Stiftung übergibt Abschlussbericht des Projekts „KlimawandelAnpassungsCOACH_RLP“
Einjähriges Coaching für die Stadt Germersheim

Christian Kotremba, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Carolin Rethorn, Klimaschutzmanagerin der Stadt Germersheim, Bürgermeister Marcus Schaile, Hans-Joachim Ritter, Vorsitzender der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. sowie Dr. Sascha Hofmann, Beigeordneter der Stadt Germersheim | Foto: ps
  • Christian Kotremba, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Carolin Rethorn, Klimaschutzmanagerin der Stadt Germersheim, Bürgermeister Marcus Schaile, Hans-Joachim Ritter, Vorsitzender der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. sowie Dr. Sascha Hofmann, Beigeordneter der Stadt Germersheim
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Germersheim/Rülzheim.  Im Rahmen des dreijährigen Projekts „KlimawandelAnpassungsCOACH_RLP“ coacht die Stiftung für
Ökologie und Demokratie aus Rülzheim, 15 rheinland-pfälzische Kommunen im Hinblick aufAnpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. An dem Projekt, das vom Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wird, hat neben dem Landkreis Germersheim
auch die Stadt Germersheim teilgenommen.
Am 25. Juni fand im Rathaus der Stadt Germersheim dasAbschlussgespräch mit Bürgermeister Marcus Schaile, dem Beigeordneten Dr. Sascha Hofmann, der
Klimaschutzmanagerin Carolin Rethorn und Benjamin Berger sowie seitens der Stiftung, ihrem
Vorsitzenden Hans-Joachim Ritter und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Kotremba statt,
bei dem Abschlussbericht seitens der Stiftung an die Stadtspitze übergeben wurde.

Das Projekt „KlimawandelAnpassungsCOACH_RLP“ begann zu einem Zeitpunkt, als die Erinnerungenan den Dürresommer 2018 noch frisch im Gedächtnis waren. Vor allem der niedrige Wasserstand des
Rheines hat für Eindruck gesorgt. Die enorme Hitze des Sommers 2019 hat die Notwendigkeit, sich an
die Folgen des Klimawandels anpassen zu müssen, noch bestärkt.
Ein besonderer Fokus lag daher bei dem Umgang mit Hitzewellen in Germersheim. Während der
ersten Hitzewelle im Juni 2019 wurden Profilmessfahrten mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in
Germersheim durchgeführt. Dabei wurden morgens, mittags und abends die Temperatur und die
Luftfeuchtigkeit entlang einer vorher festgelegten Route mit einem speziellen Messfahrzeug

gemessen. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Hitzeentwicklung im Stadtgebiet vonGermersheim und dienten als Grundlage für weitere Maßnahmen.

Klar wurde durch die Ergebnisse, dass vor allem vulnerable Menschengruppen, also Kinder, ältereMenschen und Menschen mit chronischen Krankheiten, besonders vor den Gefahren zu hoher
Temperaturen geschützt werden müssen. Die Stadt Germersheim erarbeitet derzeit Strategien um
die Bevölkerung vor Hitzewellen zu Schützern und wird im Frühsommer damit beginnen durch

Öffentlichkeitsarbeit vor den Gefahren von Hitzewellen zu warnen und Handlungsoptionenaufzuzeigen. „Die Gesundheit der Bevölkerung liegt uns in Germersheim sehr am Herzen; darum
nehmen wie die Erkenntnisse aus den Profilmessfahrten mit dem Deutschen Wetterdienst sehr
ernst,“ sagt Bürgermeister Marcus Schaile über die Untersuchungsfahrt.

Wie zu erwarten war, ist die Hitzeentwicklung in dicht bebauten und versiegelten Stadtteilen amgrößten, während Grünflächen und fließendes Wasser einen kühlenden Effekt haben.
Die Stadt Germersheim hat zwar bereits mit mehr als 700 Hektar Grünfläche einen hohen
Vegetationsanteil, allerdings gibt es in den Stadtkernen von Germersheim und Sondernheim stark
versiegelte Flächen, die sich im Sommer aufheizen und bei denen aufgrund der Architektur auch nur
wenig Wärmeaustausch durch Luftbewegung möglich ist. Hier soll künftig nach Möglichkeiten auf
gezielte Begrünung gesetzt werden um einen kühlenden Effekt zu erreichen.

Ein großer Trend im Gartenbau sind derzeit die sogenannten Steingärten. Steingärten haben aberstark negative Auswirkungen auf das Mikroklima, die Biodiversität und den Wasserhaushalt. Aus
diesem Grund möchte die Stadt Germersheim künftig als gutes Beispiel voraus gehen und unnötige
Versiegelung vermeiden. Dabei wir auf die vermehrte Nutzung von Staudenpflanzen gesetzt. Eine
Medienkampagne soll die Öffentlichkeit über den negativen Effekt von Steingärten aufklären.
Auch bei der Wahl der Pflanzen spiele der Klimawandel eine Rolle. Baumarten, die über
Jahrhunderten hinweg das Stadtbild geprägt haben, haben vor allem im Sommer, aufgrund von
hohen Temperaturen und Wassermangel, Probleme anzuwachsen. Andere Baumarten aus südlichen

Regionen kommen mit dem Frost im Germersheimer Winter nicht zurecht. Falsch platzierte Bäume,die die Luftzirkulation behindern, können für das Mikroklima ebenso schädlich sein wie zu wenig
Vegetation. Daher ist ein strategisches Vorgehen bei der Wahl der Baumart und der Standorte
notwendig.
„Wir haben bereits einen Fokus auf die Bäume in Germersheim gesetzt. Derzeit prüfendie Mitarbeiter der Verwaltung anhand der Baumvorschläge der Stiftung, welche Baumarten für
unsere Stadt künftig in Frage kommen und an welchen Standorten wir noch weitere Bäume pflanzen
können,“ erklärte Bürgermeister Schaile. „Auch die Bürger sollen dabei mit Aktionen wie den
Bürgerbäumen und einer Pflanzaktion im Rahmen des Freiwilligentages 2020 beteiligt werden.“

Beim Thema Bauen und Sanieren soll künftig nicht nur der Klimaschutz, sondern auch dieKlimaangepasstheit berücksichtigt werden. Passiver Hitzeschutz und Gebäudebegrünung sollen in
Zukunft vermehrt zum Einsatz kommen und vor Wärmeinseln und überhitzten Innenräumen
schützen.
In Workshops mit Schlüsselpersonen aus der Stadtverwaltung, den Stadtwerken Germersheim und
der Wohnbau Germersheim GmbH wurde über die zukünftige Entwicklung des Klimas in der Region
und die Auswirkungen auf die Stadt Germersheim gesprochen. Strategien zur Anpassung an das
künftige Klima in Germersheim wurden angestoßen und Impulse gesetzt. Bürgermeister Schaile
dankte der Stiftung für Ökologie und Demokratie  für das einjährige Coaching. ps

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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