Mannheimer Vesperkirche trotz(t) Corona
CityKirche Konkordien öffnet am 11. Januar

Im Innenraum der CityKirche Konkordien wurden alle Kirchenbänke ausgebaut.  | Foto: Diakonisches Werk
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  • Im Innenraum der CityKirche Konkordien wurden alle Kirchenbänke ausgebaut.
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Mannheim. Die Corona-Pandemie stellt auch die 24. Mannheimer Vesperkirche vor große Herausforderungen. Für viele Menschen wurde Corona zur Katastrophe. Ohne ein Dach, ohne eine wärmende Mahlzeit, ohne einen Rückzugsort. Deswegen halten die Evangelische Kirche Mannheim und das Diakonische Werk Mannheim an einer Durchführung der Mannheimer Vesperkirche fest. Dies geschieht unter strengen Hygieneregeln und in enger Absprache mit dem Mannheimer Gesundheitsamt.

„Ein Corona-Winter ohne Vesperkirche, das erscheint uns verantwortungslos“, sagt Dekan Ralph Hartmann. Durch die prekären Lebensverhältnisse seien die Vesperkirchen-Gäste besonders hart von den Corona-Umständen getroffen. „Die Not ist größer geworden, das erleben wir in der offenen Kirche jeden Tag“, berichtet Pfarrerin Anne Ressel. „Viele Menschen haben keinen Ort mehr, an dem sie sich aufhalten können, sogar öffentliche Toiletten sind teilweise geschlossen“. Seit dem Sommer arbeitet das Vesperkirchen-Leitungsteam konzentriert an den notwendigen Planungen und Veränderungen. Michael Graf, Direktor des Diakonischen Werks ist überzeugt: „Wir werden auch in Corona-Zeiten die Vesperkirche bewerkstelligen und verantworten können“.

Strenge Hygieneregeln

In der Vesperkirche werden unter Corona-Bedingungen dreimal täglich Menschen mit einem warmen Mittagessen versorgt. In der Citykirche Konkordien ist Platz für maximal 60 Personen. Zu folgenden Zeiten werden die Menschen in die Kirche eingelassen: Von Montag bis Samstag:10.30 Uhr, 12.15 Uhr, 14 Uhr; Sonntag: 11.30 Uhr, 13.15 Uhr. Eine halbe Stunde vorher müssen sich die Gäste in einem Wärmezelt registrieren lassen. Dort wird auch Fieber gemessen. In den Pausen wird der Kirchenraum gelüftet und desinfiziert. Die Gäste dürfen erst an dem ihnen zugewiesenen Platz die Schutzmaskenabnehmen. Eine Kasse wird es diesmal nicht geben. Das bedeutet, alle Essen werden kostenfrei herausgegeben. Gleichwohl werden auch die Gäste – sofern es in deren Möglichkeiten liegt – um eine kleine, freiwillige Spende gebeten. Das Essen wird wie in den Jahren zuvor im Thomashaus in Mannheim-Neuhermsheim zubereitet und von den Johannitern in die Kirche gebracht.

Zweigleisiges Konzept 

Das Wärmezelt unmittelbar am Eingang der Citykirche spielt eine wesentliche Rolle. Esdient als Übergangsbereich und bietet, neben der Registrierung, auch für bedürftige Menschen die Möglichkeit, sich aufzuwärmen und nicht in der Kälte warten zu müssen. Das Zelt wurde von dem Heidelberger Softwareunternehmen SNP Schneider-Neureither & Partner SE finanziert. „Das ist eine große Hilfe“, sagt Pfarrerin Anne Ressel“, „hier haben wir zusätzliche Möglichkeiten, die Menschen gut zu versorgen“. Am Wärmezelt erhalten die Gäste auch die Coupons für das Essen „to go“. Viele mobilitätseingeschränkte Menschen, die im näheren Umfeld der Kirche wohnen, sind auf das Angebot der Vesperkirche ebenfalls angewiesen, können aber zuhause essen. Das entlastet die Bewirtung innerhalb der Kirche. In den Jahren zuvor wurden während der Vesperkirche täglich 500 bis 600 Menschen versorgt, unter Corona-Bedingungen und mit Abstandregelungen können jedoch nur maximal 180 Menschen am Tag in der Kirche essen.

Grundsätzlich gilt ein strenges Hygiene-Konzept mit Abstandregeln, Maskenpflicht und Desinfizierung der Hände. Alle 270 Ehrenamtlichen werden mit FFP-2 Masken ausgestattet. Gäste, bei denen eine erhöhte Temperatur festgestellt wurde, können die Kirche nicht betreten. Unterstützt wird das Hygiene-Konzept von den Johannitern, die, wie in den Jahren zuvor, mit einer medizinischen Notversorgung vor Ort sind. „Grundsätzlich wollen wir da sein und helfen“, erklärt Michael Graf, Direktor des Diakonischen Werks Mannheim. Dennoch müsse auch das Angebot der Vesperkirche aktuell und kurzfristig angepasst werden. Die Sozialberatungen des Diakonischen Werks und anderer Einrichtungen werden deswegen auch nicht, wie bisher, innerhalb des Kirchengebäudes stattfinden, sondern in einem großen Raum im gegenüberliegenden Gebäude. Auch Kleiderspenden können diesmal nicht angenommen werden, da es innerhalb der Kirche keine Möglichkeit gibt, Kleidung unter den gegebenen Hygienevorschriften zu verteilen. Auch wird es weder einen Friseur noch ein zahnmedizinisches Angebot geben. Die beliebten Benefizkonzerte müssen auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Predigtreihe zur Vesperkirche

„Die Vesperkirche ist Ausdruck unseres Glaubens, dass Gott sich in Jesus dem Elend der Welt ausgesetzt hat, um mitten in die Bedürftigkeit Licht hineinzubringen“, sagt Pfarrerin Anne Ressel. Leider müssen die angekündigten Gottesdienste am 6. Januar sowie am 10. Januar wegen der allgemeinen Corona-Bestimmungen entfallen. Deshalb beginnen am Sonntag, dem 17. Januar, die Gottesdienste der Mannheimer Vesperkirche um 10 Uhr mit dem Gottesdienst „Wunder probieren“ mit Dekan Ralph Hartmann. Es folgt am Sonntag, dem 24. Januar um 10 Uhr der Gottesdienst „einfühlend, aufrichtig, couragiert“ mit Michael Lipps. Am Sonntag, den 31. Januar hält Pfarrerin Ilka Sobottke den Gottesdienst „heil-froh“; am gleichen Tag um 14.15 Uhr folgt zum Abschluss der Vesperkirche der Gottesdienst „dank-bar“ mit Dekan Ralph Hartmann. Diese Termine gelten vorbehaltlich und orientieren sich aktuell an den Corona-Vorgaben.

Die Mannheimer Vesperkirche endet am 31. Januar 2021.
Spenden für die Mannheimer Vesperkirche sind willkommen und können auf das Spendenkonto überwiesen werden.
Evangelische Kirche Mannheim Sparkasse Rhein Neckar Nord IBAN: DE44670505050039003007 BIC: MANSDE66XXX
Stichwort: Vesperkirche
Spenden sind auch online möglich unter www.vesperkirche-mannheim.de. ps

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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