Gefährliche Nummern aus dem Ausland: So schützen Sie sich vor Betrug

Gefährliche Nummern aus dem Ausland. Was steckt hinter dem Anruf von einer ausländischen Nummer, die Dir unbekannt ist? In der Regel Betrug, nur selten lassen sich die Anrufe später anders erklären. Es könnte sich etwa um die Nummer des Hausarztes handeln oder um die des Freunds oder IT-Hosters, der im Ausland sitzt. Googeln hilft dabei, zwischen Betrugsnummern und wichtigen Anrufen zu unterscheiden. Denn gefährliche Nummern aus dem Ausland sind meist gelistet. Und die Nummer des Arzt ist meist genauso im Netz zu finden.

Betrüger bevorzugen es, von internationalen Rufnummern mit fremder Vorwahl anzurufen. Denn deutsche Ermittlungsbehörden haben es dann schwerer, die Spur zu den Tätern zu verfolgen. Angerufene sollten in diesem Fall wichtige Schritte gehen, um sich vor Betrug zu schützen. Zunächst sollten Sie klären, ob es sich um eine gefährliche Nummer handelt. 

Bundesnetzagentur listet gefährliche Nummern aus dem Ausland

Hinter dem Anruf stecken meist betrügerische Absichten. Die Unbekannten sind auf Datenklau aus zum Zweck weiterer perfider Betrugsmaschen. Oder sie rufen von teuren Servicenummern an, um abzukassieren. Häufig geben sich Telefonbetrüger auch als Paypal- oder Microsoftmitarbeiter aus oder täuschen vor, dass Du im Lotto oder einem Gewinnspiel gewonnen hättest. Sie behaupten, dass Du Deine Daten in eine Maske eingeben sollst oder sie Dir einen Link zur Website mit allen weiteren Informationen schicken. Der Link führt dann zum Download einer Schadsoftware, einem Trojaner, mittels dem sie Deinen Computer ausspähen und sich Zugang zu Daten oder Amazon-Konto verschaffen. Was genau macht diese Maschen aus und was wollen die Betrüger im einzelnen Fall genau? Und wie lässt sich herausfinden, ob es sich überhaupt um eine gefährliche Nummer handelt?

Dubiose Ping-Calls: Daran erkennt man, dass die Nummer aus dem Ausland gefährlich ist

Klingelt das Telefon, aber niemand meldet sich, wenn Du dran gehst, handelt es sich um Ping-Anrufe. Oft herrscht nur Stille am anderen Ende oder man hört eine Bandansage. Ping zielt darauf, dass Du möglichst lange in der Leitung bleibst oder Du zurückrufst. Doch Vorsicht, mit jedem Rückruf oder angenommenem Ping-Anruf klingelt dann die Kasse der Betrugsfirmen. Denn es handelt sich um illegale Servicenummern.

Bist Du dran gegangen und den Betrügern damit in die Falle getappt, solltest Du bald wieder auflegen. Denn die Rechnung von der illegalen Servicenummer fällt höher, je länger Du in der Leitung bleibst. Bei verpassten Anrufern solltest Du die angezeigte Nummer auf dem Display auf keinen Fall zurückrufen. Wer zurückruft, zahlt ebenfalls. 

Es lohnt sich, erstmal zu prüfen, ob ein Betrüger dahinter steckt. Viele Ping-Call-Nummern sind im Netz als Betrugsnummern bereits gemeldet und damit auf entsprechenden Seiten gelistet. Man findet sie über Google, indem man sie in Anführungszeichen setzt. Die Bundenetzagentur listet viele Ping-Calls. Für Betroffene gibt es eine gute Nachricht: Für Ping-Rufnummern erlässt die Bundesnetzagentur in der Regel ein Rechnungs- und Inkassoverbot. Auch diese Nummern sind auf der Website gelistet. Opfer müssen also selten die Rechnungen bezahlen. Wer einen Anruf von einer noch nicht gemeldeten Rufnummern erhält, kann diese der Bundenetzagentur melden. Damit verhindert man, dass andere einen Rückruf tätigen und Opfer werden.

Oft kommt der Anruf gar nicht aus dem Land, das der Vorwahl entspricht, und die Betrüger betreiben Rufnummernmissbrauch. Sie sitzen in Call-Centern etwa in Indien oder China. Von dort aus rufen sie Dich von verschiedenen Telefonnummern an, die über einen Computer generiert werden. Anwahl und Bandansage laufen vorprogrammiert. Es gibt aber noch weitere bekannte kriminelle Methoden des Telefonbetrugs.

Jagd auf Daten und Trojaner: Gefährliche Nummern aus dem Ausland 

Besonders perfide sind die Betrugsmaschen, die darauf zielen, einen Trojaner auf Dein Smartphone oder PC zu laden oder Deine Daten zu stehlen. Dabei rufen Unbekannte häufig unter dem Namen von Microsoft oder Paypal an oder geben sich als angebliche Gewinnspielfirmen aus, um Angerufenen einen Link zum IT-Support oder zur Gewinnspielseite weiterzuleiten. Klickt man darauf, wird ein Schadstoffsoftware installiert, um Daten oder Passwörter auszuspähen, etwa das Paypal- oder Amazonpasswort, das mit Deinem Konto verbunden ist. Mit gestohlenen Daten lässt sich zum Beispiel Identitätsbetrug begehen, indem ein Betrugskonto mit Deiner gefälschten Unterschrift und gefälschtem Perso eröffnet wird. Hacker fordern auch häufig Geld ein, indem sie ihren Opfern drohen. Wer nicht auf Daten aus ist, ist auf schnelles Geld, also Überweisungen, IBANs oder Scheckkartenummern aus. Sei misstrauisch: Selbst hinter dem günstigeren Stromanbieter kann ein Gauner stecken. 

Keine Gauner, aber unlautere Anrufer: Spammer wollen verkaufen

Bei unerlaubten Werbeanrufen handelt es sich um sogenannten Spam. Wer Dich zu Marketingzwecken anruft, ohne vorher etwa per E-Mail Dein Einverständnis einzuholen, begeht unlauteren Wettbewerb. Die Verbraucherzentralen raten, in einem solchen Fall einfach aufzulegen.

Was tun bei gefährlichen Rufnummern von fremden Vorwahlen?

• Ist klar, das hinter der gefährlichen Nummer Betrüger stecken, solltest Du die Rufnummer auf dem Smartphone blockieren. Auch am Router ist das Sperren möglich. 
• Unerwünschte Rufnummern von fremden Vorwahlen sollten unbedingt bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden. Denn nie war Online-Betrug so verbreitet wie heute. Beschwerden helfen bei seiner Eindämmung. Dies solltest Du auch bei einem Whatsapp-Anruf tun.  Die Netzagentur braucht Deine Daten, Datum und Uhrzeit des Anrufs, die Rufnummer und eine möglichst detaillierte Sachverhaltsbeschreibung sowie den Ablauf des Gesprächs. Die Bundenetzagentur kann Telefonnummern sogar sperren oder sogar eingefordertes Geld von Betrügern zurückerstatten lassen. Die Beschwerdeformulare findest Du auf der Website der Bundesnetzagentur. Das Amazon-Konto kannst Du per E-Mail an impressum@amazon.de sperren lassen. Paypal erreichst Du bei ernsten Sicherheitsproblemen unter enquiry@paypal.com.
• Hast Du einen Trojaner auf dem Computer, aktiviere auf Amazon und Paypal sofort die doppelte Authentifizierung. Diese gilt als sehr sicher, Hacker kommen dann nicht an Dein Geld. Lösche gegebenenfalls die Accounts bei Amazon, Paypal und Ebay, vor allem wenn Du keinen Zugriff mehr hast, und überprüfe Deine Kontoauszüge regelmäßig. Danach schaltest Du das Gerät möglichst oft und lange aus. Unrechtmäßige Abbuchen vom Konto kannst Du zurück buchen lassen. Wenn Du die Schadsoftware sicher entfernen willst, bringe das Gerät zum IT-Fachmann. 
• Ignoriere alle Anrufe von unbekannter Nummer, die Du nicht über Google identifizieren kannst. In aller Regel handelt es sich dabei um Abzocke. jg

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