Moderne Kulturstätte mit langer Tradition
Das Nationaltheater Mannheim

Das Nationaltheater Mannheim 2019 | Foto: Christian Kleiner
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Mannheim. Das Nationaltheater ist eine der kulturellen Säulen der Stadt Mannheim. Vom klassischen Opernabend im Opernhaus, bis zur Uraufführung im Schauspielhaus, einer Ballett-Aufführung oder dem Weihnachtsmärchen – hier können Groß und Klein, Jung und Alt die ganze Vielfalt des Theaters erleben. Das Nationaltheater Mannheim genießt überregionale Bekanntheit. Viele Besucher kommen nicht nur aus Mannheim, sondern auch aus Ludwigshafen, Heidelberg und der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar.

Nationaltheater Mannheim – Künstlerische Vielfalt in vier Sparten

Das Nationaltheater Mannheim (NTM) vereint vier Sparten mit jeweils eigenem Ensemble unter einem Dach. Zu Oper, Schauspiel und Ballett (beziehungsweise Tanz) kommt noch das Junge Nationaltheater (Junges NTM), ehemals Schnawwl. Die Junge Oper – gegründet 2006 - existierte zeitweise als Kooperationssparte zwischen Oper und Schnawwl. Elemente dieser Zusammenarbeit fließen auch noch aktuell in die künstlerische Arbeit ein – bei Projekten im Opernhaus und am Jungen NTM.

Die Intendanz am Nationaltheater hat seit 2013 ein fünfköpfiges Direktorium inne. Das sind im einzelnen Albrecht Puhlmann (Oper), Stephan Thoss (Tanz / Ballett), Christian Holtzhauer (Schauspiel) und Intendantin Ulrike Stöck (Junges Nationaltheater) sowie Marc Stefan Sickel (Geschäftsführender Intendant).

Das Nationaltheater Mannheim ist bekannt dafür, sich intensiv auch mit alten Stoffen auseinanderzusetzen und diese modern zu interpretieren. National und international bekannte Regisseure kommen immer wieder gerne nach Mannheim, um hier eine Plattform für ihr künstlerisches Schaffen zu finden. So führte schon Calixto Bieito sowohl im Schauspiel als auch in der Oper Regie.

Die Spielorte sind vielfältig. Es gibt die große Bühne im Opernhaus und die Bühne im Schauspielhaus am Goetheplatz. Außerdem fußläufig das Studio Werkhaus, wo häufig zeitgenössische Stücke uraufgeführt und von Nachwuchsregisseuren inszeniert werden. Das Junge Nationaltheater, das mitreißendes Theater für Kinder und Jugendliche zeigt, ist im Dachgeschoss der Alten Feuerwache Mannheim beheimatet.

Eine große Generalsanierung des Gebäudes am Goetheplatz steht kurz bevor. Bei der Sanierung geht es zunächst um eine grundsätzliche Modernisierung des Theaters. Dabei wird es einige Änderungen für Schauspiel und Oper geben. Unter anderem soll die Akustik im Opernhaus weiter verbessert werden. Der Spielbetrieb soll Ende 2022 eingestellt werden. Die Planung geht von einer Dauer der Sanierung von mindestens vier Jahren aus. In der Zeit der Sanierung findet aber selbstverständlich weiterhin Theater statt. Die einzelnen Sparten werden hierfür auf Ersatzspielstätten in und um Mannheim ausweichen. Aktuelle Informationen zur Generalsanierung gibt es hier.

Begeisterung für Theater hat Tradition in Mannheim

Die Mannheimer sind sehr stark mit „ihrem“ Nationaltheater verbunden. Diese Verbundenheit zeigt sich unter anderem in der Tatsache, dass nach dem Zweiten Weltkrieg das Theater eines der ersten Gebäude war, mit dessen Bau begonnen wurde. Nachdem das ursprüngliche Haus in den Mannheimer Quadraten in C3 zerstört worden war, wurde ein neues Theaterhaus am Goetheplatz errichtet. Somit feierte das Nationaltheater Mannheim seine „Wiedereröffnung“ 1957.

Heute ist das Haus aufgrund des Denkmalschutzgesetzes des Landes Baden-Württemberg ein Kulturdenkmal.

Die Geschichte des Mannheimer Nationaltheaters reicht allerdings zurück bis ins 18. Jahrhundert. 1777 gründete Kurfürst Carl Theodor das Nationaltheater als Schauspielhaus. Parallel dazu existierte ebenfalls die Mannheimer Hofoper.

Nach der Uraufführung der „Räuber“ (1782) wurde Friedrich Schiller vom damaligen Intendanten Freiherr von Dalberg als Theaterdichter verpflichtet. Schiller gilt somit als erster Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Ihm folgten in der jüngeren Vergangenheit literarische Persönlichkeiten wie Albert Ostermaier, Ewald Palmetshofer und Felicia Zeller nach, deren Stücke in Mannheim ebenfalls uraufgeführt wurden.

Festival-Flair am NTM – Nationaltheater Mannheim 

In Erinnerung an Friedrich Schiller finden alle zwei Jahre die Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim statt. Das Festival zeigt Gastspiele von Ensembles aus ganz Deutschland und auch internationale Produktionen, die sich mit Schiller und seinen Stücken auseinandersetzen. Auch Eigenproduktionen des Nationaltheaters sind zu sehen. Und wie es sich für ein Festival gehört, werden die einzelnen Stücke und Produktionen sowohl von renommierten Theater-Persönlichkeiten, als auch von aufstrebenden Künstlern und Nachwuchsregisseuren inszeniert.

In Verbundenheit mit Wolfgang Amadeus Mozart, der ebenfalls in Mannheim wirkte, findet alle zwei Jahre im Wechsel der „Mannheimer Sommer“ – ein „Europäisches Festival für Musik und Theater von Mozart bis heute“ am Haus statt. Auf der Bühne und rund um das Haus erklingt dann Musik. Diese besondere Atmosphäre lädt das Publikum zu einem spannenden Austausch mitten in der Stadt ein.

Im Sommer kann man am Nationaltheater also regelrechtes Festival-Flair erleben und gewinnt mitten in Baden-Württemberg einen Eindruck davon, was die internationale Theater- und Musiklandschaft bewegt.

Bekannte Persönlichkeiten und ihr Wirken am Nationaltheater Mannheim 

In Mannheim wurde definitiv Theatergeschichte geschrieben. Neben Schiller und Mozart waren auch Richard Wagner, Carl Maria von Weber und viele weitere bekannte Künstler in Mannheim umtriebig. An das Wirken Wagners erinnert bis heute die im deutschsprachigen Raum sehr bekannte Aufführung des „Parsifal“ in der Regie des damaligen Intendanten Hans Schüler. Jedes Jahr an Karfreitag wird die Inszenierung von 1857 - der Spielzeit der Wiedereröffnung – im Opernhaus gezeigt und lockt sogar Besucher aus der Schweiz nach Mannheim.

Die Musikalische Akademie am Nationaltheater

Ein weiteres musikalisches Highlight sind die achtmal im Jahr stattfindenden „Akademiekonzerte“ des Nationaltheater-Orchesters unter der Leitung von Generalmusikdirektor (GMD) Alexander Soddy. Diese Konzertreihe am Nationaltheater Mannheim ist eine der ältesten Deutschlands und geht zurück auf das Jahr 1778, als Bürger und Musiker Mannheims die Musikalische Akademie gründeten, nachdem der Kurfürst in dieser Zeit die Stadt Mannheim verlassen hatte.

In den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim kann man übrigens mehr rund um die spannende Geschichte des Mannheimer Nationaltheaters erfahren. Hier werden neben Dokumenten und Gemälden auch zahlreiche Bühnen- und Kostümentwürfe in einer Ausstellung zur Theatergeschichte Mannheims gezeigt. baj

Weitere Informationen zum Nationaltheater Mannheim:

Tickets zu allen Veranstaltungen am Nationaltheater Mannheim sind erhältlich im Vorverkauf und an der Abendkasse. Die Theaterkasse ist telefonisch unter 0621 1680150 und unter der E-Mail-Adresse nationaltheater.kasse@mannheim.de zu erreichen.

Parkplätze stehen rund ums Nationaltheater am Goetheplatz zur Verfügung. Da die Parkplätze direkt am Goetheplatz/Einfahrt Hebelstraße schnell belegt sind, empfiehlt sich eine frühe Anreise. Ausweichmöglichkeiten, fußläufig zum Theater, sind zum Beispiel der Parkplatz und die Tiefgarage am Collini-Center, genauso wie – ganz in der Nähe – das Parkhaus am Rosengarten, die Tiefgarage unter dem Wasserturm und die Parkhäuser in Q7 und S6.

Wer nach einem Besuch im Theater noch ein wenig mehr Zeit in Mannheim verbringen möchte, findet in unmittelbarer Nähe zum Theater, in der Mannheimer Innenstadt und den Quadraten auch einige Hotels. Von Mannheim aus ist es übrigens nur ein Katzensprung nach Heidelberg, das mit seiner pittoresken Altstadt immer einen Ausflug wert ist.

Den Spielplan und weitere Informationen zu Veranstaltungen in der aktuellen Spielzeit am Nationaltheater Mannheim (NTM) finden Interessierte unter www.nationaltheater-mannheim.de

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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