NABU: Siebenschläfer brauchen Rücksichtnahme und Schutz alter Baumbestände

Siebenschläfer in Nisthöhle | Foto: NABU BW/Hans-Martin Kochanek

NABU. Knopfaugen, buschiger Schwanz und auf der Suche nach einem Schlafplatz für etwa sieben Monate: Zum Siebenschläfertag am 27. Juni macht der NABU auf die schwierige Situation der kleinen Schlafmaus im Südwesten aufmerksam.

Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche, auch Schlafmäuse genannt. Dabei ist der Klettermeister näher mit den Eichhörnchen als den Mäusen verwandt. Tagsüber schläft er meist zusammengerollt in einer natürlichen Baumhöhle, wie es sie in Mischwäldern mit altem Baumbestand oder auf Streuobstwiesen gibt. „Doch der Lebensraum für den Siebenschläfer wird knapper. Ihre Schlafplätze legen sie meist in Baumhöhlen an. Doch weil alte Baumriesen absterben oder gefällt werden, fehlt es an Wohnraum für den kleinen Nager“, erklärt NABU-Artenschutzexpertin Alexandra Ickes.

Bäume mit Bruthöhlen auf Streuobstwiesen erhalten

Weil natürliche Baumhöhlen selten sind und auch von anderen Arten heiß begehrt, bezieht der kleine Schläfer mitunter Vogelnistkästen als Ersatzquartier oder schlüpft bei uns Menschen unter. Als Untermieter auf dem Dachboden oder in Gartenhütten macht sich der dämmerungs- und nachtaktive Bilch mitunter unbeliebt, weil er nachts lärmt und nicht stubenrein ist. So manche und mancher versucht dann, die Tiere wieder loszuwerden. „Siebenschläfer stehen allerdings unter Schutz und dürfen weder verletzt noch getötet werden“, betont Ickes. „Der Siebenschläfer zeigt deutschlandweit im langfristigen Bestandstrend einen Rückgang, daher sollte man die Bilche trotz kleiner Störungen für ihre kurze Aktivitätsphase bei uns wenn möglich dulden.“

Ab Mitte September wird es dann schon wieder ruhig. Dann schlummert der Siebenschläfer seinen siebenmonatigen Winterschlaf in einem frostfreien Quartier. Kaum aufgewacht, geht er auf Futter- und Partnersuche. Die Weibchen bekommen nach rund 30 bis 32 Tagen Tragezeit vier bis sechs Junge, die blind und ohne Fell geboren werden. Aufgrund der Lebensraumverluste geht es allerdings jeder neuen Generation schlechter. „Mit Nistkästen kann man die Wohnungsnot der Siebenschläfer etwas lindern. Bucheckern sind eine wichtige Energiequelle für Siebenschläfer – wer Buchen pflanzt, deckt der Schlafmaus den Tisch. Auch das Pflanzen von Obst- und Nussbäume hilft dem Bilch, wenn man einen kleinen Ernteteil an Obst und Nüssen mit ihm teilt und einfach im Garten lässt. Pestizide sollten ohnehin selbstverständlich tabu sein. Und auch ein insektenfreundlicher Garten steigert das Nahrungsangebot für die Bilche“, fasst Ickes die Erste-Hilfe-Maßnahmen zusammen.red

Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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