Uhrumstellung: Wann werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt?

Uhrumstellung: Um 3 Uhr am Sonntag, 26. März 2023, werden die Uhren um eine Stunde auf 2 Uhr vorgestellt | Foto: Roland Kohls
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  • Uhrumstellung: Um 3 Uhr am Sonntag, 26. März 2023, werden die Uhren um eine Stunde auf 2 Uhr vorgestellt
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Uhrumstellung. Jedes Jahr wird uns eine Stunde Schlaf geraubt: Wenn im März die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt werden, klagen die Menschen über den alljährlichen kleinen Jetlag. Dafür ist es im Sommer eine Stunde länger hell. Im Oktober wird uns dafür bei der Umstellung auf Winterzeit wieder eine Stunde geschenkt, damit es im Winter eine Stunde früher hell wird. Eigentlich hatte das EU-Parlament schon längst die Abschaffung der Zeitumstellung beschlossen, doch bisher haben sich die EU-Staaten nicht einigen können, weshalb die Zeitumstellung weiterhin zweimal im Jahr im Kalender steht.

von Roland Kohls

Uhrumstellung auf Sommerzeit

Die Sommerzeit beginnt generell am letzten Sonntag im März. 2023 werden die Uhren am Sonntag, 31. März, um 2 Uhr um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt. Am letzten Sonntag im Oktober, also am Sonntag, 27. Oktober, werden dann die Uhren um 3 Uhr um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgestellt. Die eigentliche Normalzeit ist die Winterzeit.

Uhrenumstellung: Beste Eselsbrücke

Merken kann man sich, in welche Richtung die Zeit umgestellt wird, mit folgender Eselsbrücke: Im Sommer werden die Gartenmöbel vor das Haus gestellt, im Winter wieder zurück. Also wird die Uhr zur Sommerzeit um eine Stunde vor gestellt, zum Winter wieder zurück.

Zeitumstellung eigentlich schon abgeschafft

Eigentlich hat das EU-Parlament die Zeitumstellung bereits 2019 abgeschafft. Im Jahr 2021 sollte nach diesem Beschluss Schluss sein. Die Parlamentarier stimmten dem Vorschlag der EU-Kommission zu, die es den Mitgliedsländern überlässt, ob künftig die Sommerzeit oder die Normalzeit, sprich: die Winterzeit gelten soll. Doch diesem Vorschlag für die Abschaffung der Zeitumstellung müssen noch die EU-Staaten zustimmen. Da ein zeitlicher Flickenteppich befürchtet wird, haben sich die Staatschefs noch nicht geeinigt. Und solange die Saaten sich noch nicht einig sind, heißt es für die Menschen in der EU weiterhin: zweimal im Jahr Uhrumstellung!

Zeitumstellung: Am Sonntag, 29. Oktober 2023, dürfen wir eine Stunde länger schlafen: um 3 Uhr wird die Zeit um eine Stunde zurückgestellt auf 2 Uhr. | Foto: Stillfx/stock.adobe.com
  • Zeitumstellung: Am Sonntag, 29. Oktober 2023, dürfen wir eine Stunde länger schlafen: um 3 Uhr wird die Zeit um eine Stunde zurückgestellt auf 2 Uhr.
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Online-Abstimmung gegen Zeitumstellung

Dem Beschluss des EU-Parlaments vorausgegangen war eine Online-Abstimmung über die Uhrumstellung im Jahr 2018. 4,6 Millionen EU-Bürgerinnen und EU-Bürger hatten sich an der Abstimmung über Sommerzeit und Winterzeit beteiligt und mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Zeitumstellung gestimmt. Dass man analoge Uhren bei alle per Hand neu einstellen muss, ist da das geringste Übel. Die Gegner der Uhrenumstellung sagen, die Umstellung der Zeit führe zu gesundheitlichen Problemen, weil der Schlaf-Wach-Rhythmus der Menschen durch die Zeitumstellung gestört ist. Das Thema wird jedoch vor allem in Deutschland heiß diskutiert, in den allermeisten anderen europäischen Ländern, ist die Uhrenumstellung kein umstrittenes Thema. So haben sich auf vor allem Deutsche an der Online-Abstimmung über die Zeitumstellung beteiligt. Gut zwei Drittel der Teilnehmer kamen aus Deutschland. Und wenn man sich in die Lage eines Spaniers oder Polen versetzt, ist es auch verständlich, dass diese kein Problem mit der Zeitumstellung haben: Denn bei einer ganzjährigen Sommerzeit würde es im äußersten Westen der Europäischen Union im Winter sehr spät hell und im äußersten Osten würde es bei dauerhaften Winterzeit sehr früh dunkel. Aber auch für Deutschland gibt es Gründe für die Zeitumstellung: Wäre das ganze Jahr Winterzeit, würde am 21. Juni in Köln die Sonne bereits um 4.19 Uhr aufgehen und schon um 20.48 Uhr untergehen, während bei ewiger Sommerzeit am 21. Dezember, die Sonne erst um 9.33 Uhr auf- und um 17.27 Uhr unterginge, hat Quarks & Co berechnet.

Zeitumstellung in Deutschland seit 1980

Die Sommerzeit wurde in der Bundesrepublik Deutschland wie in der DDR 1980 eingeführt. Grund für die Zeitumstellung war weniger das Energiesparen, wie oft gesagt wird, sondern die europäische Harmonisierung. In den meisten europäischen Ländern wurde bereits 1977 die Sommerzeit eingeführt, damit es im Sommer länger hell ist. Die BRD musste sich jedoch erst mit der DDR einigen, um eine zeitliche Trennung von der DDR und Berlin zu vermeiden. 1996 schließlich wurde die Sommerzeit zur Mitteleuropäischen vereinheitlicht: bis dahin wurde in Deutschland bereits am letzten Sonntag im September die Zeitumstellung auf Winterzeit vorgenommen.

Zeitumstellung ist keine neue Erfindung

Übrigens ist die Sommerzeit keine neue Erfindung. In Deutschland wurden die Uhren erstmals 1914 wegen des Ersten Weltkriegs auf Sommerzeit umgestellt. Im April 1918 wurde dann zunächst letztmals auf Sommerzeit umgestellt. Auch im Zweiten Weltkrieg gab es wieder eine Zeitumstellung auf Sommerzeit. Kurios: erst im November 1942 wurden die Uhren wieder auf Winterzeit umgestellt. Dann gab es bis 1949 wieder den Wechsel von Sommerzeit und Winterzeit. Mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit wieder abgeschafft.
In der sowjetischen Besatzungszone und Berlin wurde vom 24. Mai 1945 bis zum 24. September 1945 die Zeit sogar um drei Stunden vorgestellt: die mitteleuropäische Hochsommerzeit (MEHSZ) oder auch „Doppelte Sommerzeit“. Das war die damalige Moskauer Zeit (Zeitzone: UTC+3),zwei Stunden vor der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). In diesem Jahr galt dann noch bis zum 18. November die "normale" europäische Sommerzeit. 1947 fand in ganz Deutschland zweimal eine Zeitumstellung statt, denn vom 11. Mai bis 29. Juni 1947 galt in ganz Deutschland die MEHSZ. In der Nacht zum 6. April wurde bereits auf Sommerzeit und in der Nacht zum 5. Oktober wurden die Uhren wieder auf Normalzeit zurückgestellt.

Zeitumstellung in früheren Zeiten

Früher begann der Tag mit Sonnenaufgang und endete, wenn die Sonne untergegangen war, den in der Nacht war es so dunkel, dass man nichts sah. Die Umstellung der Zeit erfolgte also kontinuierlich Tag für Tag. Erst die Eisenbahn und ihre Fahrpläne machten eine genauere Zeit und eine Vereinheitlichung notwendig. Die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit und umgekehrt ist für die Deutsche Bahn seit Jahren Routine. Die Möglichkeit die Nacht zum Tag zu machen kam erst mit der Industrialisierung und der Straßenbeleuchtung in den Städten auf. So ist es auch kein Wunder, dass erst am Anfang der 20. Jahrhunderts erstmals die Sommerzeit eingeführt wurde.

Informationen

Nähere Informationen zur Zeitumstellung findet man etwa bei wikipedia

Zeitumstellung 2022: Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit

Zeitumstellung Uhrumstellung Sommerzeit Winterzeit

Uhrumstellung: Um 3 Uhr am Sonntag, 26. März 2023, werden die Uhren um eine Stunde auf 2 Uhr vorgestellt | Foto: Roland Kohls
Zeitumstellung: Am Sonntag, 29. Oktober 2023, dürfen wir eine Stunde länger schlafen: um 3 Uhr wird die Zeit um eine Stunde zurückgestellt auf 2 Uhr. | Foto: Stillfx/stock.adobe.com
Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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