Jung, mutig, hungrig: Bugeras Plan für das Duell mit dem FKP

- Alexander Bugera, Trainer des 1. FC Kaiserslautern II, geht mit einem jungen Team ins Aufstiegsduell gegen den FK Pirmasens.
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FCK-II-Coach Alexander Bugera über das Aufstiegs-Endspiel gegen den FKP, Talentförderung – und was der Betzenberg mit Nervosität zu tun hat.
Von Erik Stegner
Kaiserslautern/FCK. Vor dem entscheidenden Oberliga-Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern II und dem FK Pirmasens spricht FCK-U21-Trainer Alexander Bugera über seine junge Mannschaft, die Perspektiven seiner Talente – und die besondere Rolle des Fritz-Walter-Stadions. Am Samstag (15.30 Uhr) geht es auf dem Betzenberg um alles: Der Sieger darf in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga antreten.
„Der Betze ist ein Geschenk – kein Druck“
Herr Bugera, wie groß ist der Druck vor diesem Alles-oder-nichts-Spiel – auch im Hinblick auf die Entwicklung Ihrer Talente?
Bugera: Ich rede ungern von Druck – gerade im Sport finde ich das schwierig. Für unsere Jungs ist das Spiel vor allem eine riesige Chance: ein echtes Endspiel im Fritz-Walter-Stadion. Das ist etwas ganz Besonderes. Die Regionalliga ist dabei gar nicht unser zentrales Ziel. Wir hatten im Sommer einige wichtige Abgänge und nur wenige Zugänge – dafür ist unsere bisherige Saison sensationell gelaufen. Leon Robinson und Mika Haas haben es sogar in den Zweitligakader geschafft. Natürlich haben wir noch Spieler mit Regionalligaformat, aber der FKP ist ein sehr stabiles Team, das in der Rückrunde nur eine Partie verloren hat. Wir werden alles reinhauen – und sehen dann, was am Ende dabei herauskommt.
„Der FKP bringt Erfahrung, wir Tempo und Mut“
Das Hinspiel haben Sie mit 3:0 gewonnen. Was macht den FKP trotzdem so gefährlich?
Bugera: Pirmasens bringt viel Erfahrung mit. Sie haben robuste Innenverteidiger, mit Dennis Krob einen Torjäger, der jedes Jahr seine Trefferquote abliefert, und mit Luka Dimitrijevic einen gefährlichen Offensivspieler. Insgesamt spürt man bei ihnen den Herrenfußball. Wir hingegen sind ein junges Team – aber mit viel Tempo und Mut. Und wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass auch unsere U18- und U19-Spieler Qualität auf den Platz bringen können. Statistisch ist es ein Duell auf Augenhöhe: Die beste Defensive trifft auf die gefährlichste Offensive – genau wie im Hinspiel.
„Durchlässigkeit ist wichtiger als die Liga“
Wie wichtig wäre der Regionalliga-Aufstieg für die Verzahnung mit dem Profikader?
Bugera: Natürlich wäre die Regionalliga ein attraktiver Schritt – sowohl für die Gegnerqualität als auch für die Entwicklung. Aber: Es ist nicht entscheidend. Der Karlsruher SC geht beispielsweise einen erfolgreichen Weg mit U19- und U18-Spielern in der Verbandsliga. Auch bei uns zeigt sich: Leon Robinson kam aus der Verbandsliga und hat es nach oben geschafft, genau wie Mika Haas. Es geht vor allem um die Durchlässigkeit – und die ist keine Frage der Liga. Selbst die 3. Liga ist keine Garantie, wie Borussia Dortmund II zeigt. Entscheidend ist, wie viel Vertrauen und Förderung ein Spieler bekommt.
Personalsorgen vor dem Derby
Wird es Verstärkung aus dem Profikader geben?
Bugera: Nein, das ist ausgeschlossen. Leon Robinson und Mika Haas dürfen aufgrund ihrer Einsätze im Zweitligateam nicht mitwirken.
Wie ist die personelle Lage generell?
Bugera: Leider nicht ideal. Spielmacher Ben Reinheimer hat sich das Wadenbein gebrochen, unser Kapitän Robin Muth fehlt seit drei Wochen wegen Pfeifferschem Drüsenfieber. Wie gesagt: Robinson und Haas sind nicht spielberechtigt. Wir werden also nicht in Bestbesetzung antreten – anders als im Hinspiel. Aber wir haben Spieler wie Tyrese Zeigler und Maksym Bochan hochgezogen und weitere Talente nachrücken lassen. Wir stellen eine junge Mannschaft – die sich sicher nicht versteckt.
„Wir wissen, was wir können“
Was erwarten Sie für ein Spiel – und wie wollen Sie dem Derby Ihren Stempel aufdrücken?
Bugera: Für viele unserer Jungs ist es das erste echte Endspiel. Einige standen vor drei Jahren noch als Balljungen am Spielfeldrand – jetzt laufen sie auf dem Betze auf. Ich bin selbst gespannt, wie sie mit der Situation umgehen – sicher ist der ein oder andere auch nervös. Wir wissen aber, was wir können und müssen das auf den Platz bringen. Natürlich müssen wir gewinnen – das ist Fakt. Aber wir empfinden das nicht als Druck, sondern als Herausforderung. Der FKP geht als Favorit ins Spiel. Sie verteidigen kompakt – teilweise mit Fünferkette und haben den Sieg im Verbandspokal im Rücken – das macht es schwer, Lösungen zu finden. Aber unsere Offensivspieler sind jederzeit in der Lage, den Unterschied zu machen.
🟦 Infobox: Alles Wichtige zum Oberliga-Finale
Partie:
1. FC Kaiserslautern II – FK Pirmasens
Datum:
Samstag, 31. Mai 2025
Anstoß:
15.30 Uhr
Spielort:
Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
Zuschauer:
Erwartet werden bis zu 4000 Fans
Im Vorverkauf wurden bereits über 2000 Tickets verkauft
Tageskassen sind ab 14:00 Uhr geöffnet (Südtribüne und Nordostbereich)
Einlasszeiten:
Das Fritz-Walter-Stadion ist am Spieltag von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet
Parken mit dem Auto:
Der FCK bittet alle Fans um eine frühzeitige Anreise.
Die Stadionparkplätze öffnen um 13:30 Uhr.
Parken auf den Parkplätzen West 1, Süd 1 und Süd 2 ist für FCK-Fans kostenfrei.
Für Rollstuhlfahrer sind Plätze auf Parkplatz Süd 1 reserviert.
Gastfans können Parkplatz Ost kostenfrei nutzen.
Ausgangslage:
– FKP reicht ein Unentschieden zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde
– Der FCK II muss gewinnen
Besonderheit:
Seltenes Derby auf dem Betzenberg zwischen zwei Westpfalz-Teams
Hinweis:
Der Sieger kämpft in der Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga Südwest
Aufstiegsregelung:
Die drei Zweitplatzierten aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, der Oberliga Baden-Württemberg und der Hessenliga treffen in einer Aufstiegsrunde im Modus „Jeder gegen Jeden“ aufeinander. Jede Mannschaft bestreitet ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Die Spiele finden am 3., 6. und 9. Juni 2025 statt. Über den Aufstieg entscheidet eine Mini-Tabelle. Bei Punktgleichheit zählen Tordifferenz und erzielte Tore, im Extremfall entscheidet das Los. Nur der Sieger qualifiziert sich für die Regionalliga Südwest.
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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