„Kirche ist Partner der Stadt und in der Stadt“
Neujahrsempfang des Katholischen Stadtdekanats Mannheim

Sternsinger beim Neujahrsempfang | Foto: kathma.de/Schuhmann
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Mannheim.  Beim Neujahrsempfang des Katholischen Stadtdekanats Mannheim haben Dekan Karl Jung ebenso wie Bürgermeister Dr. Volker Proffen, der evangelische Dekan Ralph Hartmann und Dekanatsratsvorsitzender Hansheinrich Beha vor knapp 250 Gästen das gemeinschaftliche Engagement für und mit den Menschen in der Quadratestadt betont. „Kirche ist Partner der Stadt und in der Stadt“, bekräftigte Jung. Besonders hoben dabei alle Redner das ehrenamtliche Engagement hervor und wie wichtig es sei, zu erkennen, was Menschen aktuell brauchen.

Begegnung mit Kirche an „Anders-Orten“

Über die Wünsche und Erwartungen der Menschen an Kirche, habe man insbesondere auf der Bundesgartenschau 2023 viel gelernt, waren sich die Dekane Jung und Hartmann einig. Es sei deutlich geworden, dass Kirche nicht sofort als solche erkennbar sein müsse, so Hartmann. Kirchliche Tradition sei eine Schatzkiste, die man öffnen könne, wenn Menschen das brauchen. Gelernt habe man zudem, „dass Kirche neben den traditionellen Orten auch mehr an „Anders-Orten“ präsent sein muss“, sagte Jung. Er ermutigte, dazu Ideen und Initiativen beizutragen. Bürgermeister Proffen schlug darauf einen „rollenden Gottesdienst“ vor. Applaus gab es zudem für seinen Dank an die Kirchen für den ökumenischen MöglichkeitsGarten. Der habe, so Proffen, eine bedeutende Rolle für die Erfolgsgeschichte dieser BUGA gespielt. Einen besonderen Dank richtete er dabei an die vielen Ehrenamtlichen vor Ort.

Ehrenamt als „Gleichnis der Gemeinschaft“

Im kirchlichen Ehrenamt sieht der katholische Stadtdekan Karl Jung ein „Gleichnis der Gemeinschaft“ schlechthin. Es knüpfe am und im Leben der Menschen an und wirke als Brückenbauer auf unterschiedlichen Ebenen. „In Seelsorge, Begleitung, Caritas, liturgischem Feiern und Miteinander geschieht viel Gutes“, so Jung. Denn Kirche sorge damit für guten sozialen Kitt, sei für Menschen da und bereichere das Leben vieler in Mannheim.
Eine Aussage, die der Bürgermeister für Finanzen, Beteiligungsvermögen, IT, Sicherheit und Ordnung der Stadt Mannheim aufgriff. Als „unverzichtbare Beiträge“ zur Attraktivität und Vitalität der Quadratestadt wie auch für das friedliche Miteinander stellte er das Engagement der Kirchen, der konfessionellen Verbänden und der ehrenamtlich Aktiven heraus. Dass es eine Verbindungen zwischen konfessioneller Bindung und ehrenamtlichen Engagement gäbe, führte der evangelische Dekan Ralph Hartmann aus. Seien doch laut Statistik rund 50 Prozent der konfessionell gebundenen Menschen ehrenamtlich tätig, während lediglich ein Drittel der Konfessionslosen ein Ehrenamt ausübten.

Wertschätzendes Miteinander

Karl Jung wünscht sich daher mit Blick auf das Miteinander in der Stadt weiterhin eine gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung – von Seiten der Stadt beispielsweise im Bereich der Kitas. Um gesellschaftlichen und innerkirchlichen Veränderungen gemeinsam begegnen zu können, brauche es Wertschätzung. Das ergäbe sich, wie es Dekan Hartmann angelehnt an die ökumenische Jahreslosung - „Alles, was ihr tut, das lasst in Liebe geschehen“ – ausführte: aus eben dieser „Liebe als Haltung!“ Oder wie Dekan Jung es formulierte: „Wenn tragende Mitte des menschlichen Zusammenlebens die Erkenntnis ist, dass alle Menschen Gottes Kinder sind, dann führt diese Erkenntnis zu einer soliden Grundlage für Respekt, Toleranz und Menschfreundlichkeit!“ Der Vorsitzende des Dekanatsrats, Hansheinrich Beha, ermutigte die Anwesenden: „Bleiben Sie der Kirche treu – es lohnt sich: für die Kirche und Sie selbst!“

Personelle und inhaltliche Neuausrichtung

Wenngleich 1687 Menschen im vergangenen Jahr aus der Katholischen Kirche in Mannheim ausgetreten seien, gelte es, so Dekan Jung, diese nicht abzuschreiben. „Viele von Ihnen tragen weiterhin eine Sehnsucht nach Gott und einer Gemeinschaft von Menschen im Herzen.“ Daher sehe Jung auch die „Kirchenentwicklung Mannheim“ als einen wichtigen „Anders-Ort“. Genau hier gehe es darum, „Kirche weiter zu entwickeln. Kirche wird sich verändern und neu ausrichten!“ Wie diese Veränderung aussehen wird, soll ein Pastoralplan grundlegen. „Darin liegt die Chance von Innovation, neuem Blickwinkel auf die Anliegen der Menschen und Zeichen der Zeit“, so der Stadtdekan. Unterstützung hierbei sicherte Beha zu: „Wir alle sind weiterhin bereit, für die Kirchenentwicklung vor Ort Verantwortung zu übernehmen.“
Eine Veränderung, die für den 1. Januar 2026 bereits feststeht, ist der Name der neuen Pfarrei. Das bisherige Dekanat wird dann Pfarrei St. Sebastian Mannheim heißen. Ebenfalls bekannt ist die Struktur der neuen Leitungsebene, die aus leitendem Pfarrer, Stellvertreter, leitendem/r Referenten/in und Pfarreiökonom/in bestehen wird. Wer ab 1.1.2026 leitender Pfarrer sein wird, soll am 20. Januar in den Gottesdiensten bekanntgegeben werden.

Nachhaltig umrahmt

Den Segen Gottes zu diesem Ausblick in die Zukunft brachten die Sternsinger der katholischen Seelsorgeeinheit Mannheim Süd. Musikalisch eingerahmt wurde der Empfang vom Upcycling-Orchester unter der Leitung von Benjamin Grän. Das Schülerorchester, sowie die Stücke entstanden als Gemeinschaftsprojekt von Ursulinen-Gymnasium und Mannheimer Bläserphilharmonie für die BUGA23. Am Anfang des Musik-Experiments stand eine Müll-Sammelaktion rund um das Mannheimer Schloss. Entstanden sind einzigartige Instrumente und experimentelle Musik nach Art von John Cage bis hin zu Techno, die von den Gästen des Neujahrsempfangs mit viel Applaus bedacht wurde. Dekan Karl Jung spielte sogar selbst beim letzten Stück mit den Schülerinnen und Schülern des katholischen Mannheimer Gymnasiums mit.

(schu // Bilder: kathma.de/Schuhmann)
BU Gruppenfoto: Gemeinsam in und für die Menschen in Mannheim setzen sich Dekanatsratsvorsitzender Hansheinrich Beha (v.r.), der katholische Dekan Karl Jung, Bürgermeister Dr. Volker Proffen und der evangelische Dekan Ralph Hartmann ein. (Bild: kathma.de/Schuhmann)

Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim-Süd

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