Der Ebertpark im Wandel der Zeit – neue Chroniken zum Jubiläum

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Ludwigshafen. Der Ebertpark feiert bald 100-Jähriges. Die riesige Parkanlage ist ein Erbe aus den goldenen 20ern. Zum Jubiläum haben Stadtarchivar Stefan Mörz und das Grünflächenamt zwei neue Bücher veröffentlicht.
Stefan Mörz, der auch die Stadtchronik geschrieben hat, erzählt die Geschichte des Parks, von der Entstehung 1925 bis heute. Der Park wurde in jeder Dekade anders genutzt, etwa in der NS-Zeit oder in den 60er und 70er Jahren, als in der Eberthalle noch Fernsehproduktionen stattfanden. Heute gilt er als Ort der Erholung und der Natur.
Das Buch legt einen Fokus auf die Menschen, die den Park prägten, Künstler wie Käthe Burkhardt und Otto Ditscher und Besucher, die den Park über Jahrzehnte hinweg belebt haben. „Der Ebertpark ist ein Spiegelbild der Stadtgeschichte, ein Ort, wo sich gesellschaftliche Entwicklungen und städtische Identität manifestieren“, sagte Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs. Schon die Neuanlage des Parks 1925 zur Gartenbau-Ausstellung sollte der Stadt Ludwigshafen Impulse für neues Wachstum bringen – in einer Zeit voller Krisen für die junge Demokratie durch Besatzung, Unruhen und Jahren, in denen sich die Wirtschaft von der galoppierenden Inflation erholen musste, die nur mit einer Währungsreform 1923 beendet werden konnte. Die Zentralbanken griffen damals durch Anhebung des Leitzins noch nicht steuernd ein. Man lernte aus der Geschichte.
Der Ebertpark war der einzige Ort, wo Radiohören in der französischen Besatzungszone erlaubt war. Der Park wurde nach dem ersten Reichkanzler Ebert benannt, der der Vorgängerpartei der SPD angehörte – ein Bekenntnis zur 1919 etablierten Demokratie. Ergänzend zur Stadt entstand ein neues Viertel um Park und Siedlung, dessen Straßen nach Würdenträgern und Schöpfern der deutschen Demokratie benannt waren.
Bepflanzung geht mit der Zeit
Das Buch „Der Ebertpark und seine Pflanzen“ vom Bereich Grünflächen dokumentiert, wie die Pflanzenwelt des Parks sich bis heute veränderte. „Unsere Bepflanzungskonzepte im Ebertpark zeigen, wie städtisches Grün zukunftsfähig gestaltet werden kann – nachhaltig, pflegeleicht und dennoch von hoher gestalterischer Qualität,“ erklärt Gabriele Bindert, Leiterin des Bereichs Grünflächen und Friedhöfe.
Aus dem Park ist seit 2005 eine zeitgemäße Grünanlage geworden. Die Infrastruktur wurde saniert, Spielplätze, Jugendbereiche, Quellgarten, Rosengarten überplant. Die traditionellen, pflegeintensiven Wechselflorbeete sind durch hitze- und trockenheitsresiliente Gräser und Stauden ersetzt. Sie brauchen weniger Wasser und Pflege, bieten jedoch ästhetische Qualität.
Die Platanen, die bereits 1925 gepflanzt wurden, sind die ältesten Bäume des Parks und bieten wertvollen Schatten. Um den Park zukunftsfähig zu gestalten, werden zunehmend klimaresistente Baumarten wie die Flaumeiche und Französischer Ahorn gepflanzt.
Die Bücher sind ab sofort zu haben
Beide Bücher „Menschen im Ebertpark“ von Dr. Stefan Mörz und „Der Ebertpark und seine Pflanzen“ sind beim Jubiläum am 17. Mai im Ebertpark für wenige Euro erhältlich. Außerdem sind sie ab sofort im Stadtarchiv Ludwigshafen in der Rottstraße 17, im Bürogebäude des Bereiches Grünflächen und Friedhöfe in der Bliesstraße 10 und in der Tourist-Information am Berliner Platz 1 im Angebot. jg/red



Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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