Wochenblatt Azubi - Umfrage
Fridays for Future oder doch Fridays for leisure?

Foto: Franz Walter Mappes
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Klimaschutz. „Fridays for Future“ - die Schüler- und Studierendenbewegung dürfte mittlerweile jedem bekannt sein, da darüber von sämtlichen Medien berichtet wurde.
An wem das Thema aber dennoch vorbeiging ist hier alles nochmal kurz zusammengefasst:
Die junge schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg, die für Ihren großen Einsatz für den Klimaschutz bekannt wurde, löste durch Ihr konsequentes und engagiertes Handeln die Bewegung „Fridays for Future“ aus.

Nach ihrem Vorbild gingen am Freitag, den 15. März 2019, weltweit mehr als 1,5 Millionen Schüler und Studenten auf die Straßen, um gegen die aktuelle Klimapolitik zu protestieren. Diese Schulstreiks standen von Beginn an unter großem Protest, da vielen Schülern nachgesagt wurde, sie würden bei den Protestmärschen nur teilnehmen, um die Schule zu schwänzen.
Diese Unterstellungen von Politikern, Lehrern und Eltern nahm ich als Anlass, um meinen Azubikollegen zu der Thematik ein Paar Fragen zu stellen. Ich startete eine kleine Umfrage, um Ihnen einen Einblick geben zu können, wie junge Erwachsene (zwischen 19 und 34 Jahren), die schon halb im Berufsleben stehen, zum Klimaschutz und der Bewegung „Fridays for Future" stehen.
Diese Umfrage beinhaltete allgemeine Fragen zu der Thematik „Klimaschutz“, zielte aber auf die Schülerdemos, die Motivation der Schüler, die Einstellungen der befragten Person zu den Protestmärschen, und der Frage, ob man selbst an so einer Demo mitlaufen würde, hin.

Wie steht ihr zu der Thematik "Klimaschutz"?
Bei allen Antworten kann man festhalten, dass den Befragten die Thematik Klimaschutz sehr Nahe geht. Durchweg waren alle der Ansicht, dass sich etwas an unserer aktuellen Klimapolitik ändern muss. Einige Befragte sind der Meinung, dass viele Luxusgüter die Umwelt zu sehr belasten, hier wäre es mal an der Zeit zu hinterfragen ob man, der Umwelt zuliebe, nicht auf diese Bedürfnisse verzichten kann. Auch oft wurde die Problematik der Umweltverschmutzung durch unsere (Plastik-) Abfälle aufgegriffen – man solle auch beim Verwerten und Entsorgen von Müll bewusster Handeln.

Wie schätzt ihr die Wichtigkeit der Schülerdemos ein? Denkt ihr sie bewirken überhaupt etwas?
Hier fielen die Antworten sehr durchwachsen aus. Jedoch kann man allgemein festhalten, dass die Demonstrationen zumindest einen Effekt von Aufmerksamkeit erreicht haben und bei manchen durchaus auch ein schlechtes Gewissen hervorriefen. Die demonstrierenden Schüler zeigen uns auch, dass die jüngere Generation sich für Klimapolitik interessiert. "Trotzdem ist es traurig, dass erst die jungen Leute die ältere Generation darauf aufmerksam machen müssen, dass etwas passieren muss", so eine Mitarbeiterin. Ich finde dieses Statement trifft es auf den Punkt, denn "wenn es um Geld geht, dann ist vielen Konzernen weltweit die Umwelt letztlich egal. Ob Schülerdemos das ändern können?", fügt sie noch hinzu - da können wir nur hoffen.

Wie würdet ihr die Motivation der demonstrierenden Schüler einschätzen?
Wie oben erwähnt war mein Anlass für Umfrage und Artikel die Aussagen von einigen Politikern, Lehrern und Eltern, welche über die demonstrierenden Schüler getroffen wurden.
Ich finde es nicht richtig, alle Schüler über einen Kamm zu scheren, denn jeder einzelne hat andere Beweggründe und Motivationen bei der "fridays for future" Bewegung mitzumachen. Tatsächlich ist es schwer darüber eine passende Aussage zu treffen, wenn man die einzelnen Schüler nicht selbst darüber befragt. "Ich vermute es gibt einige Schüler, die ehrlich für den Klimaschutz demonstrieren, manche, die einfach mal an einer politischen Demo teilnehmen wollen, und andere, die Unterricht vermeiden möchten.", so beschreibt es eine Kollegin. Man kann in diesem Fall nur hoffen, dass es dem Großteil der Demonstranten um die Sache geht. Dafür spricht, dass eine Vielzahl der Schüler sich auch in ihren Ferien versammelt haben, um gemeinsam demonstrieren zu können (siehe hier am Beispiel Karlsruhe). 

Wenn ihr noch zu Schule gehen würdet, wie wäre eure Einstellung gegenüber den Demonstrationen - würdet ihr euch anschließen?
Die Auswertungen meiner Umfrage sind zu dieser Fragestellung Punkt durchweg positiv: Alle Befragten teilen ähnliche Einstellungen und würden an so einer Demonstration teilnehmen. "Generell macht es auch immer Sinn für seine eigene Zukunft zu "kämpfen" und sich dafür einzusetzen, dass man noch so lange wie möglich auf seinem Planeten leben kann", so die Antwort einer Azubikollegin. Eine andere Kollegin sieht die Motivation auch einfach nur darin, der Gesellschaft zeigen zu können, dass man als Schüler die Zukunft mitgestalten kann. Denn vielen Jugendlichen wird fehlendes Interesse an der Politik unterstellt. "Nur um das Gegenteil zu beweisen, würde ich mitgehen", so die Kollegin weiter.
Als Ergänzung ist noch zu nennen, dass alle befragten Personen auch während ihrer Arbeitszeit auf die Straße gehen würden um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren, wenn sie keine Abmahnung oder sogar Kündigung bekommen.

Die oben aufgeführten Aussagen weisen auf, dass auch junge Erwachsene ähnliche Werte in Bezug auf Klimaschutz wie die der Schüler vertreten. Wenn sich an der aktuellen Situation nichts ändert, sieht unsere Zukunft düster aus, das wissen auch schon Schüler der ersten Klasse.
Durch die Demonstrationen geriet die Klimapolitik wieder in den Fokus der Medien - es kamen viele Gespräche und Diskussionen zum Thema Klima/Umweltschutz auf.
Man kann also festhalten: Die "fridays for future" Bewegung zeigt Erfolge auf und jeder demonstrierende Schüler wirkt zu seinem Teil bei diesem Erfolg mit. Da ist es vielleicht auch gar nicht so wichtig, welche Motivation den Einzelnen antreibt, denn nach außen hin stehen alle für das Gleiche: Klimaschutz.

Autor:

Paul Gauch aus Kaiserslautern

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