Offener Brief der Schülervertretung an die Landesregierung
Dringend schärfere Maßnahmen gefordert

Foto: Ralf Vester

Offener Brief bezüglich der Corona-Situation an Schulen (Kaiserslautern, den 08.11.2020)

Sehr geehrte Landesregierung von Rheinland-Pfalz,
sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer,
sehr geehrte Ministerin Frau Dr. Hubig,

wir wenden uns in Form dieses offenen Briefes an Sie. Dieser Brief stammt von zahlreichen Schulen aus Stadt und Kreis Kaiserslautern.

Kaiserslautern liegt derzeit bei 152 Fällen in den letzten sieben Tagen (Stand 05.11.2020). Dies sind allerdings nur die Fälle, die bekannt sind. Hinzu kommt, dass immer mehr Schulen von Corona-Fällen betroffen sind und man leider nur schwer noch behaupten kann, dass Schulen nicht zum Infektionsgeschehen beitragen würden. Ein Schulalltag unter Einhaltung der AHAL-Regeln ist nur schwer umsetzbar, denn es mangelt an Desinfektionsmittel, vor allem aber an Plexiglas-Wänden. Diese sind in vielen Schulen lediglich in den Sekretariaten installiert, nicht aber am Lehrer*Innenpult oder zwischen den Schüler*Innen. Dort wären sie aber zwingend notwendig.

Neben der ganzen Kritik, ist es uns aber auch ein Anliegen, folgendes zu betonen: Die neueste Corona-Verordnung ist richtig und wichtig und die Lage ist ernst und wir empfinden die Maßnahmen als notwendig. Doch der Ernst der Lage spiegelt sich nicht in der Handhabung der Schulen und KiTas wider. Wir sind uns darüber bewusst, dass die Betreuung der Kinder und auch das Recht auf Bildung absolute Priorität haben und unverzichtbar sind und dass letzten Endes die Einschränkung dieser Bereiche auch das letzte Mittel zur Bekämpfung der zweiten Welle sein muss. Dieses Mittel brauchen wir jetzt aber dringend.

Acht Schulen in Kaiserslautern sind aktuell betroffen (Stand: 05.11.2020) und es wäre naiv zu behaupten, dass nicht mehr dazu kommen werden. Das Gesundheitsamt kommt mit der Nachverfolgung nicht mehr hinterher. Was wir damit sagen wollen: Es ist die Zeit gekommen, schärfere Maßnahmen zu treffen.

Hierfür gibt es zahlreiche Konzepte. Wir sind gegen ein komplettes Online-Modell, denn auch wir sind der Meinung, dass es eine Situation, wie wir sie im März und April hatten, nicht noch einmal geben darf. Doch würden wir jetzt fortfahren wie bisher, würden wir in spätestens zwei Wochen genau an den Punkt kommen, an dem wir diese scharfen Einschränkungen benötigen.

Daher bitten wir Sie um die Einführung eines Hybrid-Systems. Alle Schüler*Innen der Jahrgangsstufen 8 bis 13 würden demnach, beispielsweise, im Tages- oder Wochenwechsel, kommen. Eine andere Option wäre es, für die oben genannten Stufen ein reines Online-Modell einzuführen und diese lediglich für Klausuren in die Schulen zu holen. Auf diese Weise wird die Schüler*Innenzahl massiv verkleinert und die Schulen werden leerer. Dies hätte zur Konsequenz, dass wieder mehr Kontakte nachverfolgt werden könnten und das Infektionsrisiko um einiges abnehmen würde.

Wir wissen, dass die aktuelle Lage ernst ist und es nicht einfach ist, eine Entscheidung zu treffen. Schließlich sehen auch wir die Schwierigkeit, Jugendliche aus bildungsschwachen Familien im Online-Format gleichermaßen zu fördern, wie Jugendliche aus bildungsstarken Familien. Doch wir möchten auch darauf verweisen, dass es nicht zielführend sein kann, wenn Schüler*Innen dann aufgrund von Quarantäne und Erkrankung zu Hause bleiben müssen, wenn Sie sich in der Schule anstecken würden.

Liebe Frau Dr. Hubig, liebe Frau Dreyer,
wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre herausragende Arbeit unter diesen schwierigen Bedingungen. Sie haben die Krise bisher mit großem Erfolg, viel Fingerspitzengefühl und überaus großem Engagement bewältigt. Doch der aktuelle, bundesweite Kurs: ,,Schulen und KiTas müssen geöffnet bleiben, denn Sie sind keine Infektionsherde“ geht leider, und wir bedauern dies wirklich sehr, nicht auf.

Wir haben Angst und fühlen uns nicht sicher. Wir Schüler*Innen, Lehrer*Innen und Erzieher*Innen sehen uns als Kollateralschaden dieser Krise. Wir respektieren Ihre Entscheidungen, dieser Brief fordert aber mehr Maßnahmen. Denn nur wenn wir jetzt handeln, können wir es schaffen das Virus einzudämmen.

Wir bedanken uns schon jetzt für ihre Aufmerksamkeit und hoffen auf baldige Reaktion.

Bleiben Sie gesund!

Mit freundlichen Grüßen

Sara Brisch, Vorstandsvorsitzende
für den Vorstand der Stadt-/Kreisschüler*Innen-Vertretung Kaiserslautern und stellvertretend für die breite Schülerschaft

Die Kreis - / Stadtschüler*Innenvertretung vertritt die Interessen der Schüler*Innen folgender Schulen:

Im Kreis Kaiserslautern:
Berufsbildende Schule Landstuhl; Private BBS Landstuhl Haus Nazareth; Private Berufsbildende Schule Nikolaus-von-Weis Landstuhl; Hans-Zulliger-Schule FSP Lernen Enkenbach-Alsenborn, Jakob-Weber-Schule FSP Lernen Landstuhl; Schule mit den FSP motorische und ganzheitliche Entwicklung Landstuhl; Freie Waldorfschule Westpfalz Otterberg; Reichswald-Gymnasium Ramstein-Miesenbach; Sickingen-Gymnasium Landstuhl;Integrierte Gesamtschule Enkenbach-Alsenborn; Integrierte Gesamtschule Am Nanstein Landstuhl; Integrierte Gesamtschule Bettina von Arnim Otterberg; St.-Katharina-Realschule Landstuhl; Realschule plus Bruchmühlbach-Miesau; Realschule plus Queidersbach; Realschule plus Ramstein-Miesenbach; Westpfalzschule Weilerbach

In der Stadt Kaiserslautern:
Berufsbildende Schule - Meisterschule für Handwerker; Berufsbildende Schule I Technik; Berufsbildende Schule II - Wirtschaft und Soziales; Fritz-Walter-Schule FSP Lernen; Schule am Beilstein FSPe ganzheitl. Entwicklung; Paul-Gerhardt-Schule Kaiserslautern - christliche Privatschule; Albert-Schweitzer-Gymnasium; Burggymnasium Kaiserslautern; Gymnasium am Rittersberg; Heinrich-Heine-Gymnasium; Hohenstaufen-Gymnasium; St.-Franziskus-Gymnasium Integrierte Gesamtschule Bertha-von-Suttner; Integrierte Gesamtschule Goetheschule; St.-Franziskus-Realschule; Kurpfalz-Realschule plus; Lina-Pfaff-Realschule plus

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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