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Internationales Theater für und in der Stadt
Grenzen überwinden im Theaterhaus G7

Irina Meier in „Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten“ von Marina Skalova | Foto: Elisa Berdica
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  • Irina Meier in „Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten“ von Marina Skalova
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Von Jessica Bader

Mannheim.Mitten in den Mannheimer Quadraten, etwas versteckt in einem Hinterhof gelegen, befindet sich der Treffpunkt für zeitgenössisches Theater. Ein Ort, um gemeinsam Kunst zu erleben und über den Tellerrand zu schauen. „Wir sind ein etwas zu geheimer Geheimtipp“, lacht Pascal Wieandt, gemeinsam mit Inka Neubert künstlerischer Leiter des Theaterhaus‘ G7. Doch ein Geheimtipp soll dieser besondere Spielort nicht bleiben.

Das Theaterhaus G7 macht Theater für und in der Stadt. Es ist ein interaktiver Ort und eine Plattform für die freie Mannheimer Theaterszene, das die Möglichkeit bietet, sich auszuprobieren und Künstler*innen unter anderem dabei unterstützt, Förderungen zu beantragen. Der Schwerpunkt liegt auf textbasierter Gegenwartsdramatik. „Wir kleben sozusagen am Text“, erklärt Inka Neubert. Hier werden zeitgenössische Texte und Autor*innen auf die Bühne gebracht. „Weil uns der Kontakt zu den Menschen so wichtig ist, zeigen wir Stücke aus der Gegenwart und unserer Lebensrealität“, so Neubert. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist dem künstlerischen Team ein großes Anliegen. Deshalb gehört das HEREANDNOW-Festival mit englischsprachigen Gastspielen zu einem der wiederkehrenden Highlights auf dem Spielplan. Unter anderem ermöglichen Konzerte, Lesungen und verschiedene Projekte den vielfältigen Austausch in der Stadt und darüber hinaus.

Daniel Kuschewski, Fiona Metscher, Kirill Berezowsk und Maren Kaun in "Haus mit drei Armen" von Marija Karaklajić | Foto: Elisa Berdica
  • Daniel Kuschewski, Fiona Metscher, Kirill Berezowsk und Maren Kaun in "Haus mit drei Armen" von Marija Karaklajić
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"Lebenszeichen" von den Theatermachern 

Die beiden letzten Jahre der Corona-Pandemie haben den Theater und Kunstschaffenden gezeigt, wie wichtig es ist, jederzeit flexibel zu agieren. Statt Vorstellungen einfach abzusagen, sendete das künstlerische Team über Instagram „Lebenszeichen“ mit Kurzinterviews der Künstler*innen. Ein Format, das ebenfalls sehr unter Corona und den Kontaktbeschränkungen gelitten hat, ist der „Mitteuchmittwoch“. Am „Mitteuchmittwoch“ öffnet das Theaterhaus sein gemütliches Foyer, im Sommer auch den schönen Hof. Bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen, kommen Gäste ins Gespräch, nutzen das hauseigene WLAN und weiten so das Homeoffice aus oder entspannen dort einfach.
Eine große Motivation mitten in der Zeit der Lockdowns und Publikumsbeschränkungen war eine ganz besondere Auszeichnung: 2021 wurde das Theaterhaus G7 für sein künstlerisches Programm als einziges Theater im Südwesten mit dem Theaterpreis des Bundes bedacht.

Johanna Withalm und Seda Güngör in "Last Park Standing" von Ebru Nihan Celkan | Foto: Elisa Berdica
  • Johanna Withalm und Seda Güngör in "Last Park Standing" von Ebru Nihan Celkan
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Theaterfestival HEREANDNOW im Theaterhaus G7

Fester und wichtiger Bestandteil des Spielplans ist das HEREANDNOW, das einzige regelmäßige, englischsprachige Theaterfestival in Deutschland. Alle zwei Jahre zeigen ausschließlich englischsprachige Gastspiele in Mannheim spannendes Theater am Puls der Zeit. Die Gastspiele, vor allem aus Großbritannien, erlauben einen künstlerischen Blick über den Tellerrand und laden zum internationalen Austausch unter Theaterschaffenden und Theaterbegeisterten ein. Durch die Pandemie ist das Festival etwas aus
dem Rhythmus gekommen, aber im Mai 2023 steht endlich die nächste Ausgabe an und das Team bereitet das Festival schon fleißig vor. Man darf also gespannt sein!

Wochenende für neue Dramatik "Stück für Stück"

Im November schon steht ein weiterer Höhepunkt der aktuellen Spielzeit an: Unter dem Titel „Stück für Stück“ werden am Theaterhaus G7 in Kooperation mit dem Netzwerk Eurodram von Freitag bis Sonntag, 11. bis 13. November, beim „Wochenende für neue Dramatik“ insgesamt sechs verschiedene Stücke deutscher und europäischer Autor*innen, Lesungen und szenischen Miniaturinszenierungen präsentiert. Im Dezember freuen sich die Besucher auf den Theaterhaus-Adventskalender. Jeden Tag gibt es eine andere Vorstellung, ein Konzert oder ähnliches zu sehen. Das Format „Syntopia“ bringt im März internationale und
nationale Künstler*innen ins Gespräch. Als „Künstler*innen-Tandems“ tauschen sie sich zu den Themen internationale Produktionsketten, Klimawandel und Entdemokratisierung aus. Unterstützt wird das diskursive Projekt von der BASF Tor 4-Förderung.

Matthias Hecht in "Der Sturz der Komten und der Kosmonauten" von Marina Skalova | Foto: Elisa Berdica
  • Matthias Hecht in "Der Sturz der Komten und der Kosmonauten" von Marina Skalova
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Seit über fünf Jahren professionelles Theater

1989 wurde das Theaterhaus im Quadrat G7 gegründet – damals unter dem Namen TiG7. Ganze 27 Jahre wurde das Haus von Amateuren und semiprofessionellen Akteuren bespielt. In der Spielzeit 2016/17 stand ein Neubeginn an: Seitdem wird das Privattheater unter der Leitung von Inka Neubert, Bernd Mand und ab 2019 Pascal Wieandt zu einem professionellen Produktions- und Spielort für freie Theatermacher*innen umgebaut und wurde im Zuge dessen in Theaterhaus G7 umbenannt. Getragen wird das Haus vom gemeinnützigen Verein „Theater TrennT“. Im Jubiläumsjahr2019 hat das Team ein solidarisches Preissystem eingeführt. Es gibt vier Kategorien für unterschiedlich gut befüllte Geldbeutel und die Besucher*innen entscheiden selbst, mit welchem Betrag sie das Theater unterstützen. So soll der Theaterbesuch nicht als seltener Luxus wahrgenommen werden. Theaterinteressierte haben die Möglichkeit, der Kunst einen festen Platz in ihrem Leben und Alltag zu geben.
Die ganze Spielzeit über laden Formate und Produktionen dazu ein, zeitgenössische Dramatik zu entdecken
und sich auszutauschen. Pascal Wieandt fasst es so zusammen: „Man kann jedes Wochenende hierher kommen und etwas Spannendes sehen.“ Das Theaterhaus G7 ist offen für alle.

Tanz in der Kirche
Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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