Positives Signal an die "Eulen"
Impfzentrum: Stadt sieht Lösung mit Eberthalle

Symbolfoto. | Foto:  Jeyaratnam Caniceus / Pixabay

Ludwigshafen. Aufgrund der engen zeitlichen Vorgaben für den Start und den hohen Anforderungen hält die Stadt Ludwigshafen an der Eberthalle als Impfzentrum fest. "Wir können das Impfzentrum in Ludwigshafen nur dann fristgerecht zum 15. Dezember in Betrieb nehmen, wenn wir den Standort Eberthalle nutzen, da er die wesentlichen Kriterien erfüllt. Bereits am 11. Dezember ist die Abschlussbesprechung mit dem Land vorgesehen. Am 13. und 14. Dezember ist ein verbindlicher Probebetrieb einzuplanen. Alle von uns geprüften möglichen anderen Immobilien können mit diesem sehr knappen zeitlichen Vorlauf nicht entsprechend ertüchtigt werden oder erfüllen die Voraussetzungen nicht, die vom Land Rheinland-Pfalz für die Impfzentren vorgegeben sind. Wir haben allerdings eine Lösung gefunden, mit der wir den Spielbetrieb für die ‚Eulen‘ im Dezember in der Eberthalle neben dem Betrieb des Impfzentrums sicherstellen können", erklärte Beigeordneter Andreas Schwarz in der heutigen Sitzung des Bau- und Grundstücksausschusses. "Dies gibt uns Zeit, vertieft zu prüfen, wie wir das Impfzentrum in Ludwigshafen im kommenden Jahr ausbauen können. Hier gibt es noch zwei Optionen, um das Impfangebot ab Januar wie geplant zu erweitern", so Schwarz. Die Vorgaben des Landes für die Einrichtung der Impfzentren würden täglich verfeinert, so dass nun mit einer Vielzahl zusätzlicher Informationen weitere Möglichkeiten geprüft werden könnten. Über die neue Entwicklung habe er bereits mit der Geschäftsführerin der "Eulen", Lisa Hessler, gesprochen. "Wir stehen als Stadtverwaltung vor einer immensen logistischen Herausforderung, um das Impfzentrum wie geplant fristgerecht in Betrieb nehmen zu können. Die Auswahl des Standortes ist dabei nur der erste Schritt. Wir werden nun intensiv an der technischen und personellen Ausstattung arbeiten, um dieses zur Bekämpfung des Coronavirus so essentielle medizinische Zentrum in der Eberthalle einzurichten. Gleichzeitig haben wir nun Zeit gewonnen, um zu klären, ob und wie wir einerseits den Ausbau des Impfzentrums und den Spielbetrieb der ‚Eulen‘ ab Februar 2021 miteinander in Einklang bringen können. Wir haben immer gesagt, dass wir alles tun wollen, um die ‚Eulen‘ zu unterstützen. Diese Zusage halten wir ein", so Andreas Schwarz.

Erleichterung bei den Eulen Ludwigshafen

Durch die Entscheidung im Bau- und Grundstücksausschuss der Stadt Ludwigshafen kann und darf der Handball-Bundesligist nun doch mindestens seine drei Dezemberspiele in der Friedrich-Ebert-Halle austragen. Das Impfzentrum nimmt seine Arbeit zunächst in den Vorräumen der Halle auf. Mitte letzter Woche war die Geschäftsführung der Eulen informiert worden, dass der Verein nach dem Spiel gegen GWD Minden am Samstag, 28. November (18.30 Uhr), nicht mehr in der Ebert-Halle spielen kann. Seither herrschte Alarmstimmung und die Suche nach einem Exil wurde bundesweit vorangetrieben. „Wir sind erst einmal erleichtert, dass die drei Spiele gegen die Füchse Berlin am 12. Dezember, gegen Flensburg am 19. Dezember und gegen MT Melsungen am 26. Dezember stattfinden können“, sagt Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler. Im Dezember wird - Stand heute - ohne Zuschauer gespielt. Das soll im neuen Jahr möglichst anders werden. Für den Zeitraum nach der WM-Pause im Januar will die Stadt Ludwigshafen weitere Alternativen bewerten und mit den Eulen Ludwigshafen Lösungen finden.

Zum Hintergrund

Obwohl noch keine genauen Zahlen und Prozessdaten vorliegen, ermöglicht es die folgende Beispielrechnung alleine für Ludwigshafen, die erforderliche Kapazität der Einrichtung zu erfassen: Ludwigshafen hat derzeit rund 175.000 Einwohner*innen. Bei einer angestrebten Impfquote von 60 Prozent ergibt das rund 105.000 Menschen, die geimpft werden müssen. Da eine zweimalige Impfung erforderlich ist, sind dies rund 210.000 Impfvorgänge.

Insgesamt sollen in Rheinland-Pfalz bis zu 36 Impfzentren in den Landkreisen und den kreisfreien Städten entstehen sowie durch mobile Impfteams ergänzt werden. Die Kommunen müssen die Impfzentren nach den grundsätzlichen Vorgaben des Landes errichten und betreiben.

Am 12. November 2020 hat das Gesundheitsministerium des Landes Rheinland-Pfalz die Kommunen grundsätzlich über die Einrichtung der lokalen Impfzentren informiert. Die Kriterien für die Impfzentrumsgebäude wurden den Kommunen am Sonntag, 15. November 2020, übermittelt. Betriebsbereit müssen die Impfzentren am 14. Dezember 2020 sein. Eine Erweiterung der Impfzentren ist bereits zum Januar 2021 vorgesehen.

Die Anforderungen des Landes für die Impfzentren sehen im Wesentlichen eine leistungsfähige Internetanbindung, die Möglichkeit einer barrierefreien Anlieferung von Paletten mittels Hubwagen, Zufahrtsmöglichkeiten für Lastkraftwägen, einen behindertengerechten Zugang zum Zentrum sowie gute Erreichbarkeit sowohl mit dem ÖPNV als auch für den Individualverkehr einschließlich ausreichender Parkmöglichkeiten vor. Der Bedarf an vorhandener Kernfläche für eine erste Impfstraße ist mit mindestens 600 Quadratmetern angegeben. Die Einrichtung soll möglichst erweiterbar sein, um zusätzliche Impfstraßen aufzunehmen. Bereits mit dem erforderlichen zweiten Impftermin ist eine Verdoppelung vorzusehen. Im Endausbau muss Platz für vier so genannte Impfstraßen sein. An erster Stelle nennt das Land daher größere feststehende Hallen wie beispielsweise Messehallen, Konzerthallen oder Turnhallen. Die Anforderungen an die Einrichtung eines Impfzentrums und der sehr enge zeitliche Rahmen, der für diese Aufgaben vorgegeben ist, haben die Stadtverwaltung letztlich dazu bewogen, die Friedrich-Ebert-Halle als Standort zu bestimmen. Die räumlichen Anforderungen noch einmal im Überblick: Der Außenbereich muss strukturiert sein mit einem Zugang mit Eingangskontrollen und Sicherheitsdienst sowie Fiebermessung; für die Anmeldung, den Wartebereich, die ärztliche Aufklärung sowie individuelle ärztliche Beratung bedarf es ebenso Platz wie für einen zweiten Wartebereich, den eigentlichen Impfbereich und die jeweilige Impfstraße mit je zwölf räumlich getrennten Impfstellen. Organisiert und sichergestellt werden müssen zudem die Beobachtung der Geimpften, Dokumentation des Impfens sowie Lagerung und Aufbereitung des Impfstoffes. Es ist nicht damit getan, eine Halle zu Verfügung zu stellen, sondern es bedarf logistischer und personeller Ausstattung.

Bei einer am 18. November 2020 anberaumten interkommunalen Besprechung haben sich die Standortkommunen der lokalen Impfzentren im Bezirk des Gesundheitsamtes des Rhein-Pfalz-Kreises dazu abgestimmt. Angesichts der Anforderungen und der Vielzahl der zu impfenden Personen wurde eine interkommunale Lösung nicht weiterverfolgt. Vielmehr haben sich die teilnehmenden Kommunen dafür entschieden, lokale Lösungen anzustreben. ps/bas

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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