altertümliches Schlüsselloch, das früher ein Frauenbad war. Heute bekommen hier spezielle Gruppen Schwimmtraining. Im Saunabereich am Tauchbecken sahen wir noch ein sehr interessantes Gestell aus Messing. Es war eine Mantelbrause, also eine Rundum-Duschbrause nach historischem Vorbild aus dem Jahre 1920. Alles war im Jugendstil erhalten geblieben, auch die tollen Geländer, Kassenhäuschen, Aufsichtshäuschen, Lampen und vieles mehr. Ein Augenschmaus! Auch von außen ist das Gebäude ein echter Hingucker mit dem Wassergott im Giebel.

Wenn die Freibäder schließen wird das Herschelbad Ende September wieder zum Schwimmen geöffnet sein.

https://www.mannheim.de/de/service-bieten/sport/schwimmbaeder/herschelbad/ausstattung Das älteste Mannheimer Hallenbad beeindruckt seine Besucherinnen und Besucher durch den imposanten und großzügigen Jugendstilbau (Bauzeit 1912-1916). Das Hallenbad umfasst drei Schwimmhallen. In der großen Schwimmhalle (Halle I), die einer großzügigen Kathedrale ähnelt, findet das öffentliche Schwimmen statt. Dort haben die Badbesucherinnen und -besucher die Möglichkeit ein 25-Meter-Schwimmbecken (mit Trennseil) zu nutzen. Mit der Schwimmhalle II, in der ein Glaskuppeldach das Bild prägt, wird das Schul- und Vereinsschwimmen abgedeckt. Die Schwimmhalle III steht für das Schul- und Vereinsschwimmen zur Verfügung. Eine Augenweide an architektonischer Kunst ist der Saunabereich, der dem Saunagast verschiedene Möglichkeiten der Entspannung bietet. Im Mittelpunkt dieses Areals befindet sich ein ziemlich heißes Warmwasserbecken (ca. 39°C), das durch seine runde Form und der darüberliegenden Kuppel den Saunagast in eine zufriedene Stimmung versetzt.

Wikipedia schreibt: Das Herschelbad ist ein öffentliches Bad in den Mannheimer Quadraten, für dessen Bau der jüdische Mannheimer Kaufmann und Stadtrat Bernhard Herschel (1837–1905) der Stadt im Jahr 1905 testamentarisch einen Teil seines Vermögens stiftete, eine halbe Million Goldmark! Dieses Vermächtnis war mit drei Bedingungen verbunden: Das Bad sollte in den Quadraten errichtet werden, die Stadt musste das Gelände für den Bau kostenlos überlassen, und es sollte von der Stadt selbst geführt werden. Darauf überprüfte das Hochbauamt der Stadt Mannheim 13 mögliche Standorte, ehe im Jahr 1911 durch den Umzug der Hauptfeuerwache an den Alten Messplatz das Quadrat U 3 frei wurde. Architekt war der Leiter des städtischen Hochbauamts Richard Perrey. Durch den Ersten Weltkrieg wurde der Bau jedoch unterbrochen, so dass das Bad erst im November 1920 eröffnet werden konnte. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Bad des jüdischen Stifters für „judenfrei“ erklärt. Die Benutzung war ausschließlich „Ariern“ vorbehalten und das Herschelbad wurde in Städtisches Hallenbad umbenannt. Seit 1950 wird wieder der ursprüngliche Name verwendet. Das Herschelbad war mit 4.530 Quadratmetern überbauter Fläche eines der größten Hallenbäder in ganz Deutschland.

Falls Sie mithelfen wollen, den Erhalt für das Herschelbad zu unterstützen, informieren Sie sich unter www.herschelbad-mannheim.de oder spenden direkt an Freunde und Förderer des Herschelbades in Mannheim e.V. bei der VR-Bank Rhein-Neckar e.G., IBAN: DE13670900000070077701

Lassen Sie sich vorerst verzaubern von der Atmosphäre anhand der Vielzahl an Fotos (teils Kamera, teils Smartphone)!
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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