Wenn es dunkel wird in Kaiserslautern
Ein Kommentar zur Sicherheit in der Stadt

Kaiserslautern leidet wie viele andere Städte unter einer zumindest gefühlt zunehmenden Kriminalität und Gewaltexzessen | Foto: Ralf Vester
  • Kaiserslautern leidet wie viele andere Städte unter einer zumindest gefühlt zunehmenden Kriminalität und Gewaltexzessen
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Kommentar. Nein, Kaiserslautern ist gewiss keine klassische Schönheit wie so manch andere Stadt á la Heidelberg & Co. Aber es gibt sie weiß Gott, die schönen, heimeligen Ecken und die zahlreichen, gerade auch landschaftlichen Vorzüge, welche die Stadt lebens- und liebenswert machen. Allerdings leidet die Westpfalzmetropole wie viele andere Städte unter einer zumindest gefühlt zunehmenden Kriminalität und Gewaltexzessen.

So gibt es auch in Kaiserslautern diverse Orte, um die man spätabends und in der Nacht besser einen Bogen machen sollte, um erst gar nicht in irgendwelche Scharmützel zu geraten. Vor allem Frauen fühlen sich zum Beispiel am Stiftsplatz, am Willy-Brandt-Platz, am Fackelrondell, im Stadtpark oder auch in der Fußgängerzone alles andere als sicher – und das nicht erst nur, sobald die Dunkelheit angebrochen ist. Man selbst ertappt sich selbst dabei, beim abendlichen Ausgehen im Kopf eine Route zu berechnen, die möglichst stressfrei zu sein verspricht. Eine besorgniserregende Entwicklung!

Rund 3.000 Lautrer Bürger*innen haben vor einigen Wochen einen Fragebogen zum Thema „Sicherheit in Kaiserslautern“ erhalten. Bürgermeisterin Beate Kimmel und der Polizeipräsident bitten die Bevölkerung um Unterstützung und eine Einschätzung zu den Themen Sicherheit und Sauberkeit in der Stadt. Wahrscheinlich wäre ein solcher Aufwand gar nicht nötig, denn eine kleine Fragerunde mit Passanten in der Fußgängerzone würde zu Tage bringen, dass es um die gefühlte Sicherheit in der Stadt nicht sonderlich gut bestellt ist. 

Dem konträr gegenüber stehen die Aussagen aus der jüngsten Sitzung des Lenkungskreises der Initiative Sicheres Kaiserslautern, wonach die subjektiv Wahrnehmung einer Zunahme der Kriminalität sich nicht mit den objektiven Fakten decke. Es gebe keine besorgniserregende Entwicklung und Zwischenfälle in Kaiserslautern. Die Medien würden in den sozialen Medien Effekthascherei betreiben und die Ereignisse verzerrt darstellen. Grundsätzlich befinde man sich auf einem guten Weg. Ob das allerdings auch weite Teile der Lautrer Bevölkerung so sehen, darf zumindest in Frage gestellt werden. Die ersten Reaktionen in eben jenen sozialen Medien auf diese Einschätzungen sind entsprechend eindeutig.

An den Einsatzkräften und der Arbeit der Polizei selbst liegt das gewiss nicht. Die machen in und um Kaiserslautern im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen prima Job. Die im Landesvergleich hohe Aufklärungsrate der Kriminalfälle kommt nicht von ungefähr. Aber die Polizei ist personell zu unterbesetzt, um durch noch mehr Präsenz dem Ganzen einen Riegel vorschieben zu können. Kriminalität gab es schon immer und es wird sie immer geben. Sehr wahrscheinlich ist die reine Häufigkeit von Straftaten gar nicht mal so deutlich erhöht im Vergleich zu früher. Aber die Qualität und Schärfe von Gewaltexzessen, Belästigungen etc. hat zugenommen.

Freilich lindert eine Aufstockung des Polizeipersonals zumeist nur die Symptome und packt das Übel der Kriminalität nicht an der eigentlichen Wurzel. Aber es wäre dennoch ein wichtiger Baustein der Problemlösung. Auch Überwachungskameras an den aufgeführten Brennpunkten dürfen kein Tabu mehr sein – Datenschutz und Kosten hin oder her. Auch andere wie Kaiserslautern finanziell nicht auf Rosen gebettete Kommunen bekommen das hin. Mit einem "weiter so" kehrt ein Gefühl der Sicherheit in der Bevölkerung von Kaiserslautern nur schwerlich zurück.

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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