Neuer Kurs beginnt 2024
Das Spirituelle der Kirchen erfahrbar machen

Kunsthistorikerin Martina Langel aus Köln (direkt am Fenster) gibt Tipps, wie sich in der Speyerer Gedächtniskirche Schwerpunkte für eine Führung finden | Foto:  lk/Wagner
  • Kunsthistorikerin Martina Langel aus Köln (direkt am Fenster) gibt Tipps, wie sich in der Speyerer Gedächtniskirche Schwerpunkte für eine Führung finden
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Speyer. „Kirchenräume lebendig machen“ – so lautet der Titel der kirchenpädagogischen Aus- und Fortbildung, die die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und das Bistum Speyer anbieten. Der Name ist Programm: Interessierte lernen, wie sie Kirchenführungen zu sinnlichen Erlebnissen machen. Am Wochenende hat sich die Gruppe zum letzten Ausbildungsmodul in Speyer getroffen. Für den kommenden Kurs gibt es schon jetzt Interessenten.

Die kirchenpädagogische Aus- und Fortbildung ist ein Dauerbrenner. Seit 20 Jahren gibt es das Angebot, das gerne angenommen wird. Zum Beispiel von Evelin Urban. Sie nimmt schon zum zweiten Mal teil. In ihrer ersten Runde hatte sie ein Modul versäumt, das sie nachholen wollte. Doch jetzt durchläuft sie noch einmal den kompletten Kurs, denn „es ist immer wieder anders“, schwärmt sie. Das hänge nicht nur von unterschiedlichen Referenten und Referentinnen ab und neuen Fragen, die gestellt werden, sondern ganz wesentlich von der Gruppe. Jede und jeder hat die Aufgabe, die anderen durch die Heimatkirche zu führen. So waren die Teilnehmenden des laufenden Kurses nicht nur in der Pfalz, sondern auch im Saarland und in Hessen unterwegs. „Die Gemeinschaft ist klasse, wir sind ein Team“, betont Evelin Urban.

Auch Birgit Weindl lobt die Gruppe. Sie ist Kunstbeauftragte der Landeskirche und organisiert die kirchenpädagogische Ausbildung. Auch sie erlebt dabei immer wieder Neues. Sie berichtet von außergewöhnlichen Einfällen, wie Probeführungen gestaltet werden. Eine Teilnehmerin tüftelte ein Quiz um Sankt Martin aus, in einer anderen Kirche „badete“ die Gruppe im Licht der Kirchenfenster. Für Birgit Weindl sind dies gute Beispiele, wie das Spirituelle der Kirchen erfahrbar wird. Ziel der Ausbildung ist schließlich, nicht nur blanke Fakten zu vermitteln, sondern Erlebnisse mit Aha-Effekt zu schaffen.

Die Teilnehmenden beschäftigen sich natürlich auch mit der Theorie, aber eng mit der Praxis verbunden. „Teil der Ausbildung ist, die Sprache der Kirchengebäude lesen zu können“, erläutert Birgit Weindl. Um die versteckten Botschaften der Gotteshäuser zu entschlüsseln, erhalten die Teilnehmenden Wissen über das Christentum, Theologie, katholische und evangelische Liturgie, Kirchenmusik, Kunstgeschichte und Architektur. Dazu kommen Methodentraining, Rhetorik und Recherche in Archiven. Am vergangenen Wochenende war die Gruppe im Zentralarchiv der Landeskirche zu Gast, befasste sich mit Gotik, Barock, Historismus und dem Kirchenbau im 20. Jahrhundert. Zu den Themen besuchte sie die Gedächtniskirche der Protestation sowie die Kirchen St. Joseph und St. Konrad.

Die Themen werden in einzelnen Modulen behandelt, die auch einzeln gebucht werden können. Die komplette Ausbildung erstreckt sich über anderthalb Jahre und ist vom Bundesverband Kirchenpädagogik anerkannt. Wer 120 Ausbildungsstunden absolviert, eine Probeführung übernimmt und diese in einer Hausarbeit darstellt, erhält ein Zertifikat.

Sehr unterschiedliche Menschen nehmen am Kurs teil - und durchaus nicht nur jene, die der Kirche nahe stehen. Gäste- und Kulturführerinnen sind darunter, Juristen oder Pädagogen wie Jonas Kalweit. Der angehende Grundschullehrer hat nach Methoden gesucht, wie sich Kinder und Jugendliche den Kirchenraum erschließen können. Verschiedene Anregungen hat er in der Ausbildung kennengelernt – und schon ausprobiert. Kinder lieben es, auf die Empore zu gehen, berichtet er. Von dort aus haben sie einen guten Überblick.

Der nächste Ausbildungskurs zum Kirchenführer beziehungsweise zur Kirchenführerin startet 2024. Im November gibt es einen kostenfreien Schnuppertag. Interessierte können sich bereits jetzt bei Birgit Weindl (birgit.weindl@evkirchepfalz.de) vormerken lassen. Die gesamte Ausbildung kostet rund 800 Euro. Gemeinden können sich an den Kosten beteiligen oder sie ganz übernehmen.

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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