Coronavirus wird sich auf jeden Fall verbreiten - Es muss verlangsamt werden
Merkel: „Das Virus ist da, das müssen wir verstehen.“

60 bis 70 Prozent werden sich im Laufe der Zeit mit dem Coronavirus anstecken. | Foto: Pixabay
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Corona. Kein Fußball, kein Eishockey und kein Theater. Immer mehr Veranstaltungen werden nach Empfehlung des Gesundheitsministeriums wegen Corona abgesagt. Der Erreger schränkt das Leben der Bevölkerung weiter ein und führt bei vielen Bürgern zu Unmut.

Heute meldete sich Bundeskanzlerin Angela Merkel erstmals selbst zu Wort. „Das Virus ist da, das müssen wir verstehen“, betonte die Kanzlerin in der Bundespressekonferenz. Grund für ihren Auftritt war eine Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs zur Corona-Krise am Vortag. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Prof. Lothar Heinz Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, erläuterte sie am Mittag die Lage in Deutschland und Europa. 

„Es geht um das Gewinnen von Zeit“, sprach die Kanzlerin. Das oberste Ziel sei die Eindämmung des Virus. „Wir stehen am Anfang einer Epidemie“, gab der RKI-Präsident Wieler bekannt. Die Forschung rechnet mit dem Impfstoff gegen Covid-19 nicht vor 2021. Es sei deshalb sicher, dass sich bis dahin 60 bis 70 Prozent der Weltbevölkerung infizieren werden. Das Virus wird sich ausbreiten, aber die Gesellschaft müsse dafür sorgen, dass es sich so langsam wie möglich verbreitet. Nur so könne das Gesundheitssystem mit der Situation umgehen. Wieler stellte klar: „Wir werden weiter in diese Epidemie hineinkommen.“ Es würden mehr Menschen erkranken und leider auch sterben.

Spahn appelliert an die Vernunft der Bürger

Gesundheitsminister Jens Spahn betonte wie wichtig es daher sei, dass jeder Bürger auf ein bisschen Alltag verzichtet, um sich selbst und andere zu schützen. Bürger, die nicht gefährdet sind, sollen trotzdem rücksichtsvoll handeln. Das Virus sei auch so immer noch eine Gefahr für chronisch kranke und alte Menschen. Bürger sollen hinterfragen, ob sie eine Veranstaltung besuchen und sich damit der Gefahr einer Infektion aussetzen müssen. Die Kanzlerin rät daher zur Solidarität. Die Gesellschaft müsse zusammenhalten und die Gefahr durch das Virus nicht verharmlosen. Jeder könne etwas dazu beitragen, indem man sich gründlich die Hände wäscht, Menschenmengen möglichst vermeidet und sich statt eines Handschlags „lieber eine Sekunde länger in die Augen guckt und lächelt.“

Kindertagesstätten, Unis und Schulen bleiben grundsätzlich weiterhin geöffnet. Spahn distanziert sich von einer flächendeckenden Schließung von jenen Einrichtungen. Er betont, dass die Kinder anderweitig betreut werden müssten. Viele Eltern würden in der Not auf die Großeltern zurückgreifen. Diese sind wiederum gefährdet, sich so mit dem Virus anzustecken. Daher halte er dies nur in Einzelfällen für sinnvoll.

„Wir sind in einer Situation, in der wir vieles noch nicht wissen“, erklärte Angela Merkel. Doch die Regierung sei bereit, alles Notwendige tun, um das Virus zu überstehen. Die Gesundheit gehe vor ökonomischen Fragen. Erst kürzlich wurde in einem Eilverfahren beschlossen, dass Arbeitnehmer für ihre Arbeitsausfälle wegen des Coronavirus Kurzarbeitergeld erhalten sollen. Menschen mit leichten Atemwegserkrankungen können sich telefonisch für eine Woche krankschreiben lassen. Zahlreiche Arbeitgeber machen Heimarbeit für ihre Mitarbeiter möglich. Die Regierung will die Krankenhäuser auf die Vielzahl an Erkrankten weiter vorbereiten. Das betrifft auch die Beschaffung von Masken und Desinfektionsmitteln. Sicher sei laut Wieler, dass die Bevölkerung noch Monate, vielleicht sogar Jahre, mit dem Coronavirus kämpfen werde. laub

Autor:

Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße

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