Katzenbilder und Inseltour
Helmut van der Buchholz beim Inselsommer 2025

- Pop-Up Ausstellung
- Foto: Hans-Uwe Daumann
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Seine „Ugliest City Tours“ nicht nur in Ludwigshafen sind legendär, seine Katzenbilder stellt er seit 2003 immer wieder aus – der Ludwigshafener Künstler Helmut van der Buchholz war beim Inselsommer 2025 mit einer Pop-Up-Ausstellung und einer Citytour über die Parkinsel vertreten.
Spätestens seit 2018 ist Helmut van der Buchholz mit den Germany's Ugliest City Tours - Stadtführungen durch Ludwigshafen am Rhein zu nationaler Bekanntheit gelangt. Sein beeindruckender künstlerischer Lebenslauf reicht viel weiter zurück. Der Ludwigshafener Künstler hat seit 1984 einen Gesellenbrief als Steinmetz und Steinbildhauer, seit 1994 ein Diplom der TH Darmstadt für Städtebau und Architektur. Noch vor der Gründung des Buero für angewandten Realismus trat er mit der Punkrockband "Stiebel Eldron (1982) auf und begann sein malerisches Schaffen u.a. mit Graffities im öffentlichen Raum (seit 1983).
Unzählige Kulturprojekte folgten: unvergessen u.a. die PLLP - Pfälzer Liste/Liste Pfalz, legendär „Niveau unter Null), eine beträchtliche Anzahl an Einzel- und Gruppenausstellungen wie z. B. QUATTROLOGE, Sochi (1997), Kunstforum Blickachse im Herrnsheimer Schlosspark (2007), Die Nibelungen, Film und Gruppenausstellung im Kunstverein Ludwigshafen (2015) und viele andere mehr. Der Künstler performt (u.a. im Cabaret Voltaire, Züri 2001), moderiert seit 1999 die Livesendungen der Radiotrinkenden im Bermudafunk, schreibt Theaterstücke, gründet die Rock'nRoll High School Mannheim (2004). Er wird Halbfinalist bei der ersten „Kunstweltmeisterschaft" in Ludwigshafen (2003) und ist seit 2024 erneut amtierender Kunstweltmeister. Bei seinen monatlichen Atelierabenden seit 2009 wendet sich Helmut van der Buchholz den unterschiedlichsten Themen zu.
Malerisch sind Katzen eines seiner wichtigsten Motive. 2003 stellte der Künstler erstmals „Gemalte Katzen schauen dich an“ in Mannheim aus. Die Ausstellung „Mehr Katzen“ im demokratischen Zentrum Ludwigsburg folgte, danach 2007 „Katzen im Park“ beim Kunstforum Blickachse und 2019 „Ich sehe Katzen an der Wand“ – im COHRS, Mannheim. Am 1. Juni präsentierte er beim Inselsommer 2025 eine Fülle von Katzenbildern, in verschiedener Größe und in unterschiedlichen Techniken gemalt. Alle präsentierten Katzenbilder konnten während der Pop-Up Ausstellung erworben und sofort mitgenommen werden. Aus dem Erlös spendete Helmut van der Buchholz für die Finanzierung des Inselsommers.
Sie sind legendär, die etwas anderen Stadtführungen durch Ludwigshafen und seine Nachbarschaft mit dem schönen Titel Germany’s Ugliest City Tours. Leidenschaftlich und kontrovers wurden sie auch im Ludwigshafener Stadtrat diskutiert. Während die einen sie als Nestbeschmutzung empfanden, fanden andere diese Art von ironischer Selbst-Reflexion witzig und Buchholz‘ Blick auf die Stadt durchaus auch als liebevoll. Der Erfolg ist andauernd. 2025 gehen sie ins 8. Jahr – und dürfen die Insel nicht aussparen: Helmut van der Buchholz startete am 2. Juni mit einem Inselspaziergang in die neue Saison.
Die Parkinsel am Rhein vereinigt die scheinbaren Gegensätze von innerstädtischer Lage, naturbelassener Umgebung und fast schon dörflichen Strukturen; hier ist man stolz auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein, hat aber auch die höchste PKW-Dichte in der Stadt. Im Rahmen des INSELSOMMERs geht es bei dieser Tour durch das Filmfestival-Gelände und die Auenwälder am Rhein, durch fast noch frische Neubaugebiete für Besserverdienende, vorbei an den letzten Zeugen früherer Gewerbegebiete am Hafen und an der Betonbrache des Großbrandes in den 2010er Jahren, durch alte und verwunschene Parkanlagen bis zum historischen Industriedenkmal der Pegeluhr.
Die Parkinsel zeigt im Kleinmaßstab, was Ludwigshafen auszeichnet: Idylle am Fluss und Kleinstadtatmosphäre neben mehr oder minder monströsen Bausünden und stadtplanerischen Dauerkonfliktherden. Die mitspazierende Gruppe nahm van der Buchholzens Erläuterungen mit heiterer Gelassenheit und freute sich am durchwachsen-schönen Wetter und dem Weg zwischen Hafen- und Rheinwasser.




Autor:Hans-Uwe Daumann aus Ludwigshafen |
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