Etliche Bahnen fahren dann im Untergrund
Karlsruhe macht einen Schritt in die Mobilitäts-Zukunft

Die Linien fahren ab Sonntag nicht mehr oberirdisch durch die Kaiserstraße.  | Foto: www.jowapress.de
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Karlsruhe. Es war ein Schritt mit langem Anlauf, aber durch das Verlegen etlicher Bahnlinien in den Untergrund von Karlsruhe, kann die Fächerstadt den ÖPNV weiter voranbringen, die Region zudem an Karlsruhe anbinden. Seit dem Spatenstich am 21. Januar 2010 sind fast 13 Jahr vergangen, nicht alles lief reibungslos und das Thema der Kosten lassen wir an dieser Stelle bewusst weg, aber ab Samstag, 11. Dezember 2021, rollen die ersten Straßenbahnen unter der Stadt durch.

Spötter haben in all den Jahren den Tunnel als „Milliardengrab“ und „kürzesten Tunnel weit und breit“ bezeichnet, die U-Strab zudem als „U-Sträble“, aber unterm Strich ermöglicht es den Stadtplanern einen Schritt in die Zukunft. Jahrelang haben sich Bürger aufgeregt über die „gelben Riesen“, die die Kaiserstraße meterlang versperrten, mitunter das Überqueren der Kaiserstraße gar unmöglich machten: Jetzt ist Raum da, die Kaiserstraße künftig als Flaniermeile zu gestalten.

Der erste Teil der "Kombilösung" ist damit fertig. Wer eine Straßenbahn ab Samstag nutzt, sollte sich drauf einstellen, dass Bahnen, Linien und Strecken sich durch den Tunnel deutlich verändern mitunter!

Tunnelöffnung bringt etliche Änderungen

Bahnfrei ab Sonntag
Die Kaiserstraße wird am Sonntag bahnfrei. Zum „Abschied“ fahren historische Bahnen in einer Ringlinie durch sie Stadt – pandemiebedingt leider ohne Fahrgäste. Das "Wochenblatt" ist am Freitag die Strecke durch die Kaiserstraße noch einmal gefahren - denn ab Sonntag wird etwas Stille hier einkehren. Tagsüber wird das Kurvengeräusch der Bahnen fehlen, das Klingeln, das Rollgeräusch … und peu à peu werden Fußgänger die Kaiserstraße wieder zurückerobern (wenn Radler sie nicht anfahren).

Das Citymarketing der Stadt wird zum Start der Kaiserstraßen-Wandlung die Strecke zwischen Kronen- und Europaplatz bespielen, so deutlich machen, dass die Stadtmitte wieder zu einem Bereich für Fußgänger wird. Grob gesagt wird dafür zunächst alles an „Stadtmobiliar“, was sichtbar ist, entfernt, dann wird modernisiert & dann kommt der neue Belag der Kaiserstraße.

Feierlicher Straßenbahnkorso historischer Bahnen

Kompletter Umbau
Schienen, Oberleitungen, Mülleimer, alte Leitungen im Untergrund, Kanäle, Versorgungskästen etc. Teilweise sind die Sachen in der Kaiserstraße schon seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg dort – und das ist fast 80 Jahre her! „Die technische Optimierung, die mit der Umgestaltung einhergeht, ist notwendig“, erläutert Dennis Fischer, Bereichsleitung Citymarketing bei der „Karlsruhe Marketing und Event“. Dann ist der Flickenteppich, der heute noch zu sehen ist, Vergangenheit. Der neue öffentliche Raum, der so entsteht, ist ziemlich einzigartig in Deutschland, denn nicht viele Städte können solche Maßnahmen im Herzen der Stadt raumtechnisch durchführen.

Noch einige Zeit Baustelle
Von heute auf morgen geschieht das nicht, auch werden erste Einbauten nicht ab kommenden Montag erfolgen, aber Besucher der Innenstadt dürfen sich freuen, denn in der Innenstadt gibt’s trotz Pandemie ein „Advents-Bespielungsprogramm“, das bis zum 23. Dezember läuft. Walking Acts beleben mit Abstand die Kaiserstraße, auch in den Abendstunden, denn diese sind beleuchtet, geben der Kaiserstraße eine besondere Atmosphäre. Um zu zeigen, dass die Bahnen Vergangenheit sind, dass die Straßenmitte nicht mehr für die „gelben Ungeheuer“ genötigt wird, werden diese Künstler bewusst in der Mitte der Straße agieren. „Das wird einen kleinen Einblick geben, was wir im kommenden Jahr planen“, so Fischer.

Ein Programm soll extra für die zentrale Achse in der Stadt aufgesetzt werden – mit kreativen Angeboten, Möblierung, Begrünung und auch Schattenspender. Immerhin stehen künftig rund 9 Meter Straßenbreite zusätzlich zur Verfügung. Mehr Platz bringt neue Möglichkeiten für Aktionen in der Stadt, denn grob überschlagen kommt fast ein Viertel der bisherigen Fläche als neue Fläche hinzu!

Autor:

Jo Wagner

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