Virtuell und interaktiv
Kunst trifft digitale Innovation

- Foto: (c) Urheberrechte an allen Bildern liegen bei Dagmar Woyde-Koehler
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Ein Künstler stirbt, bevor er sein Werk der Welt zeigen kann. Posthum reist seine Kunst um die Welt. Maori in Neuseeland, Studierende in Uganda, Wissenschaftler bei einem Symposium in San Francisco, ja sogar Manager einer Konferenz in Wien sind fasziniert von seinen Bildern. Was hat diesen Künstler interessiert und inspiriert?
Der Name des Künstlers ist OUBEY. Und die Frage nach den Quellen seiner Inspiration beantwortet ein virtueller Erlebnisraum: der OUBEY MINDSPACE. Auf interaktive, spielerische Weise kann man hier entdecken, was diesen Künstler begeisterte und inspirierte - von Astrophysik, Raumfahrt und ScienceFiction über Philosophie, Evolutionsgeschichte und Lyrik bis hin zur Musik, zur Filmkunst und der Welt der Comics. Durch immersive Erzählungen, visuelle Inhalte und persönliche Einblicke können die BesucherInnen OUBEYs Gedankenwelt kennenlernen und die interdisziplinären Verknüpfungen nachvollziehen, die in seiner Kunst zum Ausdruck kommen.
Die Erlebnisreise spielt sich auf zwei Monitoren ab - einem großen Bildschirm, auf dem die Gedanken in farbprächtigen Bildern, begleitet von Klangbildern, Musikstücken und Sounds lebendig werden. Und einem Touchscreen davor, auf dem jeder frei wählen kann, welchen der sechs atmosphärisch vollkommen unterschiedlich gestalteten Räume er oder sie zuerst besuchen möchte. In einem der Räume angekommen, eröffnen sich weitere Welten, die man durch Anklicken eines Punkts eröffnen kann. Dazu gibt es Artefakte aus dem Alltagsleben des Künstlers und es werden auch einige Hintergrundgeschichten erzählt.
Die Artefakte findet man, indem man kleine versteckte Polaroidfotos anklickt. Wenn man alle zwölf gefunden hat, öffnet sich der Link zu einer OUBEY MINDSPACE Playlist auf Spotify. Sie enthält alle Musikstücke aus dem MINDSPACE in voller Länge und dazu noch viele an der Musiktitel von Musikern und Komponisten und Sängern, die für OUBEY eine besondere Bedeutung hatten.
Für mich ist es das erste Mal, dass ich den OUBEY MINDSPACE in dieser Weise öffentlich präsentiere. Bisher steht er seit seiner Premiere im ZKM Karlsruhe seit März Menschen in aller Welt kostenfrei im Internet zur Verfügung. Und mehr als eine Million Menschen haben ihn via Internet seither bereits besucht. Nun kann ich selbst aber zum ersten Mal die unmittelbare Resonanz anderer Menschen auf diese innovative Präsentationsform miterleben. Das ist für mich ein ebenso intensives Erlebnis wie der Besuch des OUBEY MINDSPACE für die Gäste.
„Für uns war es ein Abenteuer, OUBEYs Welt digital neu zu erfinden“ sagte Ole Leifels von Kubikfoto³, dem Team, das den OUBEY MINDSPACE in zweijähriger Zusammenarbeit gemeinsam mit mir konzipiert und dann auch produziert hat. Hierfür wurden sie übrigens kürzlich erst mit dem begehrten Red Dot Design Award ausgezeichnet. Und er fügte hinzu: "Der MINDSPACE zeigt, dass Technologie nicht kühl sein muss. Sie kann durchaus berühren, neugierig machen und Brücken schlagen zwischen Kunst, Wissenschaft und Publikum“. Dass das so ist, haben bisher alle Gäste des Kulturbeutels bestätigt, die den OUBEY MINDSPACE besucht haben.
Das Kulturbeutel Festival im Alten Stadtsaal von Speyer bietet seinen Gästen in diesem Jahr den OUBEY MINDSPACE als Überraschung außerhalb des offiziellen Programms. Am Eingang zum Theater verbirgt sich hinter einem schwarzen Vorhang dieser Erlebnisraum der besonderen Art. Jeder kann ihn jeden Tag zwischen 17 und 19:30 Uhr besuchen, der Eintritt ist frei.
Am Sonntag, den 12. Oktober um 19:30 Uhr endet das Gastspiel des OUBEY MINDSPACE in Speyer.




Autor:Dagmar Woyde-Koehler aus Speyer |
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