Corona-Krise: Schulen in Mannheim
Stadt Mannheim hat Luftqualität im Blick

Die Stadt Mannheim untersucht die Luftqualität in Schulen. | Foto: Pixabay
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Corona. Die Stadt Mannheim hat in den vergangenen vier Wochen die Luftqualität in Mannheimer Schulen stichprobenartig untersucht. In drei Pilotschulen wurde mit Hilfe sogenannter CO²-Ampeln die Luftqualität und der Einfluss des regelmäßigen Lüftens geprüft und dokumentiert. Die Ergebnisse liegen nun vor und bestätigen in der Praxis die Empfehlungen des Landes. Im nächsten Schritt wird die Stadt einen Versuch mit mobilen Luftreinigungsgeräten starten, um deren Nutzen und Praxisreife zu prüfen.

Auch Mannheimer Schulen waren zuletzt von Corona-Infektionen betroffen. Dabei wurden zumeist Infektionen aus dem privaten Umfeld oder Sportgeschehen in die Schulen getragen. In einzelnen Fällen kam es auch zu Infektionen im direkten Kontakt, also von engen Kontaktpersonen von bereits Infizierten. Derzeit gib es keine Erkenntnisse, dass auch Übertragungen durch Aerosole im Klassenzimmer stattgefunden hätten. Dennoch beobachtet die Stadt Mannheim die Luftqualität in den Mannheimer Schulen sehr aufmerksam.

Dauerlüften ist nicht empfehlenswert

Seit Anfang Oktober hatte die Stadt den Einsatz sogenannter CO²-Ampeln in drei Schulen getestet, deren Präsenzbetrieb mit unterschiedlichen Anforderungen einhergeht. Es handelt sich um eine berufliche Schule, ein Ganztagesgrundschule sowie um eine Ganztagesrealschule. Der CO²-Gehalt wird dabei als Hinweis auf die Luftqualität und die mögliche Anreicherung von Aerosolen gelesen. Die Ergebnisse dieser Tests in liegen nun vor. Sie bestätigen, dass die neue Vorgabe des Landes zu Lüftungen in Schulen – alle 20 Minuten drei bis fünf Minuten Stoßlüften – funktioniert und eine ausreichende Luftqualität sicherstellt. Ein ständiges Kippen der Fenster ist dagegen nicht sinnvoll, da es nicht die gewünschte Luftqualität bringt und zu ständiger Kühle und damit potenziell zu Erkältungen führt. Es ist sinnvoll, alle 20 Minuten drei bis fünf Minuten stoßzulüften, wenn möglich sogar Querlüftung. Dadurch sinkt die Raumtemperatur nur kurzzeitig um wenige Grad ab und ein Luftaustausch findet statt. Die Stadt empfiehlt daher, sich an die Vorgaben des Landes zu halten, permanent gekippte Fenster oder Dauerlüften sind nicht erforderlich. Darüber hinaus ermöglicht die Stadt Mannheim allen Schulen eine solche CO²-Ampel anzuschaffen und vor Ort die Wirksamkeit der Lüftung zu überprüfen. Die CO²-Ampeln helfen vor allem in der Praxis eine verlässliche Einschätzung zum regelmäßigen und adäquaten Lüften zu gewinnen.

Mobile Luftreinigungsgeräte werden getestet

Als ein weiteres Hilfsmittel für eine gute Luftqualität werden derzeit auch mobile Luftreinigungsgeräte diskutiert. Die Stadt Mannheim will auch deren Praxisfähigkeit im Schulbetrieb testen. Diese Geräte sollen dort als ergänzendes Hilfsmittel getestet werden, wo eine Lüftung besonders schwierig ist. Diese Geräte arbeiten mit Filtertechnik und wälzen die im Raum befindliche Luft um, das Lüften ersetzen sie nicht. Ein großflächiger Einsatz der Luftreinigungsgeräte ist derzeit nicht angedacht. Die Stadt beobachtet aber sorgsam das weitere Geschehen und die Fachdebatte um diese Geräte.

Gesundheitsbürgermeister Dirk Grunert erklärt dazu: „Nach allen Erkenntnissen, die uns derzeit vorliegen, besteht für Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte kein erhöhtes Risiko, sich durch die Luftqualität in Mannheimer Schulen mit dem Coronavirus zu infizieren. Das ist eine gute Nachricht. Nichtsdestotrotz ist die Verunsicherung bei Schülern, Eltern und Lehrkräften verständlicherweise vorhanden. Als Stadt testen wir daher verschiedene Hilfsmittel wie CO²-Ampeln und Luftreinigungsgeräte um neue Erkenntnisse zu gewinnen und gegebenenfalls kurzfristig aktiv werden zu können. Die CO²-Ampeln haben uns gezeigt, dass die aktuelle Lüftungsstrategie funktioniert. Nun testen wir Luftreinigungsgeräte, um auch hier Erfahrungen im Schulbetrieb zu gewinnen. Wir würden uns wünschen, dass es eine wissenschaftlich begleitete Test-Strategie für Schulen von Seiten des Kultusministeriums gäbe und daraus resultierende klare Empfehlungen und Vorgaben, die eine verlässliche Orientierung ermöglichen sowie eine finanzielle Unterstützung für die Tests mit Luftreinigungsgeräten. Derzeit müssen wir als Kommune für das Kultusministerium einspringen.“ ps

Autor:

Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße

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